Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)
und Daiki stellten es sehr geschickt an, Kameras an Orten zu installieren, an denen sie niemand jemals finden würde. Sie konnten einen beliebigen Raum durchqueren und innerhalb von Sekunden eine Kamera anbringen. Sie musste lediglich einen Mittelweg finden, um ihren Informanten zu schützen. Sie würde sein Leben nicht gefährden, nicht einmal um ihrer eigenen Glaubwürdigkeit willen.
»Sie haben ein viel größeres Problem als mich, Captain, oder als die ersten Teleportationsversuche Ihres Sohnes. Wir sind auf Informationen gestoßen, die darauf hinweisen, dass Sie Befehle erhalten werden, in den Kongo zu gehen, um General Armine, der mit Ezekial Ekabela um die Führung der Rebellenarmee kämpft, hinterrücks zu ermorden. General Eudes Ekabela, Ezekials Bruder, wurde von einem Schattengänger getötet, und Armine hat die Truppen übernommen, bevor Ezekial die Macht an sich reißen konnte. Whitney legt großen Wert darauf, dass Armine aus dem Weg geräumt wird, damit Ezekial an die Macht kommt. Ezekial hat die Kontrolle über die Diamantenminen, und es gibt einen Diamanten von einer ganz bestimmten Größe, den Whitney für eine neue Waffe braucht, an der er arbeitet. Der Preis, den Ezekial Ekabela dafür verlangt, ist die Ermordung Armines, und zusätzlich fordert er einen Schattengänger, der ihm für den Tod seines Bruders büßen soll. Whitney hat in die Bedingungen eingewilligt. Da Jack Norton, den die Rebellen unbedingt in die Finger kriegen wollen, Zwillinge hat, gibt Whitney ihnen jemanden aus Ihrem Team.«
Azami mied es, Sam anzusehen. Ihre Bauchmuskulatur verkrampfte sich. Sie wollte keine Verdammung in seinen Augen sehen. Sie hatte ihn nicht gewarnt, nicht einmal, als sie ihn geküsst und ihm ihr Herz hingegeben hatte. Jetzt musste sie sich zwingen, die Worte auszusprechen. »Whitney ist der Meinung, Sam sei unnütz für sein Programm, und er ist bereit, ihn für den Diamanten zu opfern.«
Sam zog eine Augenbraue hoch, sagte jedoch kein Wort. Gator versetzte Tucker einen Stoß mit dem Ellbogen, aber ein einziger Blick von Ryland unterband jede scherzhafte Bemerkung, die sie vielleicht geäußert hätten.
»Jeder Befehl, der an uns ausgegeben wird, unterläge strengster Geheimhaltung«, sagte Ryland. »Und dann ist da noch die Sache mit dem Zenith der zweiten Generation, an dem meine Frau gearbeitet hat. Niemand sollte auch nur gerüchteweise davon gehört haben, ganz zu schweigen davon, dass jemand tatsächlich eines dieser Pflaster an sich gebracht haben sollte.«
Sie hatte gewusst, dass dieses Thema früher oder später zur Sprache kommen würde, erkannte den Argwohn und konnte es ihm nicht vorwerfen. Wenn er mit streng geheimen Informationen über ein Team, das für die Außenwelt nicht existierte, zu ihr gekommen wäre, wäre sie umgekehrt auch extrem misstrauisch gewesen und hätte sich gefragt, wie diese Informationen in die Hände eines Außenstehenden gelangt sein könnten. Ihr war klar gewesen, dass Ryland, sowie sie enthüllte, was sie wusste, ernsthaft mit seinem Verhör beginnen würde.
Sie ließ ihre gefalteten Hände unter dem Tisch auf ihrem Schoß liegen. Ihr Magen war unruhig, aber nicht etwa, weil sie diese Menschen fürchtete – sie wusste, dass sie etliche von ihnen töten könnte, bevor sie sie zu fassen bekämen –, sondern weil sie jedes Wort sorgsam wählen und ihnen verständlich machen wollte, dass sie auf ihrer Seite stand, ohne zu riskieren, dass sie Menschenleben in Gefahr brachte. »Whitney hat etliche Menschen auf seiner Gehaltsliste, die ihn mit Informationen versorgen und sie nach seinen Wünschen weitergeben und ihm dabei helfen, seine Vorhaben voranzutreiben. Diejenigen, die ihm helfen, sind ohne Frage in Machtpositionen. Sie tun, was er will. Ich habe seine Befehle an eine Frau namens Sheila Benet abgefangen. Sie ist sein Kurier Nummer eins.«
Unter dem Tisch schlangen sich Sams Finger sehr zart um ihr Handgelenk, um sie zur Vorsicht zu ermahnen. Er wollte nicht, dass sie noch weiter ging. Sie hatte sie bei ihrem Treffen in der Einsatzzentrale ausspioniert und wusste, dass die Schattengängereinheit als Ganzes nicht glaubte, bei den drei Todesfällen in Zusammenhang mit Sheila Benet handelte es sich um Unfälle, und Sam wollte offensichtlich nicht, dass sie sich zu den Morden bekannte. Sie war sicher, dass er dahintergekommen war, auf wessen Konto die Morde gingen, sowie er erkannt hatte, dass jemand ein Blasrohr benutzt haben könnte, um Major Patterson zu
Weitere Kostenlose Bücher