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Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Titel: Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sönke Brandschwert
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überleben würde. Ihr Herz wollte einfach nicht gehorchen und trommelte weiter von innen gegen ihre Brust, als würde es den Beat für ein Hardrock Lied schlagen.
    Sam hörte einen der Männer auf sich zukommen. Plötzlich spürte sie ein Gewicht auf ihrem Rücken und wusste, dass der Kerl sich auf sie gekniet hatte. Kurz darauf berührte kaltes Metall ihren Hinterkopf.
    „Eine falsche Bewegung, und ich blase dir das Hirn aus dem Schädel.“ Jetzt klang die Stimme sicher. Der Mann war nun eindeutig in der stärkeren Position, und das wusste er auch.
    „Los, komm her und lege ihr Handschellen an. Sie ist wehrlos.“
    Leider hatte er Recht. Sams Arme wurden an den Handgelenken nach hinten gerissen, und wenig später waren sie hinter ihrem Rücken zusammen gekettet. Nun war sie also gefesselt und dem Großteil ihrer Wehrhaftigkeit beraubt. Sie spürte, wie sie an den Armen und Schultern gepackt und hochgezogen wurde. Jetzt stand sie wieder.
    Das alles war so schnell gegangen, dass ihre Angst noch keine Zeit gehabt hatte, sich in eine alles verzehrende Panik zu wandeln.
    „Bring sie runter. Ich kümmere mich um Florian.“
    Langsam wurde Sam klar, dass der Schotte hier das Sagen hatte.
    „In einer halben Stunde kommt Herbert, und dann werden wir eine Menge Spaß mit der Kleinen haben.“
    „Herbert Storckmann wird nicht kommen“, ergriff Sam reflexartig die Gelegenheit für einen Bluff.
    Der Mann in Leder, den Sam Leatherman getauft hatte, sah sie mit aufgerissenen Augen an. „Was willst du damit sagen?“ Seine Stimme klang hektisch und überschlug sich.
    Die Detektivin wusste intuitiv, dass der Mann trotz seiner stärkeren Position noch viel mehr Angst hatte als sie. Vermutlich waren die Dinge ohne seinem Zutun aus dem Ruder gelaufen und er hatte die Kontrolle verloren. Wenn sie es richtig anstellte, konnte sie sich das vielleicht zu Nutze machen. Sie musste nur geschickt genug sein.
    „Wenn du ganz brav bist, dann erzähle ich es dir vielleicht“, sagte sie überheblich.
    Der Schotte war selbstsicherer. „Ich kann dir auch jeden Finger einzeln brechen, bis du es sagst“, drohte er.
    „Wenn du dir noch mehr Ärger aufhalsen willst, dann bitte. Zwei Morde an Zivilpersonen ist eine Sache, aber wenn du dich an einer Spezialagentin des BKA vergreifst, glaube mir, dann werden meine Leute eine Menge Spaß mit dir haben.“ Sie lachte süffisant und sah dem Mann direkt in die Augen.
    „Erzähle uns doch keine Märchen“, erwiderte der Mann, jetzt nicht mehr ganz so sicher.
    Sam lachte. „Aus dem Märchenalter bin ich raus. Was meinst du, warum ich problemlos mit einem Kripobeamten fertig werde? Er ist ausgebildet und hatte eine Pistole, ich war unbewaffnet. Aber ich habe eine Spezialausbildung, weil ich nur undercover arbeite. Meinst du, eine Situation wie diese ist mir unbekannt?“ Sie schüttelte den Kopf. „Was ich hier habe, ist relativ harmlos. Ihr seid doch nur ein paar Schlappschwänze, die hier den großen Mann markieren. Meistens muss ich es mit richtigen Kerlen aufnehmen.“
    „Das haben wir gleich“, erklang die Stimme von der Frau hinter der Theke. Während sie zum Telefon griff, erklärte sie: „Ich rufe Herbert auf dem Handy an, dann werden wir ja sehen, ob er kommen wird oder nicht.“
    Sams Herz begann heftig zu klopfen. Wenn ihr Bluff nun zusammenfiel, dann konnte dieser Tag sehr schnell zu dem letzten in ihrem Leben werden. Doch wie sollte sie die Frau von dem Anruf abhalten?
    Ihr fiel keine Möglichkeit dazu ein. Sie schickte ein stilles Stoßgebet an alle Funklöcher dieser Welt, damit sie sich über Storckmann vereinen mögen. Der Hardrockbeat ihres Herzens beschleunigte sich noch weiter. Für einen kurzen Augenblick wurde ihr sogar schwindelig, ein Gefühl, das ihr sonst völlig fremd war.
    Die Sekunden verstrichen so langsam, als würden sie sich zu Minuten aufspielen wollen. Deutlich spürte Sam ihren Herzschlag bis in den Hals hinein. Die Zeit schien stehen zu bleiben, und die Stille war von einer beinahe körperlich spürbaren Spannung durchdrungen.
    Dann legte die Frau auf. „Nicht erreichbar“, sagte sie knapp.
    Die Detektivin dankte den Handynetzbetreibern für ihre Unvollkommenheit. Sie konnte förmlich sehen, wie es im Kopf des Schotten arbeitete. Er versuchte offenbar seine Chancen abzuwägen. Während seine Anspannung immer mehr zunahm, entspannte Sam sich langsam. Leatherman war noch schneller weich. „Es war alles Herberts Idee!“, platzte er heraus.
    „Halt die

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