Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)
mal her, und leg deine Hände auf sie«, befahl er Martin.
Dieser gehorchte und wirkte beinahe schockiert, als die anderen Schattengänger sich zu ihnen gesellten. Gator rief Lily an und bat sie, den Direktor des NCIS zu informieren, dass die CD mit den Forschungsdaten gesichert und der Verräter gefunden war. Nicolas eilte an Dahlias Seite und nahm sie in die Arme.
»Das war das letzte Mal, Dahlia, das schwöre ich dir«, wisperte er ihr zu, während die Krämpfe nachließen und sie mit großen, dunklen Augen zu ihm hochstarrte. »Du hast mich zu Tode erschreckt. Ich kann erst wieder richtig atmen, wenn du mit mir nach Hause kommst, wo ich rund um die Uhr ein Auge auf dich haben kann.«
»Bring mich einfach irgendwohin, wo die Daten sicher aufgehoben sind, bis ich sie dem Direktor des NCIS übergeben kann«, flüsterte sie.
»Wird gemacht«, versprach er und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn.
20
»ALS ICH DICH bat, mich an einen sicheren Ort zu bringen«, sagte Dahlia, »hatte ich eigentlich an etwas anderes gedacht.« Sie schwamm an den Rand des Pools und schirmte mit der Hand die Augen gegen die Sonne ab, um ihn anzusehen. »Und ich kann es immer noch nicht fassen, dass du den Direktor des NCIS dazu gebracht hast, persönlich hierherzufliegen, um die CD abzuholen. Mit Forschungsdaten, die ihnen, nebenbei gesagt, wahrscheinlich nicht einmal zu einer neuartigen Waffe verhelfen können.«
»Ich habe ihn nicht dazu gezwungen«, erwiderte Nicolas. »Und er hätte ebenso gut jemand anderen schicken können. Aber er wollte dich sehen.«
Dahlia verzog das Gesicht, war aber viel zu glücklich und entspannt, um großartig zu widersprechen. »Er wollte bloß dich treffen und sich mit dir über die Schattengänger unterhalten. Seine bedauernswerten Männer haben mit einer Menge Problemen zu kämpfen. Glaubst du wirklich, dass Lily ihnen helfen kann?«
»Jedenfalls hat sie uns geholfen. Ich habe Henderson gesagt, dass sie nichts weiter tun müssten, als Lily anzurufen und sich auszuweisen, dann würde sie sie gewiss in das Programm aufnehmen. Es ist ja nicht so, dass die Existenz dieser Männer ihr gegenüber ein Geheimnis bleiben müsste. Lily hegte schon seit geraumer Zeit den Verdacht, dass
ihr Vater mit euch Mädchen experimentiert hat, mit uns und außerdem in seinem privaten Labor auch noch mit einer anderen Gruppe von Männern. Wir haben bislang noch keine Unterlagen über sie finden können, doch das ist nur eine Frage der Zeit. Dr. Whitney ist sehr gewissenhaft mit seinen Forschungsergebnissen umgegangen und hat alles aufgezeichnet. Die Unterlagen sind irgendwo in seinem Labor versteckt, und Lily wird sie finden. Ich bin mir beinahe sicher, dass sie Lily um Hilfe bitten werden.«
»Und ich behaupte immer noch, dass du den Direktor aus einem ganz bestimmten Grund genötigt hast, selbst herzukommen.« Sie studierte ihn lange und ausgiebig, ließ ihren Blick liebevoll über sein Gesicht schweifen. »Du wolltest, dass er den Unterschied zwischen meinem früheren Leben und meinem jetzigen hier mit dir sieht«, meinte sie scharfsinnig. »Du wolltest ihm die Veränderung ganz klar vor Augen führen.«
Er zuckte leichthin die Schultern und schüttelte den Kopf. »Ich bleibe dabei, ich habe ihn nicht dazu genötigt. « Er setzte seine undurchdringlichste Miene auf, die sich jedoch ziemlich schnell in ein süffisantes Grinsen verwandelte. Er hatte die Sache ohne Worte auf seine Art klargemacht, wusste aber, dass der Konteradmiral verstanden hatte.
Nicolas stand nackt neben dem prächtigen Wasserfall, der zwischen dem üppigen Grün der Büsche heraussprudelte, und wirkte mit seinem straffen, muskulösen Körper beinahe wie dem Paradies entstiegen. Dahlia stieß sich vom Beckenrand ab, sandte eine Wasserfontäne in seine Richtung und ließ sich auf dem Rücken von ihm wegtreiben. Sie wusste, dass es ihm Spaß machte, sie zu beobachten. Der Blick seiner dunklen Augen wanderte über ihren
Körper, verweilte auf jeder Kurve und jedem geheimen Tal. Und immer schwelte Verlangen in seinem Blick, ein intensives Begehren, das er nie vor ihr verheimlichte. Es wühlte sie innerlich auf, und sie wusste, dass sich das auch nie ändern würde. »Doch, hast du«, beharrte sie. »Du hast ihm weisgemacht, ich könne nicht reisen, aber er musste die Daten an einen sicheren Ort bringen. Du hast ihm de facto keine Wahl gelassen.«
Nicolas zuckte abermals die Schultern, das Unschuldslamm in Person. »Was willst du denn, es war doch
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