Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Speichelfaeden in der Buttermilch

Speichelfaeden in der Buttermilch

Titel: Speichelfaeden in der Buttermilch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Stermann , Christoph Grissemann
Vom Netzwerk:
Ich glaube nicht.
    Wiederhörn.
    Wiederhörn.

Die Party
    Folge 1: Helmut, das sächsische Mädchen
    Stermann.
    Grissemann hier.
    Ja bitte?
    Was machen Sie?
    Ich schau mir meinen Fruchtsaft an.
    Wie lang schon, wie lang genau?
    Was wollen Sie?
    Heute hab ich Party … Hören Sie im Hintergrund?
    Nein.
    Ja, nein. Hören Sie gar nichts?
    Nein.
    Sie hören von meiner Party gar nichts?
    Genau.
    Ich bin nicht allein, hören Sie?
    Nein.
    Stör ich Sie?
    Nein.
    Sie tun sicher irgendwas.
    Nein, ich schau nur meinen Fruchtsaft an.
    Ein spezieller Fruchtsaft?
    Nein nein.
    Warum schauen Sie den Fruchtsaft an, warum trinken Sie ihn nicht?
    Ich trink keinen Fruchtsaft.
    Meine Party … Helmut ist da. Helmut ist der einzige Gast.
    Aha.
    Ihre Tochter aus Sachsen.
    Ja ja. Warum ist Helmut da?
    Herr Stermann, Sie wohnt doch schon seit Jahren bei mir.
    Ach so.
    Wollen Sie mit ihr reden?
    Nein, ich schau mir lieber meinen Fruchtsaft an.
    Ach so. Wollen Sie zu meiner Party kommen?
    Nein.
    Wissen Sie, Helmut würde gerne ihren Vater sehen.
    Das ist unmöglich, mein Vater ist in Deutschland.
    Nein ihren Vater. Helmuts Vater.
    Wer soll das sein?
    Sie. Sie sind doch ihr Vater.
    Ich bin mein eigener Vater? Sie spinnen doch, Herr Grissemann, Sie haben zuviel getrunken.
    Haben Sie schon mal einen Fruchtsaft angesehen?
    Nein, wie ist das?
    Ich weiß nicht, aber es macht einem ein schlechtes Gewissen. Helmut weint, sie will sich was antun, wenn Sie nicht kommen.
    Ja ja, wie lange haben Sie sie denn nicht mehr gesehen?
    Och, wie alt ist sie denn jetzt?
    Och, so so lala …
    Ja ja.
    Sie trägt eine Brille jetzt.
    Warum?
    Ich weiß es nicht, ich könnte es nicht sagen.
    Herr Stermann, wir haben Fruchtsaft auf der Party.
    Welchen?
    Pfirsich und Orangen.
    Kenn ich schon. Alles schon gesehn.
    Erwarten Sie noch Besuch?
    Nein.
    Wollen Sie nicht doch kommen? Denken Sie doch an Helmut!
    Ich kenne da übrigens einen Schäfer …
    Nein ehrlich, mit Schafen einer?
    Nein. Ohne Schafe. Nö. Nur Schäfer.
    Mit Hund.
    Nur Hund. Schäfer.
    Ach, ein Schäferhund.
    Ja ja.
    Ach so. Ist der Schäfer jetzt bei Ihnen?
    Nein.
    Soll ich Helmut von Ihnen grüßen lassen?
    Nein. Wiederhörn.
    Wiederhörn.
    Folge 2: Angst und Zerrüttung
    Grissemann.
    Stermann hier. Haben wir eben telefoniert?
    Ich weiß es nicht mehr, ich habe hier eine Party.
    Ach Party, ja ja dann waren Sie's vorhin.
    Haben Sie sich's überlegt, wollen Sie doch zu meiner Party kommen?
    Nein.
    Wollen wir morgen zusammen spazierengehen?
    Nein, wohin?
    Auf den Schäferhundeübungsplatz.
    Ja ja ja ja. Wannwann?
    Passt es ihnen in einer Stunde um fünf?
    Ja ja ja ja.
    Und Helmut kommt mit.
    Nein, nein, vergessen Sie's, nein, ich gehe nicht mit.
    Na gut, dann ohne Helmut, nur wir beide.
    Nein, kein Interesse mehr, ich will nicht.
    Herr Stermann, interessieren Sie sich nur mehr für Fruchtsäfte?
    Nein.
    Aber Sie haben doch eben gesagt …
    Nein, ich war im Kino.
    Ich auch.
    Ach. Welchen Film haben sie gesehen?
    Keinen. Ich habe keinen Film gesehen. Ich habe gesagt, dass ich im Kino war und nicht, dass ich einen Film gesehen habe.
    Aber im Kino zeigt man Filme.
    Nicht immer.
    Da haben Sie recht. Und Ihre Party?
    Helmut hat sich im Zimmer eingeschlossen. Ich bin jetzt ganz allein auf meiner Party. Ich habe auf alle Wände »Angst« geschrieben.
    Ja ja. Ich habe meinen eigenen Namen auf alle Wände geschrieben.
    Ach, welchen denn?
    Stermann.
    Ach so, ja ja natürlich.
    Hat sich Helmut ins Zimmer eingeschlossen, nachdem oder bevor Sie Angst auf alle Wände geschrieben haben?
    Ich weiß es nicht, ich habe die Kontrolle über meine Party verloren.
    Sagen Sie Herr Grissemann, wussten Sie eigentlich dass ich, … hab ich Ihnen gesagt, dass ich … ach egal.
    Ja, das ist ja jetzt egal. Haaa!
    Was ist denn?
    Bei mir hat jemand »Angst« auf alle Wände geschrieben.
    Das waren Sie doch selbst.
    Ach so. Dann ist ja alles gut.
    Och. Och, ist das süß.
    Was denn?
    Och, ist das süß.
    Mein Gott was ist denn da?
    Oh, bei mir brennt's.
    Och, das ist süß.
    Spinnen Sie? Bei mir brennt's, das ist doch nicht süß.
    Oh, Entschuldigung, aber Sie sagten doch eben auch …
    Was ich sage, kann Ihnen doch scheißegal sein, Sie Mitläufer, bei mir brennt's.
    Oh, das ist ja schrecklich, löschen Sie doch.
    Jetzt will ich nicht mehr. Wenn's brennt, dann brennt's, da kann man nichts mehr machen.
    Sie könnten doch löschen.
    Nein. Nein nein. Was Anderes, von Helmut was gehört, Herr Grissemann?
    Moment … sie hat ein

Weitere Kostenlose Bücher