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Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Titel: Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sönke Brandschwert
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unterhielten als über Sams Beruf. So erfuhr Sam, dass Nika einer Rockband angehörte und E-Gitarre spielte, ihre Mutter dem Vater weggelaufen war, und dass in den Magen der schlanken Gestalt so viel Essen passte, dass man nur staunen konnte.
    Von Anfang an verstanden sich die beiden Frauen blendend und unterhielten sich so gut, als ob sie sich schon seit Jahren kannten. Dennoch hielt Sam zunächst einen gewissen Abstand und blieb eher zurückhaltend, ohne dass sie es ihre Gesprächspartnerin allzu deutlich spüren ließ.
    Die Vorsicht, die ihr von jeher zu eigen war, ließ es normalerweise sehr lange dauern, bis sie zu jemandem eine freundschaftliche Bindung aufbaute. Aber sie mochte Nika, und am Ende ihres Treffens war das Eis zwischen ihnen soweit geschmolzen, wie am Morgen das Speiseeis in Sams kleinem Kofferraum.
    Am kommenden Samstag wollten sie sich wieder treffen. Nachdem Sam die lebensfrohe Nika nach Hause gebracht hatte, fuhr sie zu ihrem besten Freund. Auf den roten VW Jetta, der ihr in gebührendem Abstand folgte, achtete sie nicht. Ihre Gedanken waren bei Jan.

12 | Verdacht
     
    „Sie glauben, dass ich es war, Sam. Kannst du dir das vorstellen?“ Jans Stimme klang viel zu ruhig. Die aufgebrachte und hektische Art zu reden, wie er sie in den letzten Wochen an den Tag gelegt hatte, war verschwunden. Deborahs Tod schien für ihn alles andere nebensächlich erscheinen zu lassen.
    „Haben sie das so direkt gesagt?“, wollte Sam wissen.
    Jan zögerte. Sie standen in seinem Wohnzimmer. Sam war gerade erst gekommen und noch bevor sie sich setzen konnte, hatte Jan sich mit seiner derzeit allgegenwärtigen Zeitlupenbewegung zu ihr gedreht und ihr vom Verdacht der Polizei erzählt.
    „Ich weiß nicht mehr, welchen Wortlaut sie gebrauchten, aber sie haben keinen Zweifel daran gelassen.“
    Sam vermutete, dass Jan übertrieb. Seine Wahrnehmungsfähigkeit war in den letzten Tagen schon bemerkenswert getrübt gewesen. Deborahs Tod hatte es sicher nicht besser gemacht. In seinen müden Augen, in dem jedes Feuer erloschen schien, war nichts zu lesen, nichts außer seinem endlosen Schmerz. Er ließ sich völlig gehen. Nicht nur sein Körpergeruch, den Sam ganz deutlich wahrnahm, zeigte, dass er schon eine Weile nicht mehr geduscht hatte. Seine wenigen Haare standen wie schon an dem Abend am Kaisertempel in alle Richtungen ab, und unter seinen Fingernägeln hatte sich schwarzer Dreck angesammelt.
    „Wie lange waren sie hier?“, erkundigte sich Sam.
    „Sie kamen eine halbe Stunde, nachdem du weg warst, und sind etwa eine Stunde darauf wieder verschwunden. Mich wundert, dass sie mich nicht mitgenommen haben.“
    „Nur, weil du Deborahs wichtigste Bezugsperson warst, können sie doch nicht einfach davon ausgehen, dass du ihr Mörder bist.“
    „Deborah muss Maria erzählt haben, dass wir uns oft gestritten haben.“
    „Was? Wie kommst du da denn drauf?“
    „Sie haben in der Sprachschule herumgefragt. Wenn ich es richtig verstanden habe, wussten sie auch von denen, dass die Tote Deborah ist. Die Lehrerin hat wohl das Bild in der Zeitung erkannt und die Polizei angerufen. Vorhin haben sie gesagt, man würde erzählen, dass wir sehr oft Streit hatten.“ Seine Stimme klang resigniert.
    „Und das hat Maria gesagt?“, wunderte sich Sam.
    „Wer sollte das sonst gesagt haben?“, stellte Jan eine Gegenfrage.
    „Jede andere Mitschülerin? Nur weil Maria eine gute Bekannte von ihr war, heißt das doch nicht, dass Deborah mit den anderen nicht geredet hat.“
    Jan nickte schwerfällig. „Da hast du natürlich Recht. Ich dachte einfach, es muss Maria gewesen sein. Vielleicht irre ich mich.“
    Es schien ihn kaum zu interessieren.
    „Was haben sie noch gesagt?“, bohrte Sam weiter.
    „Dass sie den Eindruck haben, Deborah hätte Angst vor mir gehabt.“
    „Wie bitte?“ Sams Vorstellungsvermögen reichte nicht aus für das Bild eines furchterregenden Jan. Doch wie oft steckte hinter der Fassade eines harmlosen Menschen ein Monster? Der Adoptivvater von Sams früherer Freundin hatte einen so fürsorglichen Eindruck gemacht, dass man ihm fremde Kinder in die Obhut gegeben hatte. Aber er war nicht so harmlos gewesen, denn wie sich irgendwann herausgestellt hatte, waren seine beiden Adoptivkinder von ihm missbraucht worden.
    Jan aber kannte sie seit sechs Jahren. Wenn es jemanden gab, der mit körperlicher Gewalt ebenso viel zu tun hatte wie ein Taucher mit artistischen Flugkünsten, dann war es Jan. Oder?
    „Ja, Sam,

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