Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)
mit sexueller Lust. Sam konnte sich daran erinnern, dass sie ihn einmal zum Höhepunkt gebracht hatte, ohne seine Genitalien auch nur zu berühren. Ihre schmerzhafte Behandlung seiner Brustwarzen hatte ausgereicht, um ihn genügend zu stimulieren. Manchmal fragte sie sich, ob er mit seiner Frau überhaupt noch normalen Sex haben konnte und ob er dabei zum Orgasmus kam. Natürlich sprach sie ihn nicht darauf an. Das Thema Partner war tabu, solange nicht der Kunde von sich aus damit anfing.
Nun musste sie wohl aus ihrem geliebten Whirlpool steigen. Sie schaltete sowohl die Jet-als auch die Airdüsen ab, öffnete den Wasserablauf und stieg aus der Wanne.
Nachdem sie sich abgetrocknet hatte, ging sie ins Schlafzimmer und verbrachte eine Weile vor dem geöffneten Kleiderschrank. Die beiden rechten Türen waren ihrer Dominakleidung vorbehalten. Sam entschied sich für ein langes, schwarzes Kleid, welches etwas Altertümliches an sich hatte. Ebenfalls schwarz waren ihre High Heels aus Nubukleder, die sich eng an ihre nackten Füße schmiegten. Gregor stand nicht auf Nylon oder sonstige Arten von Strümpfen. Ihr war sehr daran gelegen, ihn so heiß wie möglich zu machen. Sie würde ihn in einer endlosen Gier halten, deren Erfüllung sie sehr lange herauszuzögern wissen würde.
Zur Begrüßung durfte er ihre Füße küssen und musste sich unverzüglich entkleiden. Die Hausherrin konnte unschwer erkennen, dass sie nicht mehr viel zu tun brauchte, um ihn zu stimulieren.
Sie ließ sich viel Zeit, und in einem vierstündigen Spiel bescherte sie dem Polizisten sogar zwei Höhepunkte, sich selbst einige mehr.
Nachdem sie den Grund ihres Zusammenkommens beendet hatten, gingen sie nacheinander duschen und zogen sich an. Gregor hatte vor dem Anziehen vierhundert Euro auf den schwarzen Tisch gelegt, der zwischen all den Gerätschaften in Sams Studio stand.
„Möchtest du gleich gehen?“, fragte Sam, die jetzt eine graue Jogginghose und ein weißes Sweatshirt trug. Gregor gehörte zu den Kunden, mit denen sie sich auch mal außerhalb der Domme-Sub-Beziehung unterhalten konnte.
„Wenn du etwas anderes vorschlagen würdest, wäre es mir recht, aber …“ Ohne den Satz zu vollenden sah er auf seine Armbanduhr.
„Ich habe einen Bärenhunger“, erklärte Sam, „doch um diese Zeit finden wir kaum noch etwas. Und allzu weit fahren möchte ich nicht mehr. Wenn es dir reicht, könnte ich uns eine Tiefkühlpizza machen.“
„Pizza wäre klasse“, entgegnete er. Sam akzeptierte nun, dass er die Anrede Herrin wegließ.
Die Treffen mit ihm waren angenehm. Er hatte schnell gelernt, wo die Grenze ihrer Domina-Sklaven-Beziehung war. Es gab nur wenige Kunden, die dabei einen exakten Cut machen konnten, ohne auf der einen Seite den Respekt vor ihr zu verlieren, und ohne auf der anderen Seite ständig in die Sklavenrolle zu verfallen. Der sympathische Beamte war ein starker Mann, der perfekt damit umgehen konnte. Sams Erfahrung hatte sie gelehrt, dass die stärksten Männer die besten Subs waren. So widersprüchlich es auch klang: Meistens gehörte sehr viel innere Kraft dazu, sich dem Willen und den Launen einer Frau blind unterzuordnen. Oft waren es Manager, die sich im sonstigen Leben durchsetzen konnten und die einfach hin und wieder die Verantwortung abgeben wollten. Die Verantwortung für ihren Körper, für ihr Handeln, für ihr Wohl und ihr Leid. Aber natürlich gab es auch viele andere, denn BDSM, also „Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism“, war so vielschichtig und vielseitig, dass es keine Aussage gab, die immer und für jeden zutraf.
„Gut, setz dich ins Wohnzimmer“, forderte sie ihn auf. Dann verschwand sie in der Küche und schob zwei Pizzas in den Ofen.
„Möchtest du einen Wein trinken?“, fragte sie, als sie sich zu ihm gesellte.
„Gerne. Nur nicht zuviel, ich muss nachher noch Auto fahren. Aber ein oder zwei Gläser gehen schon.“
Sam suchte einen französischen Merlot aus, öffnete die Flasche und schenkte zwei Gläser voll. Nachdem sie ihm seines gereicht hatte, setzte sie sich in den weißen Sessel. Irgendwie kam ihr die Miene von Gregor, der ihr gegenüber auf dem ebenfalls weißen, nierenförmigen Sofa saß, angespannt vor.
„Ist alles okay?“, fragte sie, wobei sie ihr Glas zum Anstoßen über den kleinen Wohnzimmertisch reichte.
Der Mann ließ sein Glas gegen ihres klirren und sagte, während er ihr direkt in die Augen sah: „Auf dein Wohl, Samantha. Ja, okay ist
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