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Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Titel: Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sönke Brandschwert
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gab. „Ist es tatsächlich so schlimm?“
    „Die meisten Mörder sind im Bekanntenkreis zu finden, und allzu viele Bekannte hatte Deborah nicht. Sie hatte dich verlassen, somit hast du ein Motiv. Für die Tatzeit hast du kein Alibi. Gerüchten zufolge hattet ihr oft Streit und Deborah fürchtete sich angeblich vor dir. Kurz bevor sie umgebracht wurde, hast du diese Anzeige im Internet entdeckt. Du könntest in einer Kurzschlussreaktion gehandelt haben.“
    Jan dachte eine Weile nach, dann sagte er: „Okay, ich gebe dir die Adresse von Maria und Herbert. Aber du musst mir versprechen, auf dich aufzupassen.“
    „Ich verspreche es dir.“

19 | Auftrag
     
    Zwanzig Minuten später saß sie in ihrem 207er Cabriolet. Sie befand sich schon auf dem Weg nach Fechenheim, entschied sich aber kurzfristig um. Sie würde einen Übersetzer brauchen, denn wenn Maria den Kurs wiederholte, dann bedeutete dies, dass sie noch schlechter Deutsch sprach als Deborah. Der Mann von Maria schien ihr nicht der geeignete Übersetzer zu sein, weil der seine Frau vielleicht soweit wie möglich aus diesen Dingen heraushalten wollte. Daher war es doch besser, am nächsten Tag in die Sprachschule zu gehen und die Lehrerin um Hilfe zu bitten. Also schlug Sam den Weg nach Hause ein. Es war sicher gar nicht schlecht, einmal etwas früher ins Bett zu kommen. Die letzte Nacht und der vergangene Tag waren anstrengend gewesen. Eigentlich müsste sie auch noch etwas trainieren. Sie konnte und wollte es sich nicht leisten, aus der Form zu kommen.
    Gerade als sie um Viertel nach sechs ihr Wohnzimmer betrat, klingelte das Detekteitelefon. Sie meldete sich mit ihrem Namen.
    „Entschuldigen Sie bitte, dass ich so spät anrufe, aber mein Mann war bis eben da und ich konnte nicht sprechen. Hier ist Pranger.“
    „Guten Abend, Frau Pranger“, begrüßte Sam ihre Kundin.
    „Hätten Sie vielleicht morgen Vormittag Zeit? Ich habe durch Zufall mitbekommen, dass er morgen früh nicht im Büro sein soll. Angeblich ist er unterwegs. Aber ich habe ein Telefongespräch mitgehört, bei dem er für morgen früh ein Hotelzimmer reserviert hat. Er dachte, ich sei unten in der Waschküche. Welches Hotel das ist, kann ich nicht sagen, aber wenn Sie ihm folgen, wird er Sie hinführen.“
    „Wenn es sich um den Vormittag handelt, dann kann ich es einrichten. Um wie viel Uhr fährt er los?“
    „Um halb acht“, informierte sie Frau Pranger.
    Mitten im Berufsverkehr. Das würde nicht leicht werden. Eigentlich bräuchte sie dafür zwei weitere Fahrzeuge. Es war ein wichtiger Job. Wenn Frau Prangers Mann wirklich mit seiner Freundin in ein Hotel ging, dann würde das ein eindeutiger Beweis sein, und sie durfte diesen Auftrag nicht verpatzen.
    Schon mehr als einmal hatte sie Freunde von der Kampfsportschule dafür bezahlt, ihr bei einer Observierung zu helfen. Gerade bei längeren Fahrten musste man sich vorsehen, um nicht entdeckt zu werden. Da war es gut, wenn man das folgende Fahrzeug hin und wieder wechseln konnte.
    Verfolgte man alleine, war es schwierig, über die komplette Strecke direkt hinter dem Fahrzeug bleiben, ohne aufzufallen.
    „Steht sein Wagen in der Garage oder vor dem Haus?“, wollte Sam wissen.
    „Er steht draußen“, erwiderte Frau Pranger. „Warum?“
    „Für meine Planung muss ich wissen, wo ich ihn sehen werde“, gab Sam zurück, obwohl das nicht der wahre Grund war. Sie hatte vor, ein technisches Hilfsmittel einzusetzen. Dabei fiel ihr ein, dass sie sich schon seit langem um modernere Ausrüstung kümmern wollte. Der kleine Peilsender, den sie gebraucht von einem Detektiv in Hamburg gekauft hatte, bot nicht viel Komfort. Sam konnte damit lediglich feststellen, ob sie sich einem Objekt näherte, sich davon entfernte oder ob die Entfernung gleich blieb. Der Sender war immerhin stark genug, um durch die Mauern eines Parkhauses oder einer Garage hindurch zu kommen. Dazu war er extrem klein, besaß einen Magneten, mit dem man ihn beinahe in Nullzeit unter einem Auto befestigen konnte, und er war sehr zuverlässig. Allerdings konnte es sein, dass man eine Weile hin und her fahren musste, bis man das Zielobjekt wieder fand, sobald man es erst mal aus den Augen verloren hatte.
    „Dann verlasse ich mich auf Sie“, hörte Sam die Kundin sagen.
    „Tun Sie das“, sagte Sam mit überzeugter Stimme.
    Nachdem sie aufgelegt hatten, widerstand Sam dem Drang, sofort ins Bett zu gehen. Stattdessen zog sie sich einen weißen Trainingsanzug an und trainierte

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