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Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Titel: Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sönke Brandschwert
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zunächst. Es ist sehr nett, dass Sie sich die Zeit genommen haben.“
    „Keine Ursache, junge Dame.“ Der Mann nickte ihr noch einmal zu und führte dann sein Pferd zu einem Stall.
    Sam setzte sich in ihren Wagen und überlegte, was sie sich davon versprechen konnte, wenn sie hier noch weitere Leute ansprach. Nach kurzer Bedenkzeit entschied sie, es erstmal dabei zu belassen.
    Stattdessen versuchte sie es bei der Pension. Auf dem Schotterweg wurde sie kräftig durchgerüttelt. Der Zustand der Pensionszufahrt ließ eindeutig zu wünschen übrig. Das Haus, zu dem sie gelangte, kam ihr sehr klein für eine Pension vor, aber vielleicht täuschte das ja auch. Ein einziges Fahrzeug stand auf dem ebenfalls nur geschotterten Parkplatz. Viele Gäste gab es offenbar nicht.
    Sam stellte ihren Wagen neben dem großen Ford ab und ging dann zum Eingang. Die Tür, die im Gegensatz zu dem eher ältlichen Bau sehr modern wirkte, war verschlossen. Ein kleines Schild forderte potentielle Gäste auf, die Klingel zu betätigen. Nachdem Sam auf den bronzefarbenen Knopf gedrückt hatte, tat sich eine Weile nichts, sodass Sam die Zeit hatte, an der grob verputzten, grauen Mauer hinauf zu sehen. Während die Fassade eher renovierungsbedürftig aussah, erschienen Sam die Fenster neueren Baujahres. Es gab zwei Stockwerke plus Dachgeschoss, insgesamt nur drei Fenster auf dieser Front, davon zwei in der oberen Etage und eins im Dach, keines im Erdgeschoss. Sam überlegte, wer dieses Haus als einladend empfinden würde.
    Endlich meldete sich jemand an der Gegensprechanlage. Die weibliche Stimme, die sich nach Sams Wünschen erkundigte, klang nicht mehr sehr jung.
    „Guten Tag, ich wollte mich nach Ihren Zimmern erkundigen“, log Sam. Irgendwie sagte ihr Bauch, dass man sie gar nicht erst einlassen würde, wenn sie die Wahrheit sagte.
    „Kommen Sie herein“, krächzte die blecherne Stimme aus dem Lautsprecher. Ein Summen signalisierte Sam, dass ihr Einlass gewährt wurde. Sie drückte die Tür auf, und gelangte in einen kleinen, aber sehr aufwendig gestalteten Flur. Sowohl die Wände als auch der Boden waren mit hellen Natursteinen ausgekleidet. Sam fragte sich, ob es Marmor war. Beleuchtet war der Gang indirekt. Das Licht hatte einen sehr warmen Ton. Nach wenigen Schritten eröffnete sich rechts die Rezeption, deren Theke aus dunklem Holz gearbeitet war. Die Frau, die lächelnd dahinter saß, musste nach Sams Meinung die sechzig schon überschritten haben. Auch das viel zu dick aufgetragene Make-up konnte dies nicht verbergen.
    „Es tut mir leid, aber ich bin derzeit ausgebucht“, sagte die Frau ohne einleitende Begrüßung.
    „Das ist kein Problem, ich suche auch nichts für heute. Eigentlich suche ich auch nichts für mich selbst, sondern für Freunde, die nächste Woche aus Österreich zu Besuch kommen.“
    „Oh, da muss ich Sie leider auch enttäuschen. Für nächste Woche haben sich ein paar Stammkunden angemeldet, die jedes Jahr zu uns kommen.“
    „Und die mieten sämtliche Zimmer?“, fragte Sam erstaunt.
    Die Frau lächelte entschuldigend. „Vielleicht hätte ich mich doch nicht Pension nennen sollen. Ich fand, es klingt besser als ‚Fremdenzimmer‘. Ich habe nur drei Zimmer, und die sind meistens belegt.“
    „Ach so, das wusste ich nicht. Eine Freundin hatte mir erzählt, dass sie vor einem halben Jahr Besuch aus Brasilien hatte, der hier abgestiegen ist und es als sehr schön empfunden hatte.“
    „Das glaube ich nicht. Seit ich vor zwei Jahren beschlossen habe, meine kleine Rente hiermit etwas aufzubessern, hatte ich ausschließlich deutsche Gäste. Sie müssen eine andere Unterkunft meinen.“
    Sam spielte die erstaunte: „Also meine Bekannte hat gesagt, ich solle der B455 über Eppstein hinaus folgen, und mich dann rechts halten. Ihr Schild war das Einzige, das ich an der Straße gesehen habe.“
    „Fahren Sie die Landstraße noch ein kleines Stück weiter. Da, wo es auch nach Niedernhausen geht, fahren Sie rechts. Dann kommt bald ein großes Hotel. Sicher haben Ihre Freunde das gemeint.“
    „Da haben Sie vermutlich Recht. Allerdings ist Ihre Pension viel näher für mich. Schade, dass nichts mehr frei ist.“
    „Drei Zimmer sind schnell ausgebucht. Wenn in Frankfurt Messe ist, dann reißen die Leute sich darum.“ Die Frau lächelte unverbindlich und reichte ein kleines Kärtchen über die Theke. „Hier, nehmen Sie meine Karte mit, falls Sie ein anderes Mal ein Zimmer brauchen. Dann müssen Sie nicht

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