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Special Der Zauberbann

Special Der Zauberbann

Titel: Special Der Zauberbann
Autoren: Lilyane Barley
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Häuser mit ihren üppig bedeckten Strohdächern und den kleinen Sprossenfenstern. Die liebenswürdigen Quombards und Zwerge beobachteten ihn. Offenbar hatten einige seine Rettungstat mitverfolgt, und das Geschehnis hatte sich schnell herumgesprochen! Manche schauten Tim mit erstaunten und auch bewundernden Gesichtern nach, andere lächelten ihm zu. Ein paar Gnomen- und Zwergenfrauen tuschelten heimlich miteinander.
    Vermutlich über mich !, mutmaßte Tim. Worum es wohl gehen mochte? Doch er grüßte alle freundlich und ging mit großen Schritten weiter, bis er schließlich an einer Schmiede vorbeikam. Dort war ein weißbärtiger Zwergenmann mit dem Schmieden eines Hufeisens beschäftigt.
    »Hallo Menschenknabe!«, rief er heiter. »Was treibt denn dich hier her? Du willst wohl hinauf zu Yakora, hab´ ich recht?«
    »Jawohl, richtig geraten«, entgegnete Tim. Er nickte grüßend und zog, ohne sich diesmal aufzuhalten, zum nahe liegenden Wald weiter, hinter dem das Gebirge emporragte. Bald hatte er das Gehölz erreicht und sah einige Quombards, die gerade mit Holzfällen beschäftigt waren. Als Tim von den fleißigen Arbeitern entdeckt wurde, riefen sie ihm winkend zu: »Willkommen in Jahem, Fremder, und einen guten Aufenthalt!«
    »Hier sind ja tatsächlich überall nette Leute anzutreffen!« Tim winkte ihnen mit einem freundlichen »Hallo!« zurück.
    Es dauerte nicht lange, bis er nach einem flotten Fußmarsch durch den Wald bei der langen, steilen Steintreppe ankam. Voller Zuversicht begann er, sieemporzusteigen. Über sich sah er bereits den prachtvollen Palast, der mit seinen vielen runden Türmchen und Erkern an ein Märchenschloss erinnerte.

25 FEENZAUBER
    Völlig aus der Puste kam Tim endlich oben beim Schloss an. Vor dem Portal standen links und rechts Marmorpodeste, auf denen jeweils ein lebensgroßer, aus Stein gemeißelter Löwe mit Drachenflügeln saß.
    »Wow! Die sehen aber monströs aus!« Gerade, als er nichts Schlimmes ahnend an ihnen vorbeigehen wollte, erwachten die beiden Löwen zum Leben, breiteten ihre weiten Flügel aus und brüllten.
    Mit zitternden Knien sprang Tim einige Schritte zurück. »Da trifft einen doch der Schlag!« Was sollte er tun? »Immer schön ruhig bleiben!«, redete er sich leise ein und atmete tief durch.
    Die Löwen kehrten in ihre ursprüngliche Position zurück und verharrten still auf ihrem Podest. Schließlich wagte Tim einen zweiten Versuch und schritt tapfer an ihnen vorbei zum breiten, weißlackierten Eingangstor des Palastes. Es besaß einen aus Messing gegossenen Türklopfer in Form eines düster wirkenden Drachenkopfes, durch dessen Nasenlöcher ein schwerer Ring gezogen war.
    »Ich könnte wetten, dass hier keiner gerne anklopft!«, meinte Tim, während er misstrauisch das beängstigende Kunstwerk betrachtete. Doch es blieb ihm keine Wahl, und so griff er vorsichtig nach dem Ring. Kaum hatte er ihn berührt, da schnappte das Drachenmaul zu und biss Tim in den Finger.
    »Aua!« Tim zog schnell seine Hand zurück. Sie blutete etwas. »So ein Mist!«
    Doch plötzlich begann der Drachenkopf mit heiserer Stimme zu sprechen: »Entschuldige, aber dieser Bluttest war notwendig, weil du ein Fremder bist. Ich hoffe, es tat nicht allzu sehr weh?«
    Tim schaute den merkwürdigen Türklopfer einen Moment sprachlos an. »Mein Finger ist ja zum Glück noch dran!«, sagte er schließlich, als er seine Stimme wiedergefunden hatte. »Aber nun wüsste ich doch gerne, wie ich hier überhaupt anklopfen soll, ohne verletzt zu werden! An deinen Nasenring werde ich jedenfalls nicht mehr fassen.«
    »Keine Sorge!«, beruhigte ihn der Drachenkopf. »Das erledige ich schon für dich.« Er pochte laut mit dem Kiefer gegen die Tür.
    Wenige Augenblicke später wurde sie von einem Quombard geöffnet.
    »Bitte einzutreten!«
    Tim folgte dem gedrungenen Diener in die Eingangshalle.
    »Womit kann ich helfen?«, fragte der Quombard.
    »Ich bin gekommen, um die Fee Yakora um Hilfe zu bitten. Bitte lasst mich mit ihr sprechen!«
    »Da muss ich Sie bitten, zu warten! Setzen Sie sich doch solange in den Empfangssalon!« Der Diener führte Tim durch eine doppelflügelige Glastür. »Hier, bitte sehr!«
    Der luxuriöse, mit einem großen, roten Teppich ausgelegte Salon ragte mit zwei weißen Barocksäulen bis über das nächste Stockwerk empor. Tim vertrieb sich die Zeit, indem er die an den Wänden hängenden Landschaftsgemälde betrachtete und dabei still und heimlich seine Ansprache an Yakora
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