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Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Titel: Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sönke Brandschwert
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er ohnmächtig. Er hatte nicht die Möglichkeit gehabt sich zu wehren.“
    „Ob hinterrücks oder nicht, es war verdammt mutig von Ihnen“, beharrte Sorghardt, während er nach rechts Richtung Niedernhausen abbog.
    „Über die Landstraße geht es schneller als über die A3“, bemerkte Sam. „Wenn wir Pech haben, stehen wir am Wiesbadener Kreuz.“
    „Diesen Weg kenne ich wenigstens. Außerdem möchte ich unterwegs noch schnell etwas erledigen. Immerhin werfen die Informationen, die wir von Ihnen bekommen haben, neue Fragen zu der Unfalltoten auf. Deshalb will ich mir in einer kleinen Pension in der Nähe eine Liste der Gäste geben lassen, die dort am Tag des Unfalls ein Zimmer hatten.“
    Sam war positiv überrascht, dass der Polizist so schnell auf die neuen Informationen reagierte. Hier waren sie immerhin auf der Straße, auf der Gina von dem Bus erfasst worden war. Es lag nahe, die Fahrt mit einem Besuch in der Pension zu verbinden.
    Wenig später fuhren sie den schmalen Weg hinauf. An der Abzweigung hielt der Polizist sich links und parkte dort, wo auch Sam damals ihren Wagen abgestellt hatte. Diesmal stand kein einziges Fahrzeug auf den Parkplätzen.
    „Möchten Sie mitkommen?“, fragte Sorghardt.
    Was für eine Frage? Wenn sie schon die Möglichkeit hatte, direkt bei der Polizeiarbeit anwesend zu sein, dann gab es nichts, was sie davon abhalten würde. Gemeinsam gingen sie zu dem Haus und Sorghardt drückte die Tür auf, die nicht abgeschlossen war. Sam folgte ihm bis zur Rezeption, an der die Frau saß, die sie bereits kannte. Der Polizist drehte sich zu Sam und sagte: „Sie glauben gar nicht, wie überaus praktisch es ist, dass es diesen Bruno Kaufling gibt. Es wird ein Leichtes sein, ihm ihren Mord anzuhängen.“ Bei diesen Worten zog er seine Pistole aus dem Schulterholster und richtete sie auf Sam.
    Im ersten Moment wusste sie das Geschehen überhaupt nicht einzuordnen. Sie brauchte etliche Sekunden, um zu begreifen, dass sie scheinbar dem Falschen vertraut hatte.
    „Ich verstehe nicht …“, begann sie, und ärgerte sich darüber, diese dämlichen Worte von sich gegeben zu haben.
    „Es ist ganz einfach“, erklärte der Mann. „Sie haben sich in etwas eingemischt, das – unter anderem in meinem Interesse – nicht bekannt werden sollte. Wir werden verhindern, dass Sie Schaden anrichten, und der werte Herr Kaufling wird dafür zur Verantwortung gezogen werden.“
    Sam nahm sich vor, keine dummen Sachen mehr zu sagen. Am besten hielt sie ganz den Mund. Ändern konnte sie momentan ohnehin nichts, und sie dachte nicht daran, Angst zu zeigen. Natürlich sagte ihr heftig pochendes Herz, dass sie durchaus Angst hatte; begründete Angst. Sie war hier offenbar einem Ring von Verbrechern in die Hände geraten, die selbst bei der Polizei ihre Leute hatten. Vielleicht sollte sie doch nicht ganz schweigen, sondern versuchen, so viel wie möglich über die Organisation zu erfahren. Wenn sie es irgendwie schaffte, hier heraus zu kommen, dann konnte jede noch so kleine Information wichtig sein. Also nahm sie sich zusammen und sagte: „Nun, wenn eine ganze Abteilung der Kriminalpolizei da hinein verstrickt ist, dann werden Sie sicher kein Problem damit haben, es so zu drehen, wie sie es brauchen.“ Ihre Stimme war weniger ruhig, als sie gehofft hatte. So mutig sie in vielen Situationen auch war: Die Möglichkeit des nahen Todes versetzte sie in eine beinah beklemmende Angst. Gegen eine Pistole hatte sie keine Chance, das war ihr klar. Zudem wurde die Waffe von jemandem gehalten, der damit umzugehen wusste und mit Sicherheit auch nicht reaktionsschwach war. Während Sorghardt sie in Schach hielt, würde sie machtlos sein. Dennoch nahm sie sich zusammen. Bis jetzt war sie am Leben, und solange sie das war, würde sie versuchen zu agieren.
    „Nun ist Ihre Fantasie ein wenig zu groß, junge Dame. Sie dürfen es als großen Zufall betrachten, dass ich bei der Polizei bin. Ein sehr nutzbringender Zufall nunmehr, aber dennoch ein Zufall.“
    „Dann weiß Gregor Kern nichts davon?“, fragte sie provokativ. Es war ihr wichtig, herauszufinden, ob Gregor involviert war oder nicht. Im Stillen hoffte sie, dass dem nicht so war.
    „Ist Gregor Ihnen wichtig? Interessant. Kennt er sie vielleicht besser, als er behauptet hat?“ Ein süffisantes Lächeln umspielte seine Lippen.
    Als sie keine Antwort gab, sagte er: „Ich kann Sie beruhigen. Gregor ist genauso integer wie ich es normalerweise bin.“
    Sam lachte

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