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Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Nähe war, musste sie ihre Gefühle im Zaum halten. Zwar vermochte er die auf sie einströmende Energie zu begrenzen, doch schon mehr als einmal hatte sie die Kontrolle über diese zerstörerische Kraft verloren, und andere hatten die Folgen zu spüren bekommen. »Ich bin todmüde. Glaubst du, wir sollten abwechselnd Wache halten?«
    »Nein, das ist sicher nicht notwendig. Hier draußen gibt es genügend natürliche Wächter. Die wecken uns bestimmt sofort auf, wenn Gefahr droht. Außerdem habe ich einen leichten Schlaf.«
    Daran zweifelte sie nicht. Nicolas Trevane war ein sehr autarker Mensch, der Selbstvertrauen und Autorität ausstrahlte.
»Ich gehe noch ein paar Minuten nach draußen. Für den Fall, dass heute Nacht oder morgen etwas passiert, liegt gleich hier auf der anderen Seite ein Boot vertäut. Es ist alt und leckt ein wenig, aber im Tank ist noch genügend Benzin. Damit kommst du jederzeit von hier weg.« Das Boot war eine der vielen Fluchtmöglichkeiten, für die sie in der Umgebung ihres Zuhauses gesorgt hatte.
    »Wir bleiben zusammen, Dahlia. Ich hoffe, du kommst nicht auf die Idee, einfach zu verduften und dich allein auf die Suche nach Jesse zu machen.«
    »Wir sind erwachsene Menschen, Nicolas«, meinte sie leichthin. »Ich muss tun, was für mich richtig ist, und ich schätze, das gilt auch für dich. Ich werde Jesse nicht zurücklassen, und ich werde dich nicht darum bitten, dein Leben zu riskieren und diese Leute zu verfolgen, um meinen Freund Jesse zu retten.«
    »Meine Aufgabe ist es, dich am Leben zu erhalten und zu Lily zu bringen. Demnach haben wir denselben Weg, denke ich.«
    »Im French Quarter gibt es ein kleines Apartment, das Jesse mir einmal gezeigt hat. Dort können wir unterkriechen. Jesse hat vorsorglich Kleider, Bargeld und Ausweispapiere für mich dort hinterlegt.« Sie öffnete die Tür, ließ das leise Tröpfeln des Regens in die Hütte und blieb auf der Schwelle stehen, um einen Blick hinaus in die Nacht zu werfen. »Glaubst du, sie wissen, wer du bist?«
    »Ich bezweifle, dass sie das je herausfinden werden.«
    Dahlia holte tief Luft, trat hinaus und zog die Tür fest hinter sich zu. Der Regen hatte nachgelassen, es nieselte nur noch leicht. Kaum war sie allein, lehnte sie sich mit dem Rücken an die Holzwand der Hütte und presste die Hand vor den Mund, um sich nicht zu übergeben. Noch
nie zuvor in ihrem Leben war sie so durcheinander gewesen. Dieser Mann hatte sein Leben aufs Spiel gesetzt, um das ihre zu retten. Hatte sie durch die Sümpfe gezerrt und sie mit trockenen Kleidern und Essen versorgt. Deshalb konnte sie sich unmöglich feige aus dem Staub machen, nur weil sie die Nähe eines anderen Menschen nicht verkraftete.
    Vielleicht war es seine Gegenwart, vor der sie Angst hatte – eine Reaktion, die sie von sich so nicht kannte. Sie wollte die extremen Umstände dafür verantwortlich machen, wusste es aber besser. Sie hatte die meiste Zeit ihres Lebens unter schwierigen Umständen verbracht, aber die körperliche Anwesenheit eines Mannes war ihr noch nie so nahegegangen.
    Entschlossen, die restliche Nacht durchzustehen, ohne sich lächerlich zu machen, ging sie wieder zurück in die Hütte. Nicolas war ein Mann, der schon bald nach ihr sehen würde, und das wollte sie nicht. Es war eine Frage der Würde, freiwillig zurückzukehren, ohne Furcht, oder wenigstens den Anschein zu erwecken, dass sie sich nicht vor ihm fürchtete.
    Dahlia ging direkt zu der Matratze. Sie würde kein Theater machen – auch das war unter ihrer Würde – und die einzige Bettstatt mit ihm teilen, damit auch er sich ausstrecken konnte.
    »Willst du an der Wand liegen oder außen?« Er sah sie bei der Frage nicht an, wollte ihr Raum lassen.
    Ihr erster Impuls war, die Außenseite zu beanspruchen, doch Nicolas war sehr viel geübter im Umgang mit Waffen, und sie war kleiner. Sie könnte leichter über ihn hinwegkrabbeln, ohne ihn zu stören, was umgekehrt wohl kaum möglich war. »Ich lege mich an die Wand«, erklärte sie und
hoffte, nicht plötzlich klaustrophobische Anwandlungen zu entwickeln.
    Nicolas wartete, bis sie es sich auf der dünnen Matratze bequem gemacht hatte. Er wusste, wie schwer es ihr fiel, ihm den äußeren Platz zu überlassen. Sicherlich war das praktischer so, doch andererseits war sie nicht an andere Menschen gewöhnt, hatte ihr Leben in Einsamkeit verbracht und nur mit ein paar älteren Frauen gesprochen und mit Jesse Calhoun natürlich. Nicolas wünschte sich ein

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