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Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry

Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry

Titel: Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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lachten. Es klang, als amüsierten sie sich über ihn. Es war wohl auch so.
    „Du hast Illusionen, Hayes. Morry wartet schon darauf, dich hinter Schloß und Riegel zu bringen. Wir sind seine Leibgarde. Was wir machen, ist richtig, damit basta."
    „Wenn ihr mir irgend etwas beweisen könnt, soll mich der Teufel holen. Ich habe eine reine Weste. Ich kann euch nichts weiter sagen."
    „Der Satan holt dich eines Tages sowieso, Hayes, bestimmt früher als du denkst. Wann hast du das Mädel kennengelernt und wo?"
    „Ich kannte sie nicht. Ich hatte sie vorher nie gesehen. Plötzlich lief sie mir vor den Wagen. Ich bremste, aber es war schon zu spät. Das ist alles."
    „Du lügst", sagte Snuffy und beugte sich auf seinem Stuhl vor. Seine Augen funkelten böse. „Man hat dich schon früher mit ihr gesehen. Blonde Frauen sind anscheinend deine Spezialität."
    Hayes wirkte auf einmal sehr müde. Schlaff ruhten seine Hände auf den Knien,
    „Ich kannte sie nicht einmal vom Ansehen."
    „Du warst mit ihr einmal im „Alhambra". Ihr wart nicht lange dort, nur auf ein paar Drinks. Auf jeden Fall bist du dort mit ihr gesehen worden."
    „Eine Finte", sagte Hayes. „Ihr wißt, daß ich in der letzten Zeit einige Male im „Alhambra" gewesen bin. Nun wollt ihr mich übertölpeln. Beweist es."
    „Wir werden es. Warum bist du gestern nicht zur Party bei Jim North erschienen, wie?"
    Sie wußten wirklich schon eine ganze Menge. Hayes mußte schlucken, ließ sich aber seine Überraschung nicht anmerken. „Ich war auf dem Wege dorthin, als mir das passierte. Später  hatte ich keine Lust mehr, zu der Party zu fahren. Das ist wohl einleuchtend. Nach einem derartigen Vorfall steht einem der Sinn nicht mehr nach Vergnügen. Ich wäre bestimmt ein schlechter Gesellschafter gewesen, schätze ich."
    „Und die Blonde vom gestrigen Abend? Schätze, es war dieselbe, die jetzt im „Alhambra" auf dich wartet. Was ist mit ihr? Mit ihr war das etwas anderes, wirst du sagen, wie? Plötzlich scheinst du doch noch Geschmack bekommen zu haben, in den Bars später zu saufen."
    „Eine Party und das ist reichlich verschieden, für mich jedenfalls."
    „Zum anderen scheinst du überhaupt nicht die Absicht gehabt zu haben, zu Jim North zu fahren. Die Straße führt nämlich in eine ganz andere Richtung. North wohnt auf der entgegengesetzten Stadtseite. Also! Wie ist das?"
    Sie sprangen beide wie verabredet von den Stühlen und fielen wieder über ihn her. Diesmal fühlte er deutlich ihre Schläge. Sie hüteten sich jetzt, ihre Totschläger zu gebrauchen, denn damit würden sie die weitere Vernehmung auf jeden Fall unmöglich gemacht haben. Sie schlugen ihm mit den Händen ins Gesicht. Als er einen Versuch machte, sich auf die Beine zu stellen, traf ihn eine harte Faust mitten auf den Mund. Aufstöhnend fiel er wieder zurück. Er war augenblicklich gar nicht in der Lage, an eine Gegenwehr zu denken. Ihre Totschläger hatten ihn zermürbt. Seine Beine schienen für Stunden sein Gewicht nicht mehr tragen zu können. Um ihn wallte rötlicher Nebel.  
    „Hört auf, hört doch auf!"
    Vielleicht träume ich nur, dachte er. Dann klatschte es ihm ein paar Mal eiskalt ins Gesicht. Nach Minuten sah er verschwommen ihre roten Gesichter. Sie hatten sich richtig erhitzt. Jetzt rauchten sie Zigaretten. Hayes fühlte einen warmen Geschmack im Mund und spuckte aus. Er spie Blut. Sie grinsten und schienen ganz zufrieden zu sein.
    „Also, Hayes, wo kamst du her, und wo fuhrst du hin?"
    Er mühte sich längere Zeit ab, die Worte zu formen, aber es wurde nur ein lächerliches ungenügendes Stammeln, ein Lallen. Das war ihre Schuld. Sie hatten ihn zu sehr ins Gesicht geschlagen, sie konnten es aber noch verstehen, was er sprach. Er sagte, daß er von seiner Wohnung fortgefahren sei, um ein Mädchen kurz zu benachrichtigen, daß er zu einer Party ginge. Die Wohnung des Mädchens läge außerhalb der Stadt, und die Straße führe dorthin, ganz einfach.
    Sie notierten sich die Adresse, sie würden sich erkundigen. „Und deine Frau, Hayes, was sagt die zu diesen Bekanntschaften?"
    Snuffy sprach schon lange nicht mehr. Der andere führte ihre Untersuchung. Ohne Zweifel war er der treibende Keil von beiden. Er hieß Simon und sollte befördert werden. Aber das hing von seiner Fähigkeit ab, Hayes auszupressen. Simon wollte unbedingt einen Mörder entlarven, das war ganz klar. Snuffy half ihm dabei. Simon hatte große Angst vor einer Enttäuschung. Bisher hatte er noch kein

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