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Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Der Teil, der anderen Menschen
Schaden zufügte. Der Teil, den sie nicht zu beherrschen vermochte. Wenn sie draußen im strömenden Regen saß, wurde sie reingewaschen. »Einerseits empfinde ich es so, als hätte er mein Leben zerstört, andererseits denke ich, dass ich ihm dankbar sein sollte. Er hat mir ein Zuhause geschaffen und Bernadette und Milly eingestellt. Zudem hat er mich mit allem versorgt, was ich brauchte oder mir wünschte. Mein Gehirn verlangt …« Sie verstummte, starrte die Bäume an, die sich rechts und links von ihnen erhoben, fürchtete, Schwäche zu zeigen und in Tränen auszubrechen. Sie war völlig erschöpft und von einer so unendlichen Trauer erfüllt, dass sie kaum atmen konnte. Sie hielt es kaum aus, seinen breiten Rücken anzusehen, während sie hinter ihm herstapfte – nicht, wenn er über Dr. Whitney sprechen wollte.
    »Du bist nicht allein, Dahlia. Whitney hat außer dir noch andere Kinder aus den verschiedensten Ländern hierhergebracht. Er suchte sich die kleinen Mädchen in Waisenhäusern aus, und da er sehr vermögend war, wurde seinen Wünschen entsprochen. Niemand wollte diese Kinder, und solange er gut bezahlte, drückten die Behörden beide Augen zu und stellten keine Fragen.«
    Ihr Puls beschleunigte sich mit jedem Wort, das Nicolas sagte. Unwillkürlich lauschte sie dem Tonfall seiner Stimme. Dabei war es nicht so, dass er seine Stimme modulierte, doch da war eine Behutsamkeit, eine besondere Art zu sprechen, die Bände sprach. Nicolas war längst nicht so gefühllos, wie es schien. »Ich war eines dieser Kinder.« Sie ließ es wie eine Feststellung klingen.
    »Ja.« Er blieb auf dem schmalen Streifen festen Bodens stehen und inspizierte das Wäldchen, das vor ihnen in knietiefem Wasser stand. »Wir müssen da durch.«

    Dahlia seufzte leise. »Ich sagte dir ja, dass es nicht leicht sein würde. Tut mir leid.«
    Nicolas drehte sich um und grinste sie an, flüchtig nur, doch Dahlia wurde dabei warm ums Herz. »Ich bin ohnehin schon pudelnass.«
    Der Anflug eines Lächelns zupfte an ihren Mundwinkeln. »Hm, stimmt auch wieder.«
    »Hat der Regen mir schon den Schlamm vom Gesicht gespült?«
    Sie legte den Kopf schräg, und jetzt schlich sich ein kleines Lachen in ihre Augen. »Die Soße läuft dir in dramatischen Streifen übers Gesicht, wenn du es genau wissen willst. Ich glaube, so wie du aussiehst, könntest du sogar einen Alligator in die Flucht schlagen.«
    »Bevor du dich über mich lustig machst, solltest du dich selbst mal sehen.« Nicolas beging den Fehler, die Hand auszustrecken, um ihr eine Schlammkruste von der Wange zu wischen. Sofort verdüsterte sich ihre Miene, und sie wandte den Kopf ab, um seiner Berührung auszuweichen. Seine Hand sackte nach unten.
    »Hat er dich auch aus einem Waisenhaus geholt?« Sie fing seinen Blick auf und starrte ihn beinahe herausfordernd an.
    Nicolas stieg ins Wasser. Es war tiefer, als er erwartet hatte. Er griff nach hinten und packte Dahlia am Handgelenk, ließ ihr keine Zeit, seinem Griff auszuweichen. Im ersten Moment wehrte sie sich, zog instinktiv die Hand zurück, doch dann sah er, dass sie die Zähne zusammenbiss und neben ihm ins schwarze Wasser stieg. »Ich kam erst viel später«, antwortete er sachlich und tat so, als bemerkte er ihre Aversion gegen jegliche Art von Körperkontakt nicht. Das Wasser reichte ihr beinahe bis an die Schultern.
»Was hat er getan?«
    »Er glaubte in der Lage zu sein, übersinnliche Fähigkeiten zu intensivieren. Er dachte, wenn er übersinnlich veranlagte Kinder fände, könnte er ihre Fähigkeiten fördern und so weit ausbauen, dass sie ihrem Land von Nutzen sein könnten. Er brachte diese Kinder in sein Labor, stellte Krankenschwestern als Kindermädchen für sie ein und führte seine Experimente durch.«
    »Was genau hat er mit uns gemacht?«
    »Erinnerst du dich an Lily?« Er blieb stehen, sah sie an.
    Dahlia blieb die Luft weg. »Ich habe immer geglaubt, dass es sie gar nicht gibt.«
    »Doch, es gibt sie. Lily ist quicklebendig. Whitney hat sie behalten, nachdem er sich der anderen Kinder entledigt hatte. Er sagte ihr, dass sie seine Tochter sei, und zog sie als solche groß. Sie hatte keine Ahnung von den Förderprogrammen, merkte nur, dass sie anders war und es nicht lange in der Nähe anderer Menschen aushielt. Sie führte ein sehr einsames Leben. Als dann einige Männer meiner Einheit umkamen und Whitney Mord dahinter vermutete, band er Lily in das Projekt mit ein, damit sie ihm

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