Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
Land verraten und seine Familie, indem er seine Beziehung
zu der Frau, die ihn wie ihren eigenen Sohn großgezogen hatte, und seinem Bruder ausgenutzt hatte, um seine eigenen Interessen zu verfolgen.
    Dahlia sah zu, wie Roman Howard ein Stück an dem Gebäude entlangschlenderte und in den reflektierenden Fensterscheiben nach heimlichen Zeugen Ausschau hielt. Er fühlte sich offenbar nicht ganz sicher, ging dann aber doch wieder zum Eingang zurück und tippte einen Code ein. Wie kam es, dass er einen Zugangscode besaß? Er war doch angeblich Student und selbstständig. Lilys Ermittler hatten keinerlei Hinweise gefunden, dass er für Lombard arbeitete. Lombard war ein großes Unternehmen und erhielt häufig Regierungsaufträge. Viele ihrer Forschungs- und Entwicklungsteams besaßen Unbedenklichkeitsbescheinigungen. Aber dass auch Roman Howard eine solche besaß, war nirgendwo erwähnt worden.
    Erst als Dahlia das bedrohliche Schwingen des Seils spürte und das Zischen der Regentropfen hörte, merkte sie, dass die Temperatur um sie herum proportional zu der Wut, die in ihr aufwallte, anstieg. Sie schöpfte tief Luft und atmete langsam aus. Sie musste cool bleiben und die Kontrolle behalten. Die Beschaffung der Pläne für den Tarnkappentorpedo war von allerhöchster Wichtigkeit. Das stand an erster Stelle, vor allem anderen. Sie wagte es nicht, mehr Energie in die Atmosphäre abzulassen, wenn sie sich wie jetzt auf einem Drahtseil befand.
    Behutsam stellte sie erst einen, dann den anderen Fuß auf das dünne Seil und verblieb einen Moment in der Hocke. In Windeseile löste ihr Verstand jedes mögliche Problem, das auf sie zukommen könnte, ähnlich wie bei einer Schachpartie, berechnete, wie sie ihren Schwerpunkt verlagern musste, um den Sturmböen zu trotzen,
und die entsprechende Körperhaltung, um einem weiteren Absturz vorzubeugen. Es war ein Kampf gegen Wind und Regen, aber sie hielt das Drahtseil straff, benutzte ihre übersinnlichen Fähigkeiten. Diesmal war sie sehr viel vorsichtiger und erspürte ihren Weg, während sie sich aufrichtete und die ersten Schritte wagte. Der Wind ließ das Seil unaufhörlich hin und her schwingen, und Dahlia musste mit ihrer eigenen Kraft dagegen angehen, ihre übersinnlichen Fähigkeiten dazu benutzen, das Seil ruhig zu halten. Sie beschleunigte ihr Tempo, aber nicht so sehr, dass sie vorwärtsgetrieben wurde, während sie sich über dem Seil schweben ließ, sondern so, dass sie sich mit den Füßen immer wieder vom Seil abstoßen musste, um vorwärtszukommen.
    Es hätte eine nervtötende Prozedur sein müssen, und das war es auch gewiss für die anderen Schattengänger, doch Dahlia genoss die Schwierigkeiten. Ihr Verstand und die außergewöhnlichen Energiemengen in ihrem Körper verlangten nach ständigen Herausforderungen. Sie schaffte es aufs Dach des Lombard-Gebäudes und blieb einen Moment lang stehen, um ihren rasenden Herzschlag und ihre Atmung zu regulieren, während das Adrenalin immer noch durch ihren Körper flutete. Auch daran war sie gewöhnt, an die Nachwirkungen der unglaublichen Leistungen, die sie vollbrachte, und den Adrenalinschub, sobald sie realisierte, dass sie noch am Leben war.
    Bevor sie das Drahtseil verließ, suchte sie die Umgebung im Geiste und mit allen ihren Sinnen nach Kameras, Bewegungsmeldern und anderen Sicherheitsvorrichtungen ab. Ihr Körper war wie eine verlässliche Stimmgabel, was offenbar etwas mit hohen Frequenzen zu tun hatte. Sie war in der Lage, diese zu blockieren, wollte aber keinesfalls
jemanden auf ihre Anwesenheit aufmerksam machen, zumal sich Roman in dem Gebäude aufhielt.
    »Ich will, das du sofort abbrichst.« Das war ein klarer Befehl. Roman Howard hat das Gebäude betreten und ist ganz offensichtlich erregt und misstrauisch. Das Ganze stinkt gewaltig. Deshalb Abbruch. Wir versuchen es ein andermal.
    Ich habe ihn auch hineingehen sehen. Aber das macht nichts. Wir können keinen Aufschub riskieren, Nicolas. Ich habe schon zu viel Zeit verstreichen lassen. Einer der Wissenschaftler könnte die Pläne jederzeit finden. Ich habe sie zwar woanders hingelegt, aber sie nicht wirklich versteckt.
    Dahlia bekam das volle Ausmaß seiner Frustration zu spüren, den Anflug von Wut auf sie, weil sie nicht auf ihn hörte. Aber es fiel nun mal nicht in Nicolas’ Verantwortung, wenn ein Feind die Forschungsunterlagen einer so zerstörerischen Waffe wie dieses Tarnkappentorpedos in die Hände bekam. Sie holte tief Luft und wappnete sich für

Weitere Kostenlose Bücher