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Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry

Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry

Titel: Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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sagen wir, sie könnte längstens bereits eine Stunde tot gewesen sein. Dann kommen zwanzig bis dreißig Minuten hinzu, die Zeit nämlich, die er für sein Tun benötigte. Eine weitere halbe Stunde brauchten die Fahrer des Ambulanzwagens hin und zurück. Da kommen also insgesamt zwei Stunden heraus. Wenn sie bereits eine Stunde tot gewesen war, als dieser Hayes sie fand. Vielleicht war es aber noch gar nicht so lange Zeit her. Im Regen hat sie auch noch gelegen, wie du sagst."
    Kommissar Morry nickte und zog ein mürrisches Gesicht. „Es ist zum Verzweifeln. Ich habe sie einer nochmaligen Untersuchung unterziehen lassen, wobei allerdings nichts festgestellt werden konnte. An ihrem Kopf konnte man nicht mehr viel erkennen, dafür hat Hayes gesorgt."
    Tilbury war es trocken im Hals. Er spürte einen Hustenreiz. Er wußte, daß Morry nur seinen Unwillen an ihm ausgelassen hatte. Die anderen Untersuchungen hatten nichts festgestellt. Es war auch schon viel zu spät dazu gewesen. Die harten Schorfränder der Schlagwunde hatte nur er sehen können.Das Gespräch mit Dr. Tilbury dauerte nicht lange, etwa 15 Minuten. „Ich habe jetzt zu tun", brummte Morry. „Du kannst wieder gehen."
    Tilbury stand auf. „Es tut mir leid, daß ich dir nicht helfen kann. Ehrlich gesagt, es paßt mir von Anfang an nicht, daß ich der Verkehrspolizei zugeteilt wurde, ich möchte lieber wieder bei dir arbeiten."
    „Das kommt ja auf eins raus, du bist doch unser Arzt!"
    „Du weißt schon, wie ich das meine. Mit Burton verstehe ich mich überhaupt nicht."
    Kommissar Morry zuckte die Achseln. „Daran kann ich nichts ändern. Es liegt nicht bei mir, das zu bestimmen."
    Burton war Tilburys eigentlicher Vorgesetzter als Chef der Verkehrspolizei der Stadt.
    Als der Arzt gegangen war, ließ Morry sich mit der Telefonzentrale verbinden.
    „Sehen Sie zu, ob Sie Herrn Fleming an die Strippe bekommen, Fleming & Co., es eilt."
    „Ja, sofort", sagte das Mädchen.
    Morry drückte auf einen Knopf unter der Schreibtischplatte. Kurz darauf erschien ein mittelgroßer Mann mit stark gelichtetem weißblondem Haar. Er salutierte knapp und blieb wartend an der Tür stehen. „Fahren Sie auf dem schnellsten Wege zu Fleming & Co. Sie wissen schon, zu der Kosmetikfirma. Entweder steht der Wagen dort, oder was wahrscheinlicher ist, er ist in der Garage des Privathauses. Es handelt sich um einen roten Jaguar, völlig rot gespritzt, nicht abgesetzt. Nehmen Sie alles Zeug mit, das Sie für eine chemische Untersuchung brauchen. Wahrscheinlich finden Sie auf dem Polsterbezug Blutflecke oder Spuren von Blut. Na, Sie wissen schon. Das ist alles. Machen Sie es gründlich, Smith. Sagen Sie, Sie kämen, um festzustellen, ob dieser Wagen tatsächlich dem Jungen gehöre. Es sei eine Anzeige gemacht worden, der Wagen müsse vertauscht worden sein."
    Der Mann nickte. „Geht in Ordnung."
    „Nehmen Sie den Wagen von Simon. All right?"
    Smith verzog sein Gesicht.
    „Kümmern Sie sich nicht um ihn", sagte Kommissar Morry ziemlich laut. „Nun fahren Sie los." Der Mann ging.
    Nach wenigen Minuten kam die Verbindung mit Fleming & Co.
    „Guten Morgen, Herr Fleming. Hier ist Kommissar Morry. Sie wissen schon, wer das ist, nicht? Wir begegneten uns anläßlich der Wahl einer Schönheitskönigin im Vorjahr wegen jener Pfuscherei mit Ihren kosmetischen Erzeugnissen..."
    „Weiß schon, weiß schon", unterbrach ihn Fleming schnell. „Na, das kommt nicht wieder vor. Was liegt an, Kommissar?"
    „Wo befindet sich Ihr Sprößling augenblicklich?"
    Fleming seufzte. Es klang echt.
    „Wenn ich das wüßte. Er ist seit gestern verschwunden, sein Zimmer ist leer."
    „Wieviel Geld hat er denn mitgenommen?" fragte Morry ohne zu zögern.
    „Müssen Sie das wirklich wissen, Kommissar?" Fleming schien sich nicht entschließen zu können, darüber zu sprechen. „Ich muß es wissen. Also wieviel?"
    „Etwas über 10 000 Pfund", gab Fleming dann zu.
    „Hatte er denn so viel flüssig?" Kommissar Morry grinste bei dieser Frage spöttisch vor sich hin. Er konnte sich denken, was jetzt kam.
    „Ersparen Sie mir das weitere. Den Burschen schlage ich windelweich, wenn er wieder zurückkommt."
    „Ich will Ihnen dabei behilflich sein."
    „Behilflich? Wieso?"
    „Ich werde ihn zurückholen lassen. Ich habe doch Ihre Vollmachten?"
    „Ich weiß nicht recht", sagte Fleming kläglich und dann: „Na, schön, versuchen Sie es."
    „Ich habe einen Mann zu Ihnen geschickt. Er soll sich mal den Wagen von dem

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