Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Special - Zeig dein wahres Gesicht

Special - Zeig dein wahres Gesicht

Titel: Special - Zeig dein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
Vom Netzwerk:
der Stadt prickelnder? Vielleicht strahlte die Wirkung der Nanos ja sogar auf Pretties ab, die keine Pille genommen hatten - so, wie Tally sich stets prickelnder gefühlt hatte, wenn Zane in der Nähe war.
    Als die Gruppe unten weitergezogen war, sagte Shay: „Dr. C glaubt, dass die Smokies neue Freunde haben. Freunde aus der Stadt.“
    „Aber nur die Specials haben Tarnanzüge. Wieso sollte irgendwer von uns ...“
    „Ich habe nicht gesagt, aus dieser Stadt, Tally-wa.“
    „Ach“, murmelte Tally. Die Städte mischten sich normalerweise nicht in ihre jeweiligen Angelegenheiten ein - diese Art von Konflikt war zu gefährlich. Daraus konnten sich Kriege entwickeln, wie die Rusties sie geführt hatten. Damals stritten ganze Erdteile um die Vorherrschaft und versuchten sich gegenseitig umzubringen. Die bloße Vorstellung, mit den Specials einer anderen Stadt kämpfen zu müssen, jagte ihr ein nervöses Prickeln über den Rücken …
    ***
    Sie landeten auf dem Dach von Pulcher Mansion, zwischen Solarzellen und Lüftungsanlagen. Einige Blubberköpfe standen hier oben, aber sie starrten wie hypnotisiert auf die tanzenden Heißluftballons und das Feuerwerk am Himmel und bemerkten nichts.
    Es war seltsam, wieder auf dem Dach von Pulcher zu sein. Tally hatte im vergangenen Winter mehr oder weniger hier bei Zane gewohnt, aber jetzt sah sie alles anders. Es roch auch anders - die Ausdünstungen menschlichen Zusammenlebens wirbelten
    aus den Lüftungsanlagen, die über das Dach verstreut waren. Ganz anders als die frische Luft der Wildnis sorgte diese hier dafür, dass Tally sich unruhig und bedrängt fühlte.
    „Sieh dir das an, Tally-wa“, sagte Shay und schickte ihr durch ihre Hautantenne ein Durchblicksprogramm. Tally öffnete es und das Gebäude unter ihnen wurde durchsichtig, bis sich ein Gitter aus blauen Linien zeigte, auf dem sich glühende Punkte verteilten.
    Sie blinzelte einige Male und versuchte dieses Bild zu begreifen. „Ist das eine Art Infrarot?“
    Shay lachte. „Nein, Tally-wa. Das kommt aus dem Interface der Stadt.“ Sie wies auf eine Sammlung von Punkten zwei Stock unter ihnen. „Das ist Zane-la mit ein paar Freunden. Er wohnt noch immer in seinem alten Zimmer, siehst du?“
    Als Tally sich auf die Punkte konzentrierte, tauchten daneben Namen auf. Sie erinnerte sich an die Interface-Ringe, die Uglies und Blubberköpfe trugen und mit denen die Stadt die Menschen im Blick behielt. Doch wie allen Pretties, die Ärger machten, war Zane sicher eine Manschette verpasst worden, also eine Art Interface-Ring, den man nicht abnehmen konnte.
    Die anderen Punkte in Zanes Zimmer waren mit Namen versehen, die Tally zum größten Teil nichts sagten. Ihre alten Krim-Freunde hatten fast alle im letzten Winter an dem großen Ausbruch in die Wildnis teilgenommen. Wie Tally hatten sie sich aus dem Blubberkopf-Dasein herausgedacht, und deshalb waren sie jetzt Specials - bis auf die, die noch immer in der Wildnis lebten, als Smokies.
    Der Name Peris schwebte neben Zanes. Peris war als Winzling Tallys bester Freund gewesen, aber beim Ausbruch hatte er in letzter Minute gekniffen und beschlossen ein Blubberkopf zu bleiben. Er war ein Pretty, der niemals zum Special werden würde, das war Tally klar.
    Aber immerhin hatte Zane ein vertrautes Gesicht um sich.
    Sie runzelte die Stirn. „Das muss seltsam für Zane sein. Alle kennen ihn wahrscheinlich von den ganzen Aktionen, die wir durchgezogen haben, aber er erinnert sich vielleicht nicht mehr daran ...“ Sie ließ ihr Flüstern verstummen und verdrängte die schreckliche Vorstellung.
    „Immerhin hat er seine Maßstäbe“, sagte Shay. „Heute Nacht gibt’s in New Pretty Town mindestens ein Dutzend Feten, aber offenbar sind die für Zane und seine Clique nicht prickelnd genug.“
    „Aber die sitzen einfach nur in seinem Zimmer herum.“ Keiner der Punkte schien sich sonderlich viel zu bewegen. Was immer sie da machten, überaus prickelnd sah es nicht aus.
    „Ja. Wird nicht leicht sein, unter vier Augen mit ihm zu reden.“ Shay hatte vorgehabt, Zane eine Weile zu beobachten und ihn dann irgendwo zwischen den Partys zur Seite zu ziehen.
    „Warum tun die allesamt nichts?“
    Shay berührte Tallys Schulter. „Reg dich ab, Tally-wa. Wenn die ihn nach New Pretty Town zurückgelassen haben, dann geht es Zane gut genug für Partys. Sonst hätten sie es doch nicht gemacht. Vielleicht ist es noch zu früh am Abend, um auszugehen.“
    „Hoffentlich.“
    Shay bewegte die Hand

Weitere Kostenlose Bücher