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Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Titel: Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sönke Brandschwert
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gewesen, bei dem sie das hatte tun können. Aber er war nicht in den Nächten bei ihr gewesen, wenn sie traurig war, aus welchem Grund auch immer, oder wenn sie sich einfach nur nach irgendetwas sehnte, von dem sie nie genau gewusst hatte, was es war.
    „Nika?“, flüsterte Sam. „Schläfst du schon?“
    „Nein.“
    „Könntest du einschlafen, wenn du mich im Arm hieltest, ohne gleich Sex mit mir haben zu müssen?“
    Es dauerte eine Weile, bis eine Antwort kam. „Ich wäre glücklich, das tun zu können.“
    Soll ich? Soll ich nicht? Langes Überlegen wird mir auch keine Antwort bringen …
    Sam drehte sich zu dem Mädchen, und sie hielten einander fest. Dabei nahm Sam den Geruch der Studentin wahr, spürte ihre Wärme, und musste sich eingestehen, dass sie sich wohl fühlte. Fünf Minuten später war sie eingeschlafen.

26 | Nullrunde
     
    Es schien langsam zur Gewohnheit zu werden, dass Sam mit Kaffee am Bett geweckt wurde. Sie nahm den Geruch wahr, noch bevor sie die warmen Lippen an ihrem Hals spürte. Dann war Nikas leise Stimme da: „Samantha, ich muss gleich gehen. Ich habe meiner Mutter versprochen, heute mit ihr in die Stadt zu fahren. Du hast gesagt, dass du früh aufstehen wolltest, deshalb habe ich schon Frühstück gemacht.“
    Eine halbe Stunde später hatten sie gegessen, ohne dass Nika noch einmal Anstalten gemacht hatte, Sam zu berühren. Als die Studentin sich verabschiedete, sagte sie, dass sie gegen vierzehn Uhr wieder da sein würde.
    Nachdem das Mädchen ihres Weges gezogen war, nahm Sam das Telefon und wählte die Nummer einer Bekannten.
    „Hallo Sam“, begrüßte die Frau am anderen Ende die Anruferin. Offenbar hatte sie die Nummer im Display erkannt.
    „Guten Morgen, Ghalisa, was macht die Kunst?“
    „Wo soll ich anfangen? Wenn du dich nur alle paar Wochen meldest, sammelt sich soviel an, dass ich zwei Stunden erzählen müsste.“
    Sam lachte. „Fasse das Wichtigste zusammen, das reicht mir.“
    „Das Wichtigste oder das Beste? Das Beste ist, dass ich seit letzter Woche einen neuen Sklaven habe“, erklärte Ghalisa stolz.
    „Wow, wo hast du den denn aufgetrieben?“ Sam wusste durchaus, dass es sehr schwer war, einen echten Sub zu finden. Zwar trieben sich zahllose Gestalten sowohl in der realen als auch in der virtuellen Szene herum, aber es waren bei weitem nicht alle so devot wie sie vorgaben. Bei den verbleibenden Männern dann noch einen zu finden, der nicht verheiratet und bereit war, sich auf eine 24/7 Sache einzulassen, also auf eine Geschichte, die 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche gelebt wurde, war sehr schwer. Dazu musste man sich auch noch mögen, sonst funktionierte gar nichts. Ideal war es, wenn die Neigungen zueinander passten, damit beide mit der Beziehung glücklich waren.
    „Du wirst es nicht für möglich halten, aber es ist ein Neuling. Ich bin zufällig im Chat der Sklavenzentrale mit ihm ins Gespräch gekommen. Er war nett, nicht aufdringlich, höflich zurückhaltend, ohne dabei langweilig zu werden, und irgendwie hat es von Anfang an geknistert. Es ist ja eigentlich nicht mein Ding, aber wir haben uns noch am selben Abend in einem Restaurant getroffen.“
    „Da warst du aber sehr schnell, dieses Mal. Ich freue mich für dich und drücke dir die Daumen, dass es etwas Langfristiges wird. Wie stellt er sich denn an?“
    „Wie soll ich sagen? Man merkt, dass er zwar versucht hat, sich einiges anzulesen, aber dennoch ein Neuling ist. Ich kann ihn noch sehr oft in Erstaunen versetzen.“ Sam vernahm ein gehässiges Lachen. Dann wurde ihre Bekannte ernst und fragte: „Aber was hast du auf dem Herzen? Du rufst doch nicht ohne Grund an?“
    „Da kann ich leider nicht widersprechen. Ich würde mich gerne mit dir über Nadeln und so Sachen unterhalten.“
    „Oho“, gab Ghalisa von sich, „bist du endlich auf den Geschmack gekommen?“
    Sam lachte. „Das möchte ich nicht behaupten. Ehrlich gesagt hat es mit einem Fall aus meiner Detektei zu tun. Irgendetwas geht da vor, was mit Leuten zu tun hat, die sich damit beschäftigen.“
    Kurzes Schweigen. „Kannst du genaueres dazu sagen? Ich meine, wo soll ich anfangen zu erzählen? Was exakt möchtest du denn wissen?“
    „Wenn ich das selbst so genau wüsste. Ich befürchte, dass es irgendwo im Rhein-Main-Gebiet Leute geben könnte, die es übertreiben. Ich kenne aber niemanden, dem ich es zutrauen würde. Das ist sicher nicht verwunderlich, denn wie du weißt stehe ich nicht so auf Nadeln,

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