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Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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alle bescheuert‹-Phase. Mein Hauptanliegen war damals, mich Whitney zu widersetzen und ihn aus der Fassung zu bringen. Es machte mir richtig Spaß, ihn zu ärgern. Ist er wirklich alle Kinder außer Lily losgeworden? Denn wenn Lily wirklich existiert, dann müssen die anderen auch real gewesen sein.«
    »Erinnerst du dich an sie? An die anderen Mädchen?«
    »An manche. An die meisten habe ich nur schwache Erinnerungen, aber es hat ein paar gegeben, wie Lily, an die ich mich recht gut erinnere. Flame zum Beispiel. Sie hatte noch einen anderen Namen, aber den habe ich vergessen. «
    »Iris«, half ihr Nicolas weiter. »Whitney hasste es, wenn jemand sie Flame nannte.«
    »Whitney hat uns alle gehasst, um es auf den Punkt zu bringen. Wir machten nie das, was er wollte oder wann er es wollte. Er brauchte Roboter, keine Kinder.«
    »Vielleicht ist es kein Trost für dich, Dahlia, aber uns ist es auch nicht viel besser ergangen. Wir waren in seinen Augen ebenfalls Versager. Alle militärisch ausgebildet. Gute Schulbildung. Stark und diszipliniert, und doch haben wir es auch nicht besser gemacht als die kleinen Mädchen, die er weggegeben hatte.«
    »Arme Lily. Es muss für sie ein Schlag ins Gesicht gewesen sein, die Wahrheit über ihn herauszufinden. Sie war
immer so freundlich und sanftmütig. Und sie war klug, unglaublich klug. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie wir nachts zusammengesessen haben und über Planeten und die Erdrotation geredet haben, aber vielleicht war das alles auch nur ein Traum. Wir können ja damals nicht mehr als vier oder fünf Jahre alt gewesen sein. Wenn ich mich einmal aus meinem Zimmer geschlichen habe und Whitney mich dabei erwischte, hat er mich bestraft.«
    »Wie?« Nicolas hörte ihr interessiert zu, behielt dabei jedoch stets den Mann im Auge, dem sie durch die Straßen folgten. »Wie hat er dich bestraft?«
    Dahlia hob den Blick und schaute ihm ins Gesicht. In der kurzen Zeitspanne, seit sie sich kannten, hatte sie ihm mehr über sich erzählt als sonst irgendeinem Menschen in ihrem Leben. Und sie fragte sich, ob er sie womöglich verzaubert hatte. Wie sonst ließe es sich erklären, dass sie sich in seiner Nähe so unbefangen fühlte?
    Er neigte den Kopf zur Seite und hob fragend eine Augenbraue.
    Warum sich dagegen sträuben? Sie würde es ihm einfach erzählen. »Ich hatte diese alte, löchrige Kuscheldecke. Ich habe immer so getan, als habe meine Mutter sie für mich gemacht und mir mitgegeben, als sie mich ins Waisenhaus brachte. Dabei war es viel wahrscheinlicher, dass sie mitgeliefert wurde, als Whitney mich dem Waisenhaus abkaufte, aber trotzdem, diese Vorstellung half mir, an den Tagen ruhig zu bleiben, wenn ich glaubte, verrückt zu werden, und mein Kopf zu explodieren drohte.«
    »Du hast sie behalten, richtig?«
    Sie wandte den Blick ab. »Klar. Diese Decke war eines der wenigen Dinge, die mir aus meiner Vergangenheit geblieben waren. Schließlich hatte ich keine Großeltern oder
Tanten und Onkel. Deshalb bedeuteten mir diese kleinen Dinge auch so viel.« Sie fuhr sich mit der freien Hand durchs Haar. »Ich versuche, nicht so oft an meine Vergangenheit zu denken – an Bernadette oder Milly, an mein Zuhause und meine persönlichen Sachen. Wenn ich daran denke, dann kocht die Wut in mir hoch und vermischt sich mit meiner maßlosen Trauer, bis ich wirklich gefährlich werde.« Jetzt sah sie ihn wieder an. »Wahrscheinlich war es eine glückliche Fügung, dass ich dich getroffen habe. Sonst hätte ich schon überall unfreiwillig Feuer gelegt.«
    »Ich habe die Decke mitgenommen.« Als sie über ihre Vergangenheit gesprochen hatte, hätte er sie am liebsten in die Arme genommen. Ganz fest an seine Brust gedrückt, wo er sie beschützen und ihren Kummer darüber, nicht einmal eine Familie zu besitzen, lindern konnte. Was hatte Whitney sich bloß dabei gedacht, diese kleinen Mädchen in die Welt hinauszuschicken ohne einen einzigen Menschen, der sie beschützte? Er hatte ihnen Geld gegeben und geglaubt, das wäre genug.
    Sie sah ihn unter ihren langen Wimpern an. »Du bist wütend.«
    »Verzeihung. Spürst du das?« Sie drückte die Hand auf ihren Magen. Es war bereits das dritte Mal, dass sie das tat, ohne es wirklich zu merken.
    »Nein, dein Energieniveau ist sehr niedrig. Aber ich kenne dich inzwischen besser. Es sind deine Augenbrauen, die dich verraten.«
    »Unmöglich. Ich habe hart daran gearbeitet, mein Gesicht absolut ausdruckslos erscheinen zu lassen.«
    »Das

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