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Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Titel: Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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erinnerte ihn damit daran, dass sie nicht seinem Befehl unterstand.
    »Ihre Brüder hatten keine Einwände dagegen?«
    »Wir machen einander keine Vorschriften. Ich habe ihnen gesagt, was ich tue und was sie zu tun hätten, falls etwas schiefgehen sollte. Es hat meinen Brüdern ebenso wenig gefallen wie Ihnen, aber Zenith der zweiten Generation hat sich für den Bedarfsfall als Wundermittel erwiesen.«
    »Sie besitzen eine Satellitenfirma. Warum sollten Sie ein Medikament wie Zenith brauchen?«, fragte Ryland. Sam ließ seinen Daumen äußerst behutsam über die Innenseite ihres Handgelenks gleiten, eine Liebkosung und zugleich eine Warnung. Ryland ließ sich von niemandem für dumm verkaufen. Seine sorgfältig formulierten Fragen waren, ob sie beiläufig wirkten oder nicht, dazu gedacht, ihr ein Bein zu stellen.
    »Wir reisen in gefährliche Länder und müssen uns oft schützen. Andere Regierungen setzen andere Methoden ein, um zu bekommen, was sie wollen – und sie wollen die Software meines Bruders und den hochauflösenden Satelliten mit Eijis Linse. Unsere Arbeit ist sehr risikoreich, zumal, wenn wir uns dagegen entscheiden, unsere Produkte an eine Firma oder ein Land zu verkaufen, das glaubt, ein Anrecht darauf zu haben.«
    Sam war erstaunt, wie gefasst sie war. Er wusste, dass es ihn nicht hätte wundern sollen; während des Kampfs im Wald hatte sie Nerven aus Stahl gezeigt, und von dem Moment an, als Ryland sein Verhör begonnen hatte, war sie gelassen und selbstsicher gewesen. Sie lächelte Ryland sogar so an, als sei er nicht besonders hell und hätte selbst darauf kommen sollen, ohne sie mit einer Frage zu belästigen, deren Antwort auf der Hand lag.
    »Sie fungieren immer als Leibwächter Ihres Bruders?«, fragte Ryland.
    »Ja. Eiji besteht auch darauf, obwohl er, wie Daiki, viel zu wertvoll für die Firma ist. Ich sähe mich gern als ebenso wichtig wie meine beiden Partner an, aber leider können sich meine Beiträge nicht an ihren messen. Ich bin am ehesten entbehrlich.«
    Sams Finger spannten sich protestierend um ihr Handgelenk. Ihr Tonfall hatte ihm gesagt, dass sie die volle Wahrheit sagte – wie sie sie sah.
    »Unsere Firma ist klein, aber die Leute, die für uns arbeiten, sind unsere Leute. Sie sind auf uns angewiesen, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Das heißt, Daiki und Eiji müssen uns weiterhin voranbringen. Beide sind innovativ, und sie haben erstaunliche Ideen für die Zukunft.«
    Ryland lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und sah ihr fest ins Gesicht. »Woher wissen Sie, dass Ihre Leute vertrauenswürdig sind? Sie sind davon überzeugt, das sehe ich selbst, aber es wäre ein Ding der Unmöglichkeit, die Loyalität von mehr als einem engen Kreis von Menschen zu gewährleisten.«
    Azami schüttelte den Kopf. »Keiner meiner Leute würde uns verraten. Ich würde ihnen mein Leben anvertrauen.«
    »Würden Sie ihnen auch das Leben Ihrer Brüder anvertrauen?«
    Zum ersten Mal zögerte sie. »Das Leben meiner Brüder vertraue ich niemandem an«, flüsterte sie. »Sie sind alles, was ich habe.«
    Sam hörte die Unsicherheit nicht wirklich aus ihrer Stimme heraus, doch er fühlte sie – es war Thorns Stimme. Die Stimme des Kindes, das Whitney so achtlos weggeworfen hatte.
    Das entspricht nicht mehr der Wahrheit. Du hast mich, ob du mich akzeptiert hast oder nicht. Ich werde immer für dich da sein. Ich werde deine Familie sein. Sam fand es seltsam, dass es ihm nicht das Geringste ausmachte, Dinge, die er niemals laut aussprechen würde, in ihren Geist zu projizieren. Durch ihre innere Verbindung entstand eine Intimität, die jede Verlegenheit transzendierte. W as ich sage, ist mein Ernst, Azami. Du wirst immer auf mich zählen können.
    Gewiss, es ging alles zu schnell. Er wusste, dass Ryland versuchte, ihn vor einem Sturz von einer hohen Klippe in einen tiefen Abgrund zu bewahren, aber Sam war bereits freiwillig in die Tiefe gesprungen und verspürte keinerlei Verlangen, sich aufhalten zu lassen. Sie war den Sprung wert. Falls sie sich am Ende doch nicht an ihn binden konnte und sein Herz zertrümmerte – nun ja, er hatte den Preis gekannt, bevor er zum Sprung angesetzt hatte.
    Azami schüttelte den Kopf. Sogar diese kleine Bewegung war anmutig, all dieses seidige Haar, das sie wie ein Heiligenschein umgab, während lange Strähnen kunstvoll in ihren schmalen Nacken fielen.
    Ryland seufzte laut. »Das bringt uns nicht weiter. An uns sind keine Befehle ergangen, die darauf

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