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Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry

Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry

Titel: Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Jungen ansehen. Es wurde nämlich eine Anzeige über einen Autodiebstahl gemacht, der Wagen soll wahrscheinlich vertauscht worden sein."
    „Unmöglich, unmöglich! Das ist ein starkes Stück. Und mein Sohn Harry soll das getan haben?"
    „Regen Sie sich nicht auf. Vielleicht ist es gar nicht
    an dem. Wir werden es schnell feststellen."
    Fleming seufzte wieder. „Deswegen wollen Sie ihn doch nur zurückholen, stimmt es? Daß er mit der Frau durchgebrannt ist, interessiert Sie wohl kaum?“
    „Da sind Sie im Irrtum. Herr North hat gerade deswegen bei mir vorgesprochen."
    „Also gleich zwei Anzeigen gegen den Jungen, wie?"
    „So ist es. Also machen Sie bitte meinem Mann keine Schwierigkeiten. Zeigen Sie ihm den Wagen, wenn er kommt, Das wäre vorläufig alles, so long."
    „So long", sagte Fleming gleichfalls. Das Gespräch war beendet.
    Eine Viertelstunde später hatte Morry den Fahndungsdienst mit den Nachforschungen nach dem jungen Fleming und seiner Begleiterin beauftragt. Die Ermittlungsarbeiten liefen auf vollen Touren.
     
    *
     
    North steuerte den leichten Sportwagen mit nervösen Händen durch den Verkehr, der jetzt gegen Mittag stark angeschwollen war.
    „Es ist schon eine Weile her, Jack", sagte er unvermittelt, „da erzählte mir Nora, sie hätte dich mit Kathleen Morris zusammen gesehen, und zwar auf Flemings Golfplatz."
    „Sie hat sich geirrt, mein Junge. Ich war niemals mit dieser Kathleen zusammen."
    „Und Morry meint, er hätte dich ebenfalls mal gesehen, komisch, nicht? Zumal es doch bestimmt nicht viele Halsketten mit einer auffallend gearbeiteten goldenen Spinne geben wird."
    Hayes zuckte die Achseln. Seine braungebrannten kräftigen Hände lagen ruhig auf den Knien. „Möglich, daß er Kathleen im .Alhambra' gesehen hat, aber nicht in meiner Begleitung."
    „Na schön, lassen wir das."
    „Es bringt nichts ein", erklärte Hayes lächelnd, aber es war kein freundliches Lächeln.
    „Halte bei mir, wir wollen etwas Ordentliches trinken, Jimmy."
    Es kam North recht. Er wußte sowieso nicht, wie er seine Zeit totschlagen sollte — und schreiben? Dazu hatte er unter diesen Umständen nicht die geringste Lust.
    Sie waren noch ein kurzes Stück von der Wohnung entfernt, als Hayes die Ohren spitzte und den Kopf tiefer neigte. „Da stimmt etwas nicht, Jimmy. Ein Zylinder macht nicht mit."
    North drosselte die Drehzahl des Motors ein wenig. Jetzt hörten sie es ganz deutlich.
    „Hast du Kerzen mit?" North nickte.
    Jack Hayes gab ihm seinen Garagenschlüssel. Während er dann hochging und die Getränke anrichtete, öffnete North die Motorhaube und suchte
    n, den fehlerhaften Zylinder. Als er ihn gefunden hatte, wechselte er die Kerze aus und reinigte sich anschließend die Hände. Den Schraubenschlüssel, den er von Hayes geliehen hatte, brachte er wieder in die Garage zurück. Das hätte an und für sich nicht lange Zeit in Anspruch genommen. Sonderbarerweise dauerte es jedoch eine geraume Weile, bis er die Garage wieder verließ. Mit fahrigen Bewegungen schloß er die Tür ab. Sein Gesicht war merkwürdig verwandelt. Es wirkte schlaff und alt, dabei war Jimmy North erst Anfang der Dreißig. Hayes wartete auf ihn. Er hörte durch das offene Fenster, wie North den Motor zum Probelauf anließ. Wenige Minuten klang ihm das leise Heulen in den Ohren, dann war es still. North hatte einen harten Zug um den Mund, als er eintrat. Wortlos ging er ins Badezimmer und reinigte sich ausgiebig die Hände.
    „Whisky?" fragte Hayes, als der Freund ins Wohnzimmer kam. North nickte. Schweigend nahmen die Männer ihre Getränke zu sich. Beim dritten Glas fiel der Blick Norths auf eine ziemlich große Fotografie, die ein blondes hübsches Mädchen zeigte.
    Leise pfiff er durch die Zähne. „Sieh da, wer ist denn das? Kenn' ich ja gar nicht."
    Hayes brannte sich eine Zigarette an. „Das ist Allison, — ich werde sie heiraten."
    „Heiraten? Du legst dich ganz schön ins Zeug, mein Lieber. Ich dachte, du hättest die Nase voll vom Eheleben."
    „Bei ihr ist es etwas anderes."
    „So. Sie sieht nach Geld aus, finde ich."
    „Diesmal nicht, Jimmy. Allison ist arm wie eine Kirchenmaus."
    „Du wirst deinem Prinzip untreu, oder was ist mit dir los?"
    „Ich heirate sie", sagte Hayes nur.
    „Du wirst es dir bestimmt noch anders überlegen, Jack." Sie tranken eine halbe Flasche von dem guten Whisky, den Hayes stets im Hause hatte. Anschließend verkonsumierte North noch zwei Tassen schwarzen Kaffee, dann

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