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Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Titel: Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sönke Brandschwert
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sie hatte Angst vor mir. So hat es zumindest jemand aus der Schule erzählt.“
    „Hatte sie dort noch mehr Bekannte wie Maria, die man ansatzweise als Freundinnen bezeichnen könnte?“
    „Woher soll ich das wissen, Samantha? Offensichtlich habe ich diese Frau überhaupt nicht gekannt. Ich habe sie nur geliebt, aber nicht gekannt."
    Sam schüttelte den Kopf. „Irgendetwas passt da nicht“, meinte sie nachdenklich.
    „Warum passt da etwas nicht? Ich habe sie mit meiner militanten Art so unter Druck gesetzt, dass sie Angst vor mir hatte. Und als sie mir weggelaufen ist, habe ich sie nach Meinung der Polizei umgebracht.“
    „Und wie sollst du das getan haben?“
    „Das haben sie mir nicht gesagt. Vielleicht habe ich sie zu Tode geängstigt.“ Jans Blick war leer und verlor sich in einem imaginären Punkt irgendwo an der Wand.
    In einer anderen Situation hätte Sam über seine Antwort gelacht, doch jetzt war ihr nicht zum Lachen zumute.
    „Haben sie dich nach einem Alibi gefragt?“ Wenn sie das getan hatten, dann musste ein Todeszeitpunkt ermittelt worden sein. Damit würde Sam vielleicht etwas anfangen können.
    „Alibi? Ich weiß nicht. Sie wollten wissen, was ich letzten Donnerstag gemacht habe.“ Jan rieb sein linkes Ohrläppchen.
    „Zu welcher Uhrzeit?“, setzte Sam nach.
    „Keine Uhrzeit. Ich sollte sagen, was ich an dem Tag getan habe.“
    „Und was hast du ihnen gesagt?“
    „Dass ich zuhause war. Was hätte ich denn schon ohne Deborah machen sollen? Ich war hier und habe versucht, ein paar Diplomarbeiten zu lesen, konnte mich aber kaum darauf konzentrieren."
    Das war schlecht. Sehr schlecht. Aber aufgrund von derart schwachen Indizien würde man ihn nicht festnehmen. Hoffte Sam jedenfalls. Sie musste ihm irgendwie helfen. Die einzige Möglichkeit dafür bestand darin, selbst zu recherchieren. Sie wusste noch nicht genau, wie sie anfangen sollte, aber sie war es ihm schuldig. Es würde unter Umständen gefährlich werden, immerhin ging es um Mord. Eine Beschattung war eine Sache. Eine sehr leichte, wie Sam meinte. Aber für einen Mordfall musste man eigentlich die Mittel der Polizei haben.
    Wenn sie weder die Todesursache noch die genaue Todeszeit kannte, wie sollte sie dann etwas darüber herausfinden? Sie würde sich verdammt noch mal etwas einfallen lassen müssen.
    „Sie hätte heute Unterricht gehabt, oder?“, wollte sie wissen.
    „Ja“, sagt Jan teilnahmslos. „Jeden Dienstag, das weißt du doch.“
    „Möchtest du eine Weile bei mir wohnen?“, fragte Sam, einer plötzlichen Eingebung folgend. Jan würde zugrunde gehen, wenn er immer nur alleine war.
    „Nein, Sam“, gab er bedächtig zurück. „Ich will niemandem zur Last fallen. Ich warte einfach hier. Vielleicht habe ich ja Glück und bekomme heute Nacht einen Herzinfarkt. Dann ist alles vorbei.“
    Sam seufzte. Statt auf seine Bemerkung einzugehen, sagte sie: „Kann ich dich heute Abend alleine lassen?“
    „Natürlich“, gab er zurück. „Ich werde mich ohnehin nur betrinken.“
    Mit einem besorgten Blick musterte sie ihn. Es gab nichts, was sie sagen konnte, um das Leid für ihn erträglicher zu machen. Sie war nicht der Typ für leere Phrasen, also sagte sie nichts.
    Nachdem sie sich eine Weile nur angesehen hatten, setzte Jan sich auf die Couch.
    Während es in Sams Gehirn arbeitete, weil sie nach einem Anfang für ihre Ermittlungen suchte, drang seine Stimme zu ihr durch, ganz leise nur: „Es würde mich freuen, wenn du morgen wieder vorbeikommst.“
    „Mach ich“, sagte sie wie aus der Pistole geschossen. „Wenn du möchtest, komme ich auch heute Nacht wieder und bleibe bei dir.“
    „Nein, fahre bitte nach Hause. Ich komme klar heute Nacht.“
    Sie beugte sich zu ihm hinunter, umarmte ihn, und drückte ihn ganz fest. ‚Es wird irgendwann besser werden‘, dachte sie dabei, sagte aber nichts, denn auch eine solche Floskel hätte ihm nicht geholfen, ganz egal wie viel Wahrheit in ihr liegt.
    Als sie ihn nach einer kleinen Ewigkeit los ließ, sah sie die Tränen, die sein Gesicht benetzt hatten. Weitere standen in seinen Augen, bereit, sich über seine Wangen zu ergießen.
    „Hol mir bitte Whiskey aus dem Kühlschrank, Sam“, flüsterte er.
    „Seit wann trinkst du Whiskey?“, fragte Sam mit angehobenen Augenbrauen. Im nächsten Moment war es ihr aber schon egal, und sie drehte sich um, ohne eine Antwort abzuwarten. Ihr Unterbewusstsein registrierte noch sein „seit heute“, dann war sie auch schon aus dem

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