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Special Der Zauberbann

Special Der Zauberbann

Titel: Special Der Zauberbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilyane Barley
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versuchte, nicht mehr hinzusehen.
    Mitten in der Stube spielte ein kleiner Bub im Krabbelalter mit einem Gummitierchen. Dem Anschein nach handelte es sich um das Kind der Wirtsleute! Der niedliche, hellblonde Lockenkopf mit seinen dicken, roten Pausbäckchen und den großen, braunen Kulleraugen war ein solcher Wonneproppen, dass Tim ihn am liebsten geknuddelt hätte.
    Nachdem Tim seinen Teller bis auf den letzten Bissen leer gegessen hatte, ging er zur Theke hinüber, um sich vom Wirt und dessen Gattin zu verabschieden.
    »Vielen Dank für die Übernachtung und das leckere Essen! Ich wünsche euch alles Gute!«
    »Auch dir viel Erfolg! Und möge Yakora den Menschen in deiner Heimat schnell helfen!«, hoffte der Wirt.
    »Mach´s gut!«, riefen sie ihm beide hinterher, als er zur Tür hinausging.
    Doch Tim hatte noch kaum drei Schritte vor die Schenke gesetzt, da hörte er ein immer näher kommendes, schnelles Getrappel, so, als würde eine ganze Herde Rennpferde auf das Dörflein der Kleinwüchsigen zustürmen. »Nanu! Was kommt denn da angerast?«, fragte er sich erschrocken.
    Und dann kamen sie in Sicht: Mindestens zwanzig Zentauren und ebenso viele Minotauren rannten wie von Peitschen gejagt über die Wiese geradewegs auf die Dorfstraße zu.
    Im selben Moment hörte Tim einige Meter von sich entfernt das Weinen eines Kindes und entdeckte den mitten auf der Straße sitzenden kleinen Sohn der Wirtsleute. Das drollige Kerlchen war vermutlich unbemerkt durch die offene Eingangstür der Schenke gekrabbelt und so hinaus auf die Straße gelangt. »Die werden den Kleinen niedertrampeln!«
    So schnell er konnte lief Tim auf das weinende Kind zu, fasste es unter den Armen und erreichte gerade noch knapp vor dem Eintreffen der wilden Herde den Straßenrand.
    »Oh weia! Da hatten wir ja noch mal großes Glück!«, meinte er pustend und streichelte dem vor Schreck schlagartig still gewordenen Buben erleichtert über den Lockenschopf.
    Als die Herde vorübergaloppiert war, legte sich der aufgewirbelte Staub der Straße nur langsam wieder. Schließlich kamen der Wirt und seine Gattin aufgeregt angerannt.
    »Mein kleiner Liebling, was machst du denn bloß für Sachen!«, jammerte die Wirtin zitternd vor Angst, als sie ihr am Daumen lutschendes Kind schockiert in die Arme nahm.
    »Gut, dass du da gewesen bist, diese Verrückten hätten unseren Sohn sonst zu Tode getreten!« Der Wirt legte Tim dankbar die Hand auf die Schulter.
    Tim wusste nicht so recht, was er darauf sagen sollte.
    »Diese übermütigen Pferdegestalten und sturen Stierköpfe werden in letzter Zeit zu einer richtigen Plage!«, fuhr der Wirt verärgert fort. »Das war jetzt schon das dritte Mal, dass sie wie Wahnsinnige durch unser Dorf rannten. Wenn unser Friede hier erhalten bleiben soll, muss nun endgültig Schluss damit sein.«
    »Warum tun diese Wesen das überhaupt, und was hatte es zu bedeuten?«, fragte Tim.
    »Die Zentauren sind eine Mischung aus Mensch und Pferd und die Minotauren halb Mensch und halb Stier. Sie leben ungefähr eine Meile entfernt von hier, in einer weitläufigen Steppe. Ihre überschüssigen Energien gehen hin und wieder mit ihnen durch, deshalb veranstalten sie des Öfteren Wettrennen. Das ist natürlich gut, damit sie ihre Aggressionen abbauen können, aber sie sollten dabei unser Dorf verschonen! Schließlich gibt es auch sonst noch genügend Platz, um sich auszutoben.«
    »Insbesondere diese Minotauren sind ab und zu gerne ein bisschen boshaft«, fügte die Wirtsgattin empört hinzu. »Es gefällt ihnen, wenn sie uns hier im Dorf mit ihrem hektischen Rennen Angst einjagen können. Wir werden diesen Vorfall umgehend Yakora melden. Sie wird diesen Wilden bestimmt die Hörner zurechtrücken!«
    »Soll ich der Fee davon berichten? Da ich ja ohnehin zu ihr gehe, kann ich das gerne für euch erledigen!«, meinte Tim.
    »Nein, nein, das ist nicht notwendig. Dafür haben wir unsere fleißigen Brieftauben. Sie bringen die Post stets zuverlässig zu Yakora hinauf. So bleibt uns hier unten im Dorf der mühsame Aufstieg über die lange Bergtreppe erspart. Geh ruhig weiter, und erledige, was du dir vorgenommen hast. Allmählich läuft dir die Zeit davon. Und nochmals herzlichen Dank für deine Hilfe!«
    »Also dann! Wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja irgendwann einmal wieder!«, verabschiedete sich Tim und zog seines Weges.
    Während er den holprigen Weg an den Gartenzäunen entlang durch das Dörflein wanderte, betrachtete er die niedrigen

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