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Speichelfaeden in der Buttermilch

Speichelfaeden in der Buttermilch

Titel: Speichelfaeden in der Buttermilch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Stermann , Christoph Grissemann
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Ausgeh-Vaginas und Reise-Hintern die Sie haben. Dazu müssen Sie über Lautsprecher das alte Volkslied »Das Wandern ist des Müllers Lust« spielen. So laut, dass das ganze Gehege dröhnt. Dann kommen Sie angeflogen.
    Ach Gott, ist das putzig!
    Was?
    Ich seh gerade am Monitor, dass im Alligatoren Park, acht Flugstunden südöstlich, etwas Wunderschönes geschieht.
    Was denn, Herr Stermann?
    Das Schönste, was es auf dieser Welt gibt.
    Geld? Glücksspiel? Prostitution?
    Nein, Freundschaft! Ihre drei Zwillingsschwestern spielen mit den Alligatorenbabies. Die verstehen sich prächtig. Ist das schön. Ich glaube, Ihre Schwestern sind glücklicher, wenn wir sie lassen, wo sie sind. Außerdem, ähm, würde ich eigentlich ganz gerne die warmen Käsebrote fressen.
    Und die warme Joghurt-Brühe saufen, was?
    Genau.
    Gut. Wollen Sie kommen?
    Gern. Bis gleich. Wiederhörn.
    Wiederhörn.

Muttertag
    Folge 1: Die Gemüsegruppe
    Grissemann.
    Herr Grissemann, ich mach alles verkehrt. Nicht einmal ein richtiges Geschenk für Mutter kann ich kaufen. Dabei wollt ich's so gut machen.
    Herr Stermann, eine ältere Dame ist bei mir, sie trägt den gleichen Namen wie ich und behauptet, ich sei ihr Sohn. Ich bin dabei herauszufinden, ob sie meine Mutter ist. Fassen Sie sich kurz!
    Ich hab drei Geschenke für meine Mutter besorgt: eine Holzeisenbahn, zwei Paar Ledersocken und ein Kilogramm Staub für den Staubsauger.
    Und? Hat sie sich gefreut, die alte Stermann?
    Erst glaubte ich: Ja! Sie hat sich gefreut! Weil sie zu weinen begann. Aber kann man aus Freude sechs Stunden lang im Schlafzimmer eingeschlossen weinen?
    Schauen Sie, Sie müssen passende Geschenke kaufen.
    Was haben Sie Ihrer Mutter denn geschenkt?
    Falls sich die Dame als meine Mutter herausstellt, bekommt sie von mir eine Landkarte aus Afghanistan mit komplettem Tretminenverzeichnis.
    Wie wollen Sie denn herausfinden, ob es Ihre Mutter ist?
    Dr. Puppenfleisch wird kommen, Sie wissen schon, der Genforscher, mit dem ich ab und zu in der Gemüsegruppe Jazzgymnastik mache.
    Jazzgymnastik in der Gemüsegruppe?
    Ja, das ist meine Gemüsegruppe, wo wir halt hin und wieder Jazzgymnastik machen, Puppenfleisch und ich. Alles klar?
    Moment, ich rekapituliere kurz: Der Genforscher Puppenfleisch ist in Ihrer Gemüsegruppe und macht mit Ihnen dort Jazzgymnastik.
    Volltreffer, Stermann. Puppenfleisch müsste gleich kommen. Ich hab dieser älteren Dame schon 2 Kilogramm Blut abgenommen. Es werden umfangreiche Bluttests durchgeführt, und ihre DNA wird mit meiner verglichen. Gibt es Übereinstimmungen, bekommt die Frau einen Kuss und die afghanische Landkarte mit dem Tretminenverzeichnis. Ein ganz normaler Muttertag, Stermann.
    Herr Grissemann, vielleicht sind diese Tests ja überflüssig. Schauen Sie sich diese Frau doch einmal genau an. Hat sie Ihre primitiven Gesichtszüge?
    Absolut. Es ist, als würde ich mit langen Haaren, etwas gealtert mir gegenüberstehen. Diese Ähnlichkeit ist beängstigend. Außerdem hat die Dame ein Fotoalbum dabei mit Kinderfotos von mir, auf denen sie auch zu sehen ist. Wenn es ein Schwindel, ist, ist er sehr gut gemacht.
    Ist das zufällig dieselbe Frau, die auf mehreren Ölgemälden in Ihrer Wohnung zu sehen ist?
    Sie meinen meine Mutter? Das versuche ich ja herauszufinden. Der Genforscher wird gleich hiersein.
    Tja, Herr Grissemann. Nachdem Sie ja scheinbar eine glückliche Mutter-Sohn-Beziehung haben, könnten Sie mir vielleicht einen Tipp geben, wie ich meine Mutter aus dem Schlafzimmer kriege.
    Schalten Sie das Licht aus in der Wohnung, legen Sie sich vor die Schlafzimmertür und wimmern Sie leise. Das weckt Muttergefühle. Und wenn sie rauskommt, umarmen Sie sie.
    Umarmen … Sie meinen, so wie ich die lieben Schäferhunde manchmal umarme, am Übungsplatz, wenn die Herrchen nicht herschauen?
    Ja ja, genau. Wiederhörn.
    Wiederhörn.
    Folge 2: Dr. Raumflasche
    Stermann.
    Grissemann hier. Die Medizin ist eine ungenaue Wissenschaft. Ich kann nichts tun. Die arme Frau, die vorgibt, meine Mutter zu sein, muss sich leider einem weiteren Test unterziehen.
    Wie meinen Sie?
    Schauen Sie, Dr. Puppenfleisch und sein Ärztestab haben nach dem ersten Bluttest und der Haarwurzelanalyse verlautbart, dass diese Frau zu 99,995% tatsächlich meine Mutter ist. Das reicht nicht. Das Restrisiko ist zu groß. Ich will es nicht verantworten, einer möglicherweise wildfremden Frau zum Muttertag die Tretminenpläne aus Aufghanistan zu schenken, die ich für meine leibliche Mutter

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