Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)
Bernard Scheffield, der Stabschef?«, schlug Azami vor. »Er war auch in Whitneys Klasse, aber er war sein Erzfeind.«
Ryland durchbohrte sie mit seinem Blick. »Woher zum Teufel bekommen Sie diese Informationen? Ich wusste, dass sie gemeinsam das College besucht haben, aber sein Erzfeind? Davon habe ich noch nie etwas gehört.«
Azami zuckte die Achseln und wirkte selbstzufrieden. »Sie verabscheuen einander. Whitney äußert sich oft abfällig über ihn. Er ist sogar so weit gegangen zu behaupten, er arbeitete mit Ausländern zusammen, um die Vereinigten Staaten zu ruinieren. Whitney glaubt an ein starkes Militär und daran, dass jeder Bürger der Vereinigten Staaten geschützt werden sollte, ganz ähnlich wie bei den Römern. Wenn einem amerikanischen Staatsbürger ein Leid angetan wird, sollte die Vergeltung rasch und brutal erfolgen.«
»Will er etwa, dass wir gegen alle Krieg führen?«, fragte Ryland.
Azami zuckte wieder die Achseln. »Whitney glaubt, Scheffield rät dem Präsidenten davon ab, das Militär noch weiter auszubauen. Er glaubt, er will die Geldmittel des Militärs zusammenstreichen und immer den diplomatischen Weg wählen. Whitney war so wütend, als amerikanische Touristen gefangen genommen wurden, als sie in der Nähe der iranischen Grenze zu Fuß unterwegs waren, dass er tatsächlich die Ermordung des Stabschefs ins Gespräch gebracht hat. Whitney hat seiner privaten Truppeneinheit erzählt, jeder wüsste, dass es sich bei denen, die gefangen genommen wurden, um nichts weiter als Jugendliche gehandelt hat. Er hat behauptet, die iranische Regierung benutzte sie dazu, die USA zu zwingen, den Iranern zu geben, was sie wollten, was wahrscheinlich alles der Wahrheit entspricht, aber das war noch lange keine Rechtfertigung für die militärische Intervention, die Whitneys Meinung nach augenblicklich hätte erfolgen sollen.«
»Wie lange bekriegen sich die beiden schon?«, fragte Sam. »Doch nicht etwa seit ihrer Schulzeit?«
»Anscheinend stammt Bernard Scheffield aus einer reichen Familie. Richtig dickes Geld. In der Schule wurde er als der Größte angesehen. Er hatte nicht nur Geld und Verwandte in einflussreichen Ämtern, sondern er war auch der klügste Junge in der ganzen Schule, bis Whitney aufgetaucht ist.«
»Also geht es um Egos. Wir wissen, dass Whitney ein gewaltiges Ego hat«, sagte Sam.
»Sie haben jemanden, der Sie mit guten Informationen versorgt«, sagte Ryland. »Sind Sie vollkommen sicher, dass Sie ihm vertrauen können?«
Azami sah ihn mit kühlen Augen an. Falls das ein Köder war, würde sie nicht anbeißen. »Ja. Absolut.«
»Sie haben keine Einwände dagegen, dass Sam die Genehmigung einholt, Sie zu heiraten?«, fragte Ryland und wechselte damit abrupt das Thema.
Sam fluchte tonlos über Rylands täuschend milden Tonfall. Ryland war noch nicht fertig.
Azami senkte die Lider. »In meiner Familie ist das Sitte und eine Frage des Respekts.«
»Ehe du dich darauf einlässt, Sam«, fuhr Ryland fort, »könnte Azami uns vielleicht erklären, woher sie von Zenith der zweiten Generation erfahren hat und wie sie an diese Pflaster gekommen ist.«
Ihre Pulsfrequenz schoss in die Höhe. Sie ließ sich ansonsten nichts anmerken, doch eine seiner Fingerkuppen lag auf ihrem Puls, und Sam nahm die Veränderung deutlich wahr.
»Ich sagte es Ihnen doch schon. Ich habe einen Informanten. Die Forschungsergebnisse waren gestohlen, aber ich weiß nicht, wie Whitney drangekommen ist. Ich habe den Computer Ihrer Frau persönlich überprüft, und dann habe ich Daiki alles noch einmal überprüfen lassen. Dieser Computer ist sauber, aber Whitney hat die Resultate ihrer Arbeit. Er hat sich vor einigen seiner Forscher damit gebrüstet, wie klug seine Tochter ist.«
»Er hat die Resultate von Lilys Arbeit über Zenith?« Ryland stürzte sich darauf. »Sie gibt Notizen über ihre Forschungsarbeit nur in ihren persönlichen Computer ein. Wie zum Teufel ist Whitney in ihren Computer reingekommen, ohne dass wir etwas davon wissen?« Er sah Gator finster an. »Ich dachte, Flame installiert aus genau diesem Grund ein Alarmprogramm oder so was auf ihrem Computer.«
Gator zuckte die Achseln. »Darüber wirst du mit meiner Frau reden müssen, Rye, nicht mit mir. Ich kenne mich überhaupt nicht mit Computern aus. Sowie es darum geht, verstehe ich kein Wort von dem, was sie sagt.«
»Wenn Whitney wieder eine Möglichkeit gefunden hat, in unsere Computer reinzukommen …« Ryland ließ seinen Satz
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