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Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Titel: Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sönke Brandschwert
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Zeit für eine neue Aufforderung zu lassen: „Okay, was willst du?“
    „Dich will ich, Samantha. Und du …“
    Die Detektivin unterbrach ihn: „Dann lass das Mädchen gehen. Sobald sie frei ist, kannst du mich haben.“
    „Halt dein Maul!“, brüllte Bruno. „Wenn du noch einmal ungefragt etwas sagst, dann wird deine kleine Freundin es zu spüren bekommen. Pass mal auf, was deine aufmüpfige Art anrichten kann!“ Eine Sekunde lang war Stille, dann gab es ein lautes, klatschendes Geräusch und im Hintergrund schrie Nika auf.
    „Du kannst sie so oft schreien hören, wie du willst, wenn du so weiter machst“, erklärte Bruno. „Also, wirst du brav sein?“
    „Ja, ich werde brav sein.“
    „Gut. Und warum wirst du brav sein?“ Den lauernden Unterton konnte Sam nicht überhören. Jetzt durfte sie keinen Fehler machen. Sie spielte manchmal ähnliche Spiele mit ihren Subs und konnte sich daher makabrer Weise in die Gedankengänge des Mannes hineinversetzen. Was genau wollte er hören?
    „Weil meine kleine Freundin sonst stirbt“, antwortete sie.
    „Genau“, kam Brunos Stimme voller Genugtuung.
    Dann trat eine unangenehme Stille ein. Sam war sich sicher, dass er nur auf einen Fehler ihrerseits wartete, darauf, dass sie irgendetwas sagte, das er sofort als aufsässig interpretieren und deshalb Nika wehtun konnte. Die Frau schwieg. Nach ihrem Gefühl war es bestimmt eine Minute gewesen, in der niemand etwas sagte. Dann sprach Bruno wieder: „Ich sehe, du hast verstanden. Wenn du deine kleine Freundin lebendig wiedersehen willst, dann kommst du freiwillig zu mir, sobald ich es sage. Aber erst sollst du spüren, wie schlimm es ist, einfach nur abwarten zu können. Mehr als zehn Jahre habe ich einfach nur abgewartet. Ständig war ich nur mit meinen Gedanken alleine. Weißt du wie das ist? Du wirst es lernen, Samantha. Überlege jede Minute, was ich mit deiner kleinen Freundin mache, während du darauf wartest, dass ich dich anrufe und dir sage, wo du hinkommen sollst.“
    Ein tiefes Entsetzen erfasste Sam bei seinen Worten, denn sie wusste genau, dass er Nika vergewaltigen würde.
    „Und du wirst nicht die Polizei einschalten, denn sonst wird sie sterben, langsam und qualvoll. Ich habe Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Genug Zeit zum Planen hatte ich ja. Sei versichert, dass du beobachtet und überwacht wirst. Nicht immer, aber du weißt nicht, wann und wo. Du weißt nicht, ob ich in der Lage bin, deine Telefone zu überwachen oder deine Handys zu orten. Wer weiß, vielleicht überwache ich noch mehr von dir. Im Gefängnis habe ich viel gelernt, und obwohl ich nicht im öffentlichen Leben stand, weiß ich mehr über moderne Kommunikationseinrichtungen als viele andere. Wenn man nichts zu tun hat, dann bildet man sich weiter. Also probiere gar nicht erst aus, jemanden anzurufen. Ich habe sowohl deine Festnetznummer als auch die Handynummer von deiner lächerlichen Detektei. Dazu hat deine kleine Freundin noch eine weitere Handynummer von dir in ihrem Telefon gespeichert. Also ganz egal, was du benutzt, du läufst immer Gefahr, dass ich es mitkriege und deine kleine Freundin es ausbaden muss. Wenn du dich mit jemandem triffst, dann könnte es sein, dass ich in der Nähe bin und dich sehe. Selbst wenn du tanken gehst und dich zu lange mit der Kassenkraft unterhältst, könnte ich es missdeuten. Hast du begriffen, worauf ich hinaus will?“
    „Ja, ich habe es begriffen.“
    „Gut, dann male dir die nächsten Stunden aus, was ich heute Nacht mit deiner kleinen Freundin mache, und vor allem, was ich danach mit dir mache.
    Ich weiß übrigens, dass du mein Autokennzeichen hast. Du kannst es dir sparen, zu mir nach Hause zu kommen, falls du meine Adresse schon kennst. So blöd, es dort zu machen, bin ich nicht.“ Er ließ eine kurze Pause und sagte anschließend: „Sei erreichbar, wenn ich dich anrufe.“
    Dann wurde die Verbindung unterbrochen. Sam konnte zunächst gar nichts denken. Sie legte das Telefon weg, holte eine Flasche Cognac heraus und goss ein kleines Glas voll. Wenn es für sie eine Grenze des Ertragbaren gab, dann war sie jetzt erreicht. Warum sollte sie ihrem Geist nicht ein wenig Erleichterung durch Alkohol verschaffen? Sie nahm das Glas und hob es vor ihren Mund. Der Geruch des hochprozentigen Getränks stieg in ihre Nase und verursachte einen Brechreiz. Nein, sie war definitiv nicht in der Stimmung, sich zu betrinken. Das hatte bei ihr noch nie funktioniert. Die Detektivin lief in die Küche,

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