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Spiel der Angst (German Edition)

Spiel der Angst (German Edition)

Titel: Spiel der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veit Etzold
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Schlüssel.
    »Schöne Scheiße, oder?«, fragte Emily. »Jetzt haben wir gleich mehrere Rätsel auf einmal.«
    »Herodot«, sagte Lisa. »Hat nicht Professor Bayne neulich von ihm gesprochen?«
    »Ja«, fiel auch Emily nun ein. »Das war das Thema mit den dreihundert Spartanern.«
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Ryan.
    »Wir müssen dieses Schließfach finden«, erwiderte Lisa.
    Emily blickte auf ihr Handy. Wieder eine SMS.
    IHR HABT NICHT MEHR VIEL ZEIT. NOCH ACHTZEHN MINUTEN!
    »Verdammt«, schimpfte Emily und tippte auf ihre Uhr. »Wir müssen los!« Gleichzeitig war sie dem Irren fast dankbar, dass er ihren Freunden etwas Druck machte.
    »Ja und wo müssen wir hin?«, fragte Ryan.
    »Wir müssen –« Da piepte ihr Handy noch einmal.
    Noch eine SMS.
    IHR WISST JA: JULIA IST UNTERWEGS ZU EUCH. WENN IHR DAS RÄTSEL LÖST, BLEIBT IHR FLUGZEUG BIS ZUR LANDUNG OBEN. WENN NICHT …
    Emily wurde weiß und musste sich am Tisch festhalten, um nicht umzukippen. Julia im Flugzeug! Wollte er dafür sorgen, dass das Flugzeug abstürzen würde? Hätte er so viel Macht?
    Für den Bruchteil einer Sekunde tauchten verkohlte Trümmer auf einem Feld vor ihrem inneren Auge auf – das, was einmal ein Flugzeug gewesen war. Dazwischen Feuerwehrleute mit Löschschläuchen, verschmorte Kabel und verbrannte Sitze. Und dazwischen lag …
    Nein! Sie verbannte den Gedanken sofort wieder.
    »Er droht uns mit Julia«, sagte Emily leise. Sie zeigte die SMS. »Er behauptet, er könne das Flugzeug abstürzen lassen.«
    »Könnte er das wirklich?« Das war Lisa.
    »Und sollten wir Julia nicht warnen?«, fragte Ryan.
    Emily zuckte hektisch die Schultern. »Ich weiß nicht, was er alles kann. Ob er das wirklich kann?« Ein ganzes Flugzeug sprengen? Hunderte von Menschenleben töten, nur um mit Emily das Spiel zu spielen? Wäre Jonathan dazu tatsächlich fähig? Aber war er in London nicht auch bereit gewesen, die Dachterrasse des King’s College und das Auto von ihrer Mutter in die Luft zu sprengen? Was hatte sie damals noch gedacht? Manche Bösen haben kein wahres Motiv hinter ihren Taten.
    Manchen Bösen ist das Böse selbst Grund genug.
    »Julia warnen?«, überlegte Emily laut. Sollten sie jetzt darüber nachdenken? Aber Julia war ihre beste Freundin, da war die Zeit doch egal. Auch wenn sie unter Zeitdruck standen. »Ich weiß nicht. Der Kerl ist überall. Ich habe Angst, dass wir Julia …« Sie suchte nach Worten.
    Lisa half ihr. »Du hast Angst, dass wir Julia damit erst recht in Gefahr bringen.«
    Sie nickte.
    »Lösen wir doch einfach das Rätsel«, sagte Ryan.
    »Ja!« Emily nickte. »Was stand denn in dem Text? Wir haben ein Schließfach und einen Schlüssel. Wo ist das Schließfach?«
    Lisa schaute wie bei einem Ping-Pong-Spiel zwischen beiden hin und her.
    Emily starrte auf den Zettel. »Da stand doch etwas von Herodot, es kann doch nur ein Bankschließfach oder ein Postschließfach sein, oder?«
    Ryan nickte etwas dümmlich. »Ja.«
    »Dann gib doch mal bei Google was zur Herodot New York Bank ein.« Manchmal musste man Ryan auch alles aus der Nase ziehen.
    Ryan setzte sich an den Computer.
    »Nichts. Hier steht nur etwas vom New Yorker . Und das ist eine Zeitschrift«, gab er dann zurück.
    »Okay, dann jetzt New York Herodot Postamt. «
    »Schauen wir mal.« Ryans Blick flog über den Bildschirm.
    »Das gibt’s doch nicht!«, rief er überrascht aus.
    »Hast du was gefunden?«
    »Ja, das Hauptpostamt von New York hat offenbar einen Spruch von Herodot als Motto. Auf der gesamten Fassade.«
    »Dann müssen wir da hin. Sofort! Wir brauchen ein Taxi!«
    Ryan zückte sein Handy.
    Emily schaute auf die Uhr. »Wir wissen aber noch nicht die Schließfachnummer.«
    »Steht vielleicht auch in der Bibel«, meinte Lisa.
    »Gut, leihen wir die Bibel halt einfach aus«, sagte Emily
    »Dann denken ja alle, wir wären Zeugen Jehovas, wenn wir mit der Bibel durch die Gegend rennen.«
    »Ich glaube, wir haben andere Probleme. Nimm die Bibel und komm. Besser Zeuge Jehovas als tot.« Sie schaute Lisa an. »Kommst du mit?«
    »Klar.« Lisa nickte.
    Ryan rannte unterdessen zum Schalter, um die Bibel auszuleihen.
    »Jetzt endlich los«, drängte Emily, als er wiederkam.
    Sie liefen nach draußen.
    Noch fünfzehn Minuten!
    »Wo ist denn dieses verdammte Postamt?«, fragte Emily.
    »Garment District«, antwortete Ryan.
    »Sagt mir nichts.«
    »Das ist in der Nähe von Macy’s.« Das war Lisa.
    Macy’s war eines der größten Kaufhäuser in New

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