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Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sie einen OPREP-5 Navy Blue ausgeben. Das ist eine Art Lagebericht
mit hoher Alarmstufe, um andere Organisationen, wie zum Beispiel das FBI, zu informieren, dass es Schwierigkeiten gibt.« Dann fügte sie noch hinzu: »Sind alle lebend herausgekommen?«
    »Keine Ahnung«, meinte Nicolas achselzuckend. »Ich habe getan, was ich konnte, und bin dann zu dir gelaufen.«
    Dahlia wandte den Blick ab. Alles war schiefgegangen, und Menschen hatten ihr Leben verloren. Sie beteiligte sich nicht an Schießereien oder Hinrichtungen. »Ich glaube, ich bin hier in der falschen Abteilung«, gestand sie, als sie neben ihm hertappte.
    Nicolas bestimmte das Tempo, ein gemütliches Schlendern. Er wusste um die Wichtigkeit, sich anzupassen, das zu werden, was Leute zu sehen erwarten. In den frühen Morgenstunden, kurz vor Tagesanbruch, waren gewöhnlich nur Straßenkehrer, Zeitungsausträger und Polizisten unterwegs. Und nach den Schießereien zwischen Militärangehörigen und unbekannten Angreifern würden sich in der Gegend jetzt mehr Polizisten und Neugierige tummeln als sonst um diese Uhrzeit. Das French Quarter war ein kleines Viertel, und die Kunde von einem Feuergefecht würde hier blitzschnell die Runde machen. Und es würden so viele Gerüchte kursieren, dass die Behörden Wochen brauchten, um diese auszuwerten.
    Dahlia konzentrierte sich auf ihre Atmung. Blendete die Tatsache, dass die Polizei sie jeden Moment aufhalten und ihnen Fragen stellen könnte, aus, oder dass Mitglieder ihres eigenen NCIS-Teams oder die Killer sie entdecken könnten. Sie versuchte sich wie eine Frau zu geben, die mit ihrem Liebhaber einen morgendlichen Spaziergang machte. Die Vorstellung, dass Nicolas ihr Liebhaber sein könnte, war für sie nur schwer zu fassen. Er gab ihr das
Gefühl, ungeheuer weiblich zu sein, und das war in ihrem bisherigen Leben noch niemandem gelungen. Über ein Leben als Frau hatte sie ohnehin noch nie richtig nachgedacht. Aber wohin sollte das Ganze führen, wenn ihre Körpertemperatur stets entweder zu hoch oder zu niedrig war? Und was würde passieren, wenn sie tatsächlich versuchten, miteinander Sex zu haben? Allein ein Kuss von ihm verursachte beinahe einen Vulkanausbruch.
    Leises Gelächter perlte an ihrem Rückgrat hinab und ließ sie erschaudern. Ganz kurz hob Nicolas ihre Fingerknöchel an seine warmen Lippen. »Du denkst Dinge, die man besser ruhen lassen sollte.«
    »Ich weiß.« Sie zeigte keine Reue. »Doch wenn Gedanken das Einzige in meinem Leben sind, werde ich die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen.« Sie rang immer noch nach Luft, kämpfte gegen das Zittern an und die Übelkeit, die einfach nicht nachließ. Sie wollte nicht reden, nur den Klang seiner Stimme hören. Sie wollte durch die Straßen im French Quarter spazieren und nur einmal für kurze Zeit so tun, als sei sie völlig normal. Sie wollte ihren Träumereien von dem Mann nachhängen, der an ihrer Seite ging, und nicht über Tod und Spione und Männer nachdenken, die ihr Vaterland für ein paar lumpige Dollar verkauften. Und am allerwenigsten wollte sie über Energie nachdenken und die Wirkung, die diese auf ihren Körper hatte. Das Schönste wäre, sich eine Zeit lang an einem friedlichen, gemütlichen Ort zu verkriechen und einen langen Winterschlaf zu halten, dachte sie.
    Nicolas sah auf Dahlias gesenkten Kopf hinab und verstärkte den Griff um ihre Hand. Sie war dabei, sich aus ihrer Umgebung zu entfernen. Er spürte ganz genau, wie sie sich mental zurückzog, in ihrem Inneren vergrub, hinter
den schützenden Mauern um ihr Bewusstsein, die sie selbst für diesen Zweck errichtet hatte.
    Lily hatte einige Zeit mit den Schattengängern gearbeitet, um ihnen beizubringen, solche Barrieren gegen die fortwährenden Angriffe des täglichen Lebens aufzubauen. Bevor sich Lily der Männer angenommen hatte, mit denen Whitney experimentiert hatte, befanden sie sich alle in verschiedenen Stadien mentaler Störungen. Dahlia war es gelungen, eine sehr viel dürftigere Art von Barriere zu entwickeln, aber sie hatte es in Eigenregie getan.
    Nicolas hatte Stille noch nie als störend empfunden. Es gab Zeiten, da brauchte er Stille ebenso wie Einsamkeit, und die fand er draußen in der freien Natur. Dass Dahlia ihm in dieser Hinsicht sehr ähnlich war, freute ihn überraschenderweise und vermittelte ihm ein Gefühl von Frieden, selbst in dieser höchst gefährlichen Situation. Als sie die Straße überquerten, sah er vor dem Gebäude, in dem die Wohnung lag,

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