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Speechless (German Edition)

Speechless (German Edition)

Titel: Speechless (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Destiny
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gesamte Haut um jegliche Finger war abgefressen oder abgeknibbelt und blutig. Es tat ihm weh, das zu sehen.
    Die ganze, kaputte Natur Eneas vor sich stehen beziehungsweise sitzen zu haben.
    Niemand sollte sich so kaputt machen müssen – weswegen auch immer!

    Ohne zu zögern fasste er nach den Händen das Älteren, brachte ihn somit auch dazu, zu ihm zu sehen.
    Noch immer schwammen Tränen in den blauen Augen und nun spürte er das Zittern des ganzen Körpers umso deutlicher. „Hey“, meinte er, legte ihm eine Hand an die Wange. „Es ist doch alles gut, hm?“

    Nun liefen die Tränen und die bis gerade noch anwesende Wut oder was auch immer es gewesen sein sollte, wich und Eneas drängte sich einfach nur wieder in Cassiels Arme, was dieser ihm auch gewährte.

    Wie lange er ihn einfach nur festgehalten hatte, wusste er schon gar nicht mehr. Er wusste nur, dass Eneas es brauchte. Warum auch immer.

    Mit de m Handrücken wischte er sich über die Augen und blickte dann Cassiel entgegen, zwang sich zu einem Lächeln.

    „Was ist los? Hm?“

    Eneas jedoch verneinte die Frage mit einem Kopfschütteln und blickte auf seine Knie nieder.

    „Natürlich, es ist nichts“, stellte Cassiel gar sarkastisch fest und drehte den Kopf des Älteren zu sich, indem er das Kinn sanft umfasste und ihn mit sanfter Gewalt zwang, ihn anzusehen.
    „Was ist los? Du schlitzt dir nicht umsonst die Arme auf, oder?“

    Es folgte wieder ein Kopfschütteln. „Na also. Dann schreib, was los ist.“

    Zögerlich drehte sich Eneas dann wieder seinem Rechner zu, begann die Worte niederzuschreiben, denen Cassiel gleich folgen konnte.

    Ich hab Ärger mit Raven im Moment.
    Ich war … vor ein paar Wochen weg gewesen. Allein, weißt du? Ich war mal allein weg. Ich hab’s mir zugetraut, nicht in mittleren Panikattacken auszubrechen, wenn ich eine Kneipe betreten oder so was in der Art.
    Letztlich bin ich dann in einem gemischten Club gelandet. Wo sich eben neben der ‚Normalbevölkerung’ auch die Regenbogengesellschaft aufhalten kann … Und ich hab jemanden kennen gelernt und ich war den Abend nicht zu Hause gewesen.
    Raven ist am nächsten Morgen völlig ausgerastet und meinte, ich könne nicht allein weggehen, weil ich mich allein nicht verständigen kann und … er ist noch mehr ausgerastet, als er erfuhr, wo ich gewesen bin die Nacht.
    Es ist eine mittlere Katastrophe und seitdem spricht er nicht mehr mit mir.

    „Du warst also genau mit wem weg gewesen?“

    Ich war allein weg.

    „Ja, das ist mir ja auch klar. Aber du musst ja letztlich wo gewesen sein, mit irgendwem“, versuchte Cassiel seine Frage genauer zu formulieren.

    Ich hab erst eine ganze Weile allein an dem Tresen gesessen … trinken darf ich ja ohnehin nichts, wegen meinen Tabletten. Irgendwann hat mich dann ein Kerl angesprochen.

    „Oh… und weiter?“

    Ein Kerl.
    Eneas machte sich immer noch zu viele Gedanken um diese eine Geschichte, über welche sie schon einmal eine Unterhaltung gehabt hatten. Und es stand fest, dass es Eneas wohl auch nicht loslassen würde. Jedoch verwunderte es ihn schon, dass Eneas dann so einfach jemanden an sich heran gelassen hatte.
    Ihm ging es nicht aus dem Kopf, was Jenny und Raven gesagt hatte. Vorzugsweise nahm er jedoch jetzt die Aussage Jennys zur Hand.
    Oder stimmte diese nicht, dass es dauerte, bis Eneas Kontakt zu jemanden knöpfte? Es machte doch alles keinen Sinn!

    Ich hab der Bardame verständlich gemacht, dass ich was zum Schreiben bräuchte und ... sie hatte mir einen Block und einen Kugelschreiber überlassen. Also habe ich dem Typen erst einmal mitgeteilt, dass die Kommunikation etwas schwer werden könnte.
    Doch zuckte er nur die Schultern, meinte, es sei ok.
    Immerhin würde eine Stimme nicht von Nöten sein. Er hieß Darren und … er war total nett. Wir haben den ganzen Abend, bis die Kneipe schloss, dort zusammen gesessen. Ich mochte seine Stimme, sie war so schön ruhig und … angenehm tief. Und er hatte total schöne Augen, so ein dunkles Schokobraun… Er war ungefähr so groß wie du, also kleiner als ich.
    Nach dem Ladenschluss sind wir dann zu ihm, er wohnte nur zwei Häuser weiter. Ich weiß nicht, was mich geritten hatte … Ich wollte eigentlich gar nicht mit, bin aber dennoch gegangen. Vielleicht lag es daran, dass er meinte, er würde ohnehin nicht mit jemanden ins Bett wollen, den er nicht kennt. Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall hat er um drei Uhr in der Früh noch einen Kaffee gekocht und dann

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