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Special - Zeig dein wahres Gesicht

Special - Zeig dein wahres Gesicht

Titel: Special - Zeig dein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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Glühen der Fabriken hinweg, dorthin, wo die Dunkelheit das Fremde markierte. „Die Prä-Rusties? Wir sollen also nach abgeknickten Zweigen oder so was Ausschau halten? Leute auf Hubbrettern hinterlassen nicht gerade viele Fußspuren, Shay-la.“
    „Richtig. Und genau deshalb werden sie auch nie auf die Idee kommen, dass ihnen jemand auf den Fersen ist, weil seit mindestens dreihundert Jahren kein Mensch mehr diese Art Verfolgung durchgezogen hat.“ Shays Augen blitzten. „Aber du und ich können einen ungewaschenen Menschen auf einen Kilometer Entfernung riechen, und ein niedergebranntes Lagerfeuer auf zehn. Wir können im Dunkeln sehen und haben ein besseres Gehör als Fledermäuse.“ Ihr Tarnanzug flackerte und wurde nachtschwarz. „Wir können uns unsichtbar machen und uns lautlos bewegen. Überleg dir das doch mal, Tally-wa.“
    Tally nickte langsam. Die Smokies würden sich nicht vorstellen können, dass jemand sie aus der Dunkelheit heraus beobachtete, auf jeden ihrer Schritte horchte, jedes Lagerfeuer und jedes chemisch zubereitete Essen witterte.
    „Und da wir in der Nähe sind“, sagte Tally, „wird Zane nichts passieren, selbst wenn er sich verirrt oder verletzt.“
    „Genau. Und wenn wir New Smoke gefunden haben, könnt ihr beide zusammen sein.“
    „Bist du sicher, dass Dr. Cable ihn zum Special machen wird?“
    Shay stieß sich von Tally ab und lachte, als ihr Brett an Höhe verlor „Bei dem, was ich vorhabe, wird sie ihm wahrscheinlich meinen Job geben.“
    Tally schaute ihre Hand an, die noch immer kribbelte. Dann hob sie sie und berührte Shays Wange. „Danke.“
    Shay schüttelte den Kopf. „Du musst mir nicht danken, Tally-wa. Nicht nach dem Anblick, den du in Zanes Zimmer geboten hast. Ich finde es schrecklich, dich dermaßen elend zu erleben. Das ist einfach specialfern.“
    „Tut mir leid, Boss.“
    Shay lachte und zog Tally mit sich fort, weg vom Fluss und auf den Fabrikgürtel zu, wo sie auf normale Flughöhe sanken. „Wie du gesagt hast, Tally-wa, du hast mich letzte Nacht nicht zurückgelassen. Also werden wir auch Zane nicht zurücklassen.“
    „Und wir werden Fausto zurückholen.“
    Shay drehte sich zu ihr um und deutete ein Grinsen an. „Ja, richtig, den armen Fausto dürfen wir auch nicht vergessen. Und diese andere nette Kleinigkeit ... was war das noch gleich?“
    Tally holte tief Atem. „Das Ende von New Smoke.“
    „Braves Mädchen. Noch Fragen?“
    „Ja, eine: Wo finden wir etwas, mit dem wir Weltraumlegierungen zerschneiden können?“
    Shay drehte mit ihrem Brett einen Kreis, einen Finger an die Lippen gelegt. „An einem überaus speziellen Ort, Tally-wa“, flüsterte sie. „Folge mir und alles wird enthüllt werden.“

Das Magazin
    „Dass es gefährlich wird, war kein Witz, Boss, oder?“
    Shay kicherte. „Willst du jetzt schon kneifen, Tally-wa?“
    „Nie im Leben“, flüsterte Tally. Der Schnitt hatte sie ruhelos gemacht, sie steckte voller überschüssiger Energie, die Auslauf suchte.
    „Braves Mädchen.“ Shay grinste sie über das hohe Gras hinweg an. Ihre Stimme klang blechern und weit weg, denn sie hatten ihre Hautantennen ausgeschaltet, damit in den Aufzeichnungen der Stadt nichts über ihren Aufenthaltsort in dieser Nacht festgehalten werden würde. „Zane wird megaprickelnde Pluspunkte kriegen, wenn sie glauben, dass er so eine Aktion geschafft hat.“
    „So viel ist sicher“, flüsterte Tally und starrte an dem riesigen Gebäude vor ihnen hoch.
    Als Winzling hatte sie manchmal gehört, wie ältere Uglies im Scherz behaupteten, sie wollten sich ins Magazin einschleichen. Aber niemand war jemals dumm genug gewesen, um es tatsächlich zu probieren.
    Sie dachte an die vielen Gerüchte. Im Magazin befand sich jedes registrierte Stück Hardware, das die Stadt in ihrem Besitz hatte: Handfeuerwaffen und Panzerfahrzeuge, Spy-Tech, uralte Werkzeuge und Technologien, sogar strategische Waffen, mit denen man Städte vernichten konnte. Nur wenige Auserwählte hatten das Magazin jemals betreten dürfen; die Abwehranlagen waren fast alle automatisiert.
    Das düstere, fensterlose Gebäude stand auf einem weit offenen Gelände, markiert von den roten Blinklichtern der Flugverbotszone. Um das Grundstück herum waren Sensoren angebracht und vier Automatikkanonen bewachten die Ecken des Magazins - wirkungsvolle Verteidigung für den Fall, dass zwischen den Städten jemals ein unvorstellbarer Krieg ausbrach. Diese Anlage war nicht entwickelt worden, um

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