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Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Titel: Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sönke Brandschwert
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mir: Hat sie sich das nun selbst verdient?“
    Ein kurzer Blick in Sorghardts Gesicht sagte Sam, dass der Satz Jan negativ ausgelegt werden würde.
    Sie ging zu ihm und setzte sich neben ihn. Ohne auf die anderen Anwesenden zu achten, nahm sie ihn in den Arm und hielt ihn fest. Umgehend wurde er von einem Weinkrampf geschüttelt, der eine Weile anhielt.
    „Sie ist tot, Sam“, flüsterte er immer wieder, „ich habe sie so sehr geliebt und jetzt ist sie tot.“
    Als Jan sich beruhigt hatte und sie sich voneinander lösten, sah Sam erstmals den zweiten anwesenden Polizisten an.
    „Hallo Samantha“, wurde sie von ihm mit einem bitteren Lächeln begrüßt.
    „Hallo Gregor“, erwiderte Sam erstaunt. "Was macht denn die Sitte hier?"
    „Da bin ich schon lange nicht mehr“, erklärte der Dreißigjährige. „Seit fast einem Jahr bin ich bei der Mordkommission.“
    „Das wusste ich gar nicht. Aber ich bin froh, dass du den Fall bearbeitest.“
    Aus dem Augenwinkel bemerkte Sam das fragende Gesicht Sorghardts.
    „Tja“, gab Gregor Kern nachdenklich zurück, „ich weiß noch nicht, ob ich an dem Fall dranbleiben werde.“
    „Warum nicht?“
    „Weil ich eine der involvierten Personen persönlich kenne“, war die plausible Antwort. „Ich könnte befangen sein.“ Gregor erklärte dies in einem sehr nüchternen Tonfall, ohne einen Anflug von Bedauern zu zeigen. Es schien für ihn das Selbstverständlichste auf der Welt zu sein. Sam vermutete, dass es das auch war.
    „Wäre schade“, kommentierte sie, und wandte sich dann wieder Jan zu. „Meinst du, du kannst die restlichen Fragen der Polizei beantworten?“
    „Ja“, gab er leise zurück, wobei er sein Ohrläppchen zwischen Daumen und Zeigefinger rieb. „Natürlich kann ich das.“ Er blickte auf und sah erwartungsvoll den Kripobeamten an.
    „Ich denke, wir wissen für den Moment, was wir wissen müssen. Wir verabschieden uns jetzt. Nur eine Frage noch, Herr Paterson: Planen Sie, in nächster Zeit zu verreisen?“
    „Nein“, kam prompt die Antwort. „Wo sollte ich denn hin? Alleine macht Reisen keinen Spaß.“
    Sowohl die Polizisten als auch der Arzt verabschiedeten sich.
    Nach end-und ziellosen Gesprächen verbrachte Sam den Rest des Tages und die folgende Nacht bei Jan. Sie konnte ihn unmöglich alleine lassen.

11 | Eis
     
    Das Erste, was Sam entgegenflatterte, als sie am nächsten Vormittag ihren Briefkasten öffnete, war ein handgeschriebener Zettel:
     
    Schade.
    Ich hatte am Telefon den Eindruck, dass Sie zuverlässig sind.

Nika
     
    Mist. Sie hatte ihren Besuch vergessen! Nicht, dass sie Jan im Stich gelassen hätte, wenn ihr der Termin eingefallen wäre, aber sie hätte wenigstens angerufen und abgesagt. Das arme Mädchen hatte sich vor verschlossener Tür wiedergefunden und war umsonst gekommen.
    Sam ärgerte sich maßlos über sich selbst. Bei anderen hasste sie Unzuverlässigkeit, und nun hatte sie das beste Negativbeispiel dafür abgegeben. Der Tod von Deborah entschuldigte das keineswegs. Irgendwie musste sie das wieder gut machen.
    Nachdem sie das Haus betreten hatte, fiel ihr eine große Pfütze vor dem Wohnzimmerfenster auf. In der Nacht hatte es stark geregnet und das Fenster war gekippt. Der heftige Wind musste das Wasser hereingetrieben haben.
    Nachdem sie die Lache weggewischt hatte, wollte sie ihren Durst mit einer Bitter Lemon löschen. Ein Blick in den Kühlschrank machte ihr jedoch klar, dass sie ihren Einkauf vom Vortag noch im Wagen hatte. Wo war sie nur mit ihren Gedanken?
    Am Auto kam die nächste unangenehme Überraschung: Sie hatte zwei Halbliterpackungen Speiseeis gekauft, die große Teile ihres Inhalts in den Einkaufskorb ergossen hatten. Hätten die Verpackungen nicht trotz geschmolzenem Eis dicht halten müssen? Vermutlich waren sie schon vorher beschädigt gewesen. Der Kopfsalat war nun vom Eis völlig verklebt, anderes Gefriergut ebenfalls aufgetaut. Der Tag fing ebenso schlecht an, wie der letzte aufgehört hatte.
    Als sie sämtliche Sauereien entfernt und gemütsmäßig den tiefsten Punkt des Morgens erreicht hatte, rief sie die Studentin an. Eigentlich wollte sie nur ihr Gewissen beruhigen, denn sie ging nicht davon aus, das Mädchen um diese Uhrzeit zu erreichen, doch sie irrte sich. Nach dem zweiten Klingeln wurde das Gespräch mit einem einfachen „Ja“ entgegengenommen.
    „Hallo Nika, hier ist Sam“, begann die Detektivin. „Lege nicht auf und höre mir kurz zu.“
    „Na, da bin ich aber gespannt“, kam

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