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Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Titel: Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sönke Brandschwert
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Ich habe es so stehen lassen. So wie ich mich fühle, muss ich einen enormen Restalkoholpegel haben.“
    Augenblicklich kam Sam eine Idee. „Wo hast du den Schlüssel? Ich stelle ihn dir richtig hin. Was meinst du, wenn die Polizei noch mal kommt und sieht, dass du in diesem Zustand Auto gefahren bist.“
    „Die war schon da. Sie haben meine Wohnung unter die Lupe genommen und waren auch an meinem Auto.“
    Natürlich! Sie wusste ja davon.
    „Haben sie alles ordentlich hinterlassen?“, fragte Sam.
    „Ich habe danach nicht mehr nach dem Auto geschaut.“
    „Lass' mich mal nachsehen.“
    „Der Schlüssel hängt im Flur am Schlüsselbrett.“ Jans Stimme blieb monoton und abwesend.
    Sam lief in den Flur, nahm sich den Schlüssel und ihre weinrote Lederjacke, verließ die Wohnung und lehnte die Tür nur an. Dann eilte sie die zwei Stockwerke hinunter. Das Holz der Treppe knarrte, denn das Haus im Stadtteil Höchst war schon älter. Dafür befand es sich in einem sehr gepflegten Zustand. Es erinnerte Sam immer ein wenig an das Heim, in dem sie einen großen Teil ihrer Jugend verbracht hatte. Auch da hatte es ein großes Treppenhaus mit enorm hohen Decken gegeben, und die Stufen hatten ebenso geknarrt.
    Als Sam auf die Straße trat, blickte sie zuerst zum Himmel. Es war ein grauer Tag, und sie vermutete, dass es noch Regen geben würde. Hoffentlich war es bis zum Wochenende wieder besser, sonst wäre die Motorradtour gefährdet. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite entdeckte sie den silbergrauen Opel. Tatsächlich stand er so weit auf der Straße, dass Sam sich wunderte, dass die Leute von der Spurensicherung nicht auf ordentliches Hinstellen bestanden hatten. Die Blinker leuchteten kurz auf, als sie mit der Fernbedienung die Zentralverriegelung betätigte. Sie öffnete die Tür und nahm einen Geruch war, der ihr unpassend für ein Auto vorkam. Er erinnerte sie irgendwie an Krankenhaus. Vielleicht war es von irgendwelchen Untersuchungsmitteln der Spurensicherung. Sam stieg ein, startete den Wagen und stellte ihn exakt in die Parklücke. Dann holte sie aus der Innentasche ihrer Jacke einen Kugelschreiber und einen kleinen Block, schrieb sich den Kilometerstand auf und verließ das Fahrzeug. Wer weiß, ob es sie nicht doch noch interessieren würde, wie weit er gefahren war.
    Zurück in der Wohnung hängte sie den Schlüssel zurück an seinen Platz und begab sich zu Jan ins Wohnzimmer.
    In den Mann war inzwischen Leben gekommen. Er hatte Kaffee bereitet und den Tisch mit zwei Tassen gedeckt.
    „Entschuldige, Samantha“, sagte er, wobei seine Stimme nicht mehr ganz so abwesend klang. „Ich bin ein schlechter Gastgeber. Du kommst jeden Tag her und bist für mich da, jetzt, wo ich jemanden brauche, und ich benehme mich wie ein Rüpel. Du möchtest doch sicher einen Kaffee trinken, oder?“
    Erstaunt sah Sam ihren Freund an. Er war wie ausgewechselt. „Gerne“, sagte sie. „Was ist passiert?“
    „Nichts ist passiert“, antwortete er, wobei er ihr das dampfende Getränk eingoss. „Ich versuche nur, mich ein wenig am Riemen zu reißen. Vielleicht sollte ich doch mal einen Psychiater aufsuchen. Weißt du, manchmal sehe ich alles ganz klar, so wie jetzt. Mir ist bewusst, dass das Leben weitergehen wird, und alles ist einigermaßen normal. Aber dann falle ich wieder in diese tiefe Melancholie, trauere um Deborah, hadere mit mir und der Welt, und bin nicht mehr handlungsfähig. Es ist, als würde ich in einem Albtraum versinken. Wenn ich zwischendurch aufwache, dann verstehe ich gar nicht, was in mich gefahren ist.“
    Einen Moment überlegte Sam, ob er die Sache mit dem Psychiater ironisch meinte, weil er ja selbst ein Psychologieprofessor war. Aber sie konnte weder in seiner Stimme noch in seinem Gesicht auch nur eine Spur von Ironie erkennen und war sicher, dass er es ernst meinte. „Das ist nicht ungewöhnlich in deiner Situation“, versuchte Sam ihn zu beruhigen. „Aber die Idee, dass du dir ärztliche Hilfe suchst, halte ich trotzdem für gut. Vielleicht kann dir jemand helfen, da schneller wieder herauszukommen.“
    „Ja, vielleicht. Das Problem ist nur, dass ich das jetzt auch so sehe. Aber sobald es mich wieder überkommt, bin ich einfach nicht mehr in der Lage zu handeln, und dann ist es mir auch egal, was mit mir wird. Es scheint alles keine Rolle mehr zu spielen.“
    „Kannst du bestimmen, was dich zwischendurch aus diesem Zustand herausreißt?“
    „Nein, es ist, als würde jemand einen

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