Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
benutzen, die ihm angeboren waren. Dahlia hatte seinen lebenslangen Traum wahr werden lassen und schien sich der Bedeutung dieser Tat gar nicht bewusst zu sein. Für sie waren übersinnliche Kräfte etwas ganz Selbstverständliches, weil sie kein anderes Leben kannte. Er hingegen hatte sich nach seiner Vision in Jugendtagen durch einen endlosen Alptraum als Erwachsener kämpfen müssen und war gerade von ihr für all die Mühen belohnt worden.
    Dahlia.
    Mir ist kalt.
    Nicolas erstarrte. Das war die erste Klage, die er bisher aus ihrem Munde vernommen hatte. Sie jammerte nicht, tat einfach eine Tatsache kund, doch Nicolas war aufs Höchste alarmiert.

    Bald haben wir es geschafft. Ich habe einen sicheren Ort gefunden, wo wir übernachten können. Dort gibt es sogar heißes Wasser.
    Er blieb dicht bei ihr, während sie sich von der Strömung flussabwärts tragen ließen. Als der Fluss zu reißend wurde, packte er sie wieder am Hemd und zog sie mit sich ans Ufer, wo sie einen Moment zwischen Felsen und Gestrüpp verschnauften. Dass sie sich nicht widersetzte oder sich von ihm losriss, war beinahe genauso alarmierend wie ihre Klage.
    Dahlia kauerte am Ufer und lauschte den fernen Stimmen und dem Chaos, das inzwischen im Haus herrschte. Wolken jagten über den Himmel und durch ihr Gehirn. Sie hatte alles verloren, besaß nichts mehr. Weder ein Zuhause noch eine Familie noch irgendwelche persönlichen Besitztümer. Und inzwischen war sie sich auch gar nicht mehr sicher, ob ihr wenigstens ihr Job beim NCIS geblieben war. Glaubten die, dass sie die Verräterin war? Dass sie gekauft worden war? Dass sie mit den Leuten gemeinsame Sache machte, die Jesse gefoltert und ihre engsten Bezugspersonen ermordet hatten? Irgendjemand im Hauptquartier des NCIS hatte Informationen über sie für eine ordentliche Summe verkauft. Sie hoffte, dass es sich für diese Leute gelohnt hatte, denn ihr war nichts geblieben.
    »Geht’s einigermaßen, Dahlia?« Er spürte ihren Kummer und ihre Sorgen. Während er ein beinahe ekstatisches Hochgefühl genoss, trauerte sie. Nicolas strich ihr das nasse Haar aus dem Gesicht. »Woran denkst du gerade?«
    »An mein Zuhause. Meine Familie. Und an Verrat.« Sie drehte den Kopf zur Seite, um ihn anzusehen. »Du hast natürlich Recht. Jemand muss mich verraten haben. Niemand wusste von mir, außer den paar wenigen, von denen ich meine Befehle empfing. Ich war klassifiziert,
ihre geheime Waffe. Irgendeiner vom NCIS hat Jesse und mich verraten, und zwar wegen dessen, was diese armen Professoren entdeckt haben.«
    »Den Tarnkappen-Torpedo.«
    »Ich hasse dieses verfluchte Ding.« Dahlia erschauderte. »Wir brauchen ein Boot. Klauen ist meine Spezialität. Gib mir ein paar Minuten, und ich habe ein Transportmittel für uns. Vom Wasser aus sehen diese Kanäle im Bayou nachts alle gleich aus«, setzte sie vorsichtshalber hinzu.
    Eigentlich wollte Nicolas schon protestieren, als Dahlia sich auf die Suche nach einem Boot machte und in der Dunkelheit verschwand, doch dann entschied er sich dagegen. Er hatte Respekt vor ihren Fähigkeiten. Sie wusste, was sie tat. Vielleicht machte ihm das die größten Sorgen. Wenn sie ihm entwischen wollte … Das hier war ihr Territorium. Sie kannte die Sümpfe, und sie kannte die Inseln. Er könnte sie finden, doch das würde dauern.
    Er dachte über ihre Worte nach. Zuhause. Familie. Verrat. Als er seine Großväter verloren hatte, hatte seine Welt kopfgestanden. Dahlia trauerte und war dabei auf der Flucht. Sie war in ihrem bisherigen Leben ständig in einem gewissen Maße betrogen und verraten worden, und er erwartete von ihr, dass sie einem völlig fremden Menschen vertraute. Ihm nicht nur ihr Leben anvertraute, sondern auch ihr Herz.
    »Willst du ein Nickerchen halten, oder kommst du mit?«, rief Dahlia ihm aus dem Wasser zu. Nur wenigen Menschen gelang es, sich an ihn anzuschleichen, und die Tatsache, dass Dahlia diese Kunst so mühelos beherrschte, bestärkte ihn in dem Glauben, dass sie wirklich ein Schattengänger war.
    Er setzte sich auf und suchte mit den Augen den Fluss
ab. Ein Boot war nirgendwo in Sicht, aber er folgte ihrer Stimme und stapfte durchs Schilfgras um eine nahe Flussbiegung herum. Dann entdeckte er das Boot. Es lag tief im Wasser, und Dahlia, die im Bug saß, war nur ein dunkler Schatten. Nicolas hob seinen Rucksack ins Boot und beäugte es mit einem skeptischen Blick. »Bist du sicher, dass mich diese Nussschale trägt?«
    Sie antwortete mit einem

Weitere Kostenlose Bücher