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Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Büro kontaktiert, und sie werden in wenigen Minuten hier sein.« Nicolas konnte sie nicht ansehen. Sie war weiß wie ein Leichentuch, ihre Augen zu groß für ihr Gesicht. Sie zitterte wie Espenlaub unter den Nachwirkungen so vieler gewaltsamer Tode. Einmal hatte sie sich bereits übergeben, und jetzt rang sie würgend nach Luft. Sie war schweißgebadet und schlammverschmiert, nachdem sie sich am Fluss entlanggeschleppt hatte. Nicolas hatte keinen Schimmer, wie sie es geschafft hatte, sein schweres Gepäck mitzuzerren. Sein Rucksack wog so viel wie sie selbst, aber hier war sie, ihre Augen liefen über von Tränen und rissen ihm schier das Herz aus der Brust. Und er konnte verdammt noch
mal nichts dagegen tun. »Wir können nicht hierbleiben, wenn sie kommen.«
    »Du kannst ihn retten, Nicolas«, sagte Dahlia. »Ich weiß, dass du das kannst. Ich kann die Kraft hier in dem Raum fühlen. Du musst es versuchen. Er hält nicht durch, bis der Krankenwagen hier ist. Und das weißt du auch. Du hast mir erzählt, dass dein Großvater diese Gabe in dir schon vor langer Zeit gespürt hat. Er konnte heilen, und du kannst es auch.«
    »Nein, das kann ich nicht, Dahlia. Das habe ich noch nie gekonnt.« Sie enttäuschen zu müssen war das Schlimmste, was ihm je widerfahren war. »Es tut mir leid, ich wünschte, ich könnte ihn retten, aber ich kann es einfach nicht.« Dabei spürte er sehr wohl die Kraft in sich. Sie war da, in seinem Körper, aber er hatte sie nie entfalten können. In seiner Jugend hatte er so hart daran gearbeitet, das geheime Wissen zu erlernen, hatte auf der Suche nach Visionen viele Wochen in den Wäldern verbracht, hatte meditiert, doch ohne Erfolg. Es gelang ihm einfach nicht, diese Kraft aus seinem Körper zu lösen und in den eines anderen Menschen zu lenken, ganz gleich, wie bedrohlich die Verletzung oder wie lebensnotwendig eine Heilung war.
    »Denk doch an all diese Energie, die mich bombardiert und uns beide ummantelt hat. Sie ist brutal und hässlich, doch wir haben sie schon einmal gemischt, und wir können es wieder tun und sie diesmal für etwas Gutes verwenden. Du hast doch meine Kristalle in deinem Rucksack. Mit ihrer Hilfe kann ich Energie bündeln. Du hast die Verbindung zu mir gehalten, während du allein hier im Haus warst, und kannst sie jetzt auch halten und dadurch diese Energie nutzen. Ich selbst war nie imstande,
Energie durch diese Kristalle freizusetzen, aber ich glaube, du kannst das.«
    »Ich habe keinen blassen Schimmer, was man mit Kristallen alles anfangen kann, Dahlia.« Er wusste es wirklich nicht. Seine Leute arbeiteten mit Kräutern und Rauch und Geistern, nicht mit Steinen und Mineralien.
    »Ich kenne mich mit Kristallen aus.« Die negative Energie kam aus allen Winkeln des Hauses auf sie zu und drohte sie zu überrollen wie eine riesige Flutwelle. Dahlia wiegte sich hin und her, biss die Zähne zusammen, kämpfte gegen die drohende Ohnmacht an. »Wir müssen es versuchen, Nicolas, jetzt sofort.«
    Er fiel neben sie auf die Knie. »Wir können hier nicht bleiben, Dahlia. Das ist viel zu gefährlich. Die Cops werden wie eine schießwütige Horde ins Haus stürmen, wenn sie die Leichen draußen finden. Gut, ich werde es versuchen, aber wir haben nur ein paar Minuten. Dann verschwinden wir.« Er angelte bereits ihre Kristalle aus den Tiefen seines Rucksacks. »Welche?«
    »Den Amethyst zum Bündeln. Den Rosenquarz zum Heilen.« Sie griff nach den vertrauten Steinen, ihre Fingerkuppen strichen über die glatten Oberflächen. Und augenblicklich spürte sie, wie der beruhigende Effekt einen Teil des furchtbaren Drucks senkte, der sich in ihrem Körper aufbaute.
    Nicolas hielt die Hände über Jesse Calhouns Brust. Sie fühlten sich eiskalt an. Er spürte, wie die Kraft in ihm rumorte, doch da war ein Hindernis, das er nicht überwinden konnte. Dahlia zuliebe begann er einen uralten Heilgesang anzustimmen, den ihn sein Dakota-Großvater gelehrt hatte.
    Dahlia streckte die Arme aus, die Kristalle in beiden
Fäusten, und legte ihre Hände auf Nicolas’ Hände. Im gleichen Moment spürte er, wie ein Ruck durch seinen Körper ging, gleich einem elektrischen Stromschlag, und die Energie wie glühende Lava von Dahlia in ihn und wieder zurück zu ihr floss. Die unglaubliche Hitze, die von den Kristallen ausging, versengte seine Haut, während er seine Hände über Jesses Körper wandern ließ. In diesem Moment kam ihm seine antrainierte Disziplin zugute, die nichts anderes in sein

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