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Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Titel: Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sönke Brandschwert
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kippte die bernsteinfarbene Flüssigkeit ins Waschbecken und spülte mit Wasser nach, um dem Geruch keine Chance zu geben sich zu verbreiten. Dann ging sie hinunter ins Wohnzimmer und legte sich auf die Couch.
    Langsam beruhigte sie sich etwas. Nach einer Viertelstunde war sie wieder in der Lage zu denken. Was konnte sie tun, ohne Nika zu gefährden? Gregor zu kontaktieren kam nach dem Gespräch mit Bruno nicht mehr in Frage.
    Aber was war die Alternative? Sollte sie wirklich einfach warten, bis er sich wieder meldete? Und dann? Sich einfach in seine Hände begeben? Wahrscheinlich würde er Nika trotzdem töten, nur weil er wusste, dass er Sam damit traf. Das hatte er schon mit Jan getan. Deshalb konnte sie nicht einfach abwarten. Was also hatte sie für Möglichkeiten? Die einzige Chance, die sie hatte, war, ihn aufzuspüren und zu überrumpeln, bevor er sich meldete. Doch wie sollte das geschehen? Hätte sie Gregor kontaktieren können, dann hätte man vielleicht über die Telefongesellschaft den Standort von Nikas Handy ermitteln können. Auf der anderen Seite war es offenbar ausgeschaltet, sonst würde nicht sofort die Mailbox antworten. Bruno würde nicht so dumm gewesen sein, sie mit eingeschaltetem Handy in sein Versteck zu führen, gerade wenn er sich die letzten Jahre mit der modernen Technik befasst hatte.
    Doch welche Möglichkeiten gab es sonst noch? Sie hatte sein Autokennzeichen. Damit konnte sie höchstens herausbekommen, wo er gemeldet war, aber Bruno würde dort kaum seine Geisel verstecken. Nach dem Wagen müsste gefahndet werden, aber dafür bräuchte sie wieder Gregor. Außerdem war Sam nicht sicher, ob der Verbrecher nicht sogar in der Lage war, den Polizeifunk abzuhören. Und ohne Polizei konnte sie kaum ein Fahrzeug finden, das überall und nirgends sein konnte. Dafür hätte sie eine große Anzahl von Helfern gebraucht, die ihre Augen offen hielten. Sie kannte zwar viele Menschen, aber die waren …
    Plötzlich wurde Sam von einer Idee ergriffen. Würde ihr die BDSM-Szene vielleicht helfen? Und wenn nicht, was verlor sie bei einem Versuch? Eine wenig versprechende Möglichkeit war noch immer besser als überhaupt keine. Allerdings stellte sich die Frage, wie sie mit den Leuten in Kontakt treten konnte. Anrufen kam nicht in Frage, schon gar nicht, wenn sie möglichst viele erreichen wollte. Über das Internet? Aber wer wusste schon, ob Bruno nicht ein Spionierprogramm auf ihrem Computer installiert hatte, während er in ihrem Haus gewesen war. Sam wusste, dass es derartige Software gab. Und einfach das Risiko eingehen und hoffen, dass er es nicht getan hatte? Vielleicht bluffte er ja nur und hatte überhaupt keine Möglichkeiten, sie zu überwachen. Aber konnte sie einfach davon ausgehen? Unmöglich! Alles, was Nika schaden konnte, kam nicht in Frage. Um den PC auf entsprechende Programme zu untersuchen, hatte sie nicht genügend Know-how. Sam überlegte angestrengt. Wie konnte sie sich nur helfen? Dann stellte sie fest: gar nicht.
    Sie nicht – Marc vielleicht schon. Sie raste durchs Haus, stürzte ins Büro, nahm sich eines ihrer alten Handys und legte die SIM-Karte ein, deren Nummer Michael hatte. Von diesem Telefon konnte Bruno nichts wissen. Wenn er ordentlich recherchiert hatte, dann kannte er ihre Detekteiennummer und die Festnetznummer. Von Nika hatte er die Nummer der Domina, vermutlich ohne zu wissen, was für ein Job sich dahinter verbarg. Die andere Nummer aber war über das Internet nicht zu finden, und Nika hatte sie auch nicht.
    Nachdem das Mobiltelefon sich eingebucht hatte, wählte sie Marcs Nummer, legte aber sofort wieder auf. Was, wenn Bruno in ihrem Haus Wanzen angebracht hatte? Verdammt! Sie fühlte sich so unsagbar hilflos. Wenn sie das Haus verließ, konnte es sein, dass er sie beobachtete. Sollte sie ins Auto gehen und von dort aus telefonieren? Und wenn auch da Wanzen waren?
    Langsam kam Sam sich paranoid vor, aber sie traute dem Mann alles zu. Er hatte kaltblütig Jans Hals durchgeschnitten. Außerdem musste er sie schon eine ganze Weile beobachtet haben, wenn er von Jan, Michael und Nika wusste.
    Gehetzt sah sie sich um, schaute nach links und nach rechts, und unsinnigerweise auch nach unten und nach oben.
    Unsinnigerweise? Im Gegenteil! An der Decke lag die Lösung ihres Problems: Die Luke mit der ausziehbaren Leiter. Der nicht ausgebaute Dachboden war nur ein riesiger, sich über die gesamte Hausgrundfläche ziehender Abstellraum. Dort wäre eine Wanze kaum

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