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Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Titel: Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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töten. Vom ersten Moment ihrer Begegnung an war ihr klar gewesen, dass er zu intelligent war, als dass sie ihn lange zum Narren hätte halten können, und wenn er sich von ihr zum Narren hätte halten lassen, hätte sie ihn keines zweiten Blickes gewürdigt.
    »Dieselbe Sheila Benet, die Zeugin zweier Unfälle war? In der Damentoilette eines Nachtclubs und in einem französischen Café?«
    »Ich habe darüber gelesen«, sagte Azami wahrheitsgemäß. Selbstverständlich hatten ihre Computer nach gewissen Namen gesucht, die in Nachrichten oder Meldungen hätten auftauchen können. »Ich fand es interessant, dass sie an beiden Unfallorten anwesend war.«
    Sams Daumenkuppe strich über die Innenseite ihres Handgelenks. Es war eine Liebkosung, bei der sie sich nicht sicher war, ob er sich ihrer bewusst war, doch ihr war sie nur allzu deutlich bewusst. Sie ließ sich selten durch etwas ablenken, doch diese kleine Bewegung sandte einen glühend heißen Schauer über ihren Rücken. Sie hätte ihm ihr Handgelenk entziehen sollen, denn sie konnte sich keine Ablenkung leisten, aber es gelang ihr nicht, sich dazu durchzuringen.
    »Wir fanden das ebenfalls interessant«, sagte Ryland. »Wir glauben nicht, dass es sich auch nur bei einem dieser Todesfälle um einen Unfall handelte. Und es gab noch einen dritten – im Zusammenhang mit einem Autounfall, der ebenfalls suspekt ist.«
    Sie blieb äußerlich völlig ruhig. »Ich muss mich Ihrem Verdacht anschließen. Da Ms. Benet daran beteiligt war, bin ich sicher, dass diese Personen in Whitneys Diensten standen. Alles andere wäre ein zu großer Zufall gewesen – obwohl schon seltsamere Dinge geschehen sind.«
    Ryland sah ihr mit seinen stechenden stahlgrauen Augen forschend ins Gesicht, als wollte er ihr in die Seele blicken.
    »Sie hatten nichts mit diesen Todesfällen zu tun?«, fragte er unumwunden.
    Sie zuckte innerlich zusammen. Jetzt war es so weit. Wenn sie die Wahrheit sagte, konnten das dazu führen, dass sie verhaftet wurde. Wenn sie log … Nun ja, sie war nun mal keine Lügnerin. Sie riss ihre Augen weit auf, gestattete sich ein kleines Stirnrunzeln und legte ihren Kopf zurück, um ihm mitten ins Gesicht zu sehen. »Wie kommen Sie auf den Gedanken? Wie können Sie so etwas auch nur in Betracht ziehen?« Das waren berechtigte Fragen, und sie war einer wahrheitsgemäßen Antwort ausgewichen.
    Falls Rylands Interesse groß genug war, um es zu überprüfen, was durchaus passieren könnte, würde er herausfinden, dass sie sich zum Zeitpunkt aller drei »Unfälle« in den Vereinigten Staaten aufgehalten hatte, aber bis er diese Tatsache ermittelt hatte, würde sie allen verfänglichen Fragen nach bestem Können ausweichen.
    Ryland runzelte die Stirn und musterte ihr Gesicht. Sie wusste, dass sie unschuldig aussah. Diese Fähigkeit war eine ihrer besten Gaben, die sie von Natur aus besaß. Ihr Adoptivvater hatte ihr geholfen, sie zu perfektionieren. Ihr zierlicher Körperbau und ihr zartes Äußeres, das fast schon zerbrechlich wirkte, kamen ihr zugute. Die Leute unterschätzten ihre Fähigkeiten immer. Sie erweckte absichtlich den Anschein einer schüchternen, sittsamen Frau, die den größten Teil ihres Lebens im Haus verbrachte.
    Diese Männer waren von Natur aus dominant und besaßen ausgeprägte Beschützerinstinkte. Sie waren leicht zu durchschauen. Sie unternahmen keinen Versuch zu verbergen, was und wer sie waren – Krieger, jeder einzelne von ihnen –, und doch hatten sie eine Schwäche für Frauen und Kinder. Für sie repräsentierten Frauen und Kinder das, wofür sie kämpften. Frauen und Kinder waren der Grund, weshalb sie für die Freiheit ihres Landes ihr Leben in Gefahr brachten: um sie zu schützen und für ihre Sicherheit zu sorgen. Dieses Credo hatten sie tief verinnerlicht. Als Samurai hatte sie gelernt, jeden Vorteil zu nutzen, und ihr unschuldiges Aussehen half ihr auf unerwartete Weise.
    Ryland wandte seinen Kopf plötzlich ab und sah Sam in die Augen. »Verarscht sie uns auf der ganzen Linie? Oder ist sie vertrauenswürdig?«
    Ihr Magen schlug einen unerwarteten Purzelbaum. Wenn in diesem Raum eine Person saß, die sie vollständig durchschaute, dann war das Sam. Ryland war sein Freund und der Anführer seiner Einheit, ein Mann, den Sam respektierte und dem er große Zuneigung entgegenbrachte. Azami musste ein Stöhnen unterdrücken. Sam würde Ryland nicht belügen, noch nicht einmal für sie, und wenn er es täte, könnte sie ihn nicht

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