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Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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passenden Schlüssel und einen anderen Zugangscode erfordert hatte.
    Dahlia zog ihr kleines Werkzeugset aus einer der Taschen ihrer Cargohose und schraubte das Gitter aus seiner Halterung. Sie musste die Kameras im Auge behalten,
um nicht in deren Radius zu gelangen, als sie aus dem Luftschacht schlüpfte und in der Hocke auf dem Boden landete. Kameras waren leicht zu beeinflussen, aber auch leicht zu vergessen. Wenn ihre Aufmerksamkeit nachließe, zum Beispiel, weil sie sich auf andere, schwierigere Aufgaben konzentrierte, würde sie in ernste Schwierigkeiten geraten.
    Dahlia hielt sich dicht an der Wand und ließ ihre Gestalt verschwimmen, nur für den Fall, dass ihr ein Fehler unterlief. Das Wichtigste war jetzt der Zugangscode, der, wie sie wusste, täglich geändert wurde. Den Code zu knacken und den Tresorraum zu öffnen war quasi der Höhepunkt dieser Mission, das, was ihr am meisten Spaß machte. Ihre Gehirnzellen arbeiteten bereits auf Hochtouren, bereiteten sich darauf vor, Kraft ihrer Gedanken die Bolzen an den richtigen Stellen einrasten zu lassen. Obwohl das Zugangssystem über ein elektronisches Tastenfeld verfügte, brauchte Dahlia die Zahlen nicht eigens einzutippen, um die richtigen herauszufinden. Tatsächlich wagte sie erst gar nicht, irgendwelche Zahlen auszuprobieren, da bei zweimaligem Eintippen falscher Zahlen automatisch ein Alarm ausgelöst wurde. Dahlia umging diesen elektronischen Teil ganz und arbeitete direkt mit den mechanisch funktionierenden Zuhaltungen des Schlosses.
    Sie blieb dicht an der Wand stehen und hatte dabei die günstigste Position ausgewählt, um nicht von der schwenkbaren Kamera erfasst zu werden, für den Fall, dass sie diese in der Aufregung vergaß. Der Iris-Scanner war einfach zu umgehen, der Code hingegen von ausschlaggebender Bedeutung, und hier galt es, ihren Verstand gegen die Maschine einzusetzen.
    Sie hockte sich auf den Boden, mit dem Rücken an
die Wand gelehnt, und begann, den korrekten Bolzenpositionen nachzuspüren. Das dauerte erfahrungsgemäß seine Zeit, und eingedenk Roman Howards, der irgendwo durch das Gebäude geisterte, wollte sie so schnell wie möglich in den Tresorraum und wieder hinaus gelangen. Sie hatte bereits die Hälfte der Positionen erspürt, als die zweite Attacke kam. Ein scharfer Hieb traf ihr Gehirn und riss sie unweigerlich aus ihrer Konzentration. Sie legte beide Hände an die Schläfen und massierte sie, um den schraubstockartigen Druck abzumildern, indes ihr Magen brannte, als hätte sie Salzsäure getrunken.
    Dahlia konzentrierte sich ausschließlich auf die Kamera. Sie musste den Tresorraum im Moment außer Acht lassen, denn die Kamera war wichtiger, und mit den Positionen der Bolzen konnte sie später weitermachen. Die heftige Attacke hätte tödlich sein können, doch da der Sender nicht wusste, wen er attackierte, war die Kraft nicht zielgerichtet. Sie bekam den Angriff nur deshalb mit solcher Wucht ab, weil sie dem Sender näher war als die anderen Schattengänger, doch die mussten ihn ebenfalls spüren.
    Atme tief ein und aus, bis es vorüber ist. Nicolas klang freundlich und ganz ruhig. Wie immer. Und wie immer genügte der Klang seiner Stimme, dass Dahlia sich entspannte und die Schmerzen abklangen. Wir können nicht zurückschlagen, sonst liefern wir ihm den Beweis, dass jemand hier ist. Bis jetzt testet er nur. Er ist sich nicht sicher.
    Sie wollte ihm antworten, ihm sagen, dass es ihr gutging, doch der Druck in ihrem Kopf und die gleichzeitige Kontrolle der Kamera beanspruchten sie zu sehr. Sie machte es sich einigermaßen bequem, verfiel in eine meditative Atmung und wartete, dass der Angriff ein Ende fände.
    Es dauerte eine Weile, bis der Druck in ihrem Kopf
nachließ und sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Doch dann konzentrierte sie sich sofort auf den Tresorraum. Roman Howard hatte nicht die leiseste Ahnung, dass sie sich in dem Lombard-Gebäude befand und vorhatte, den Tresorraum zu öffnen. Zwar war er anscheinend sensibel genug, um sich unbehaglich zu fühlen, doch einen Feind konnte er nicht ausmachen. Dennoch musste sie so schnell wie möglich von hier weg. Wenn seine Nervosität sich nicht legte, würde er früher oder später den Tresorraum checken.
    Dahlia arbeitete schneller und blieb trotzdem sprungbereit, während die einzelnen Zuhaltungen des Schlosses in ihrer richtigen Position einrasteten. Als der letzte Bolzen seine vorgesehene Position fand, unterdrückte sie ein triumphierendes

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