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Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Titel: Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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auf. »Nur ein kleiner Tipp. Halte dein Kinn gesenkt.«
    »Ihr seid mit alle eine große Hilfe«, sagte Sam und trat in den Flur hinaus.
    Das war der entscheidendste Augenblick seines Lebens. Wenn sie ihn abwiesen, war er verloren. Azami würde sich nicht gegen ihre Brüder stellen. Es mochte sein, dass sie im Kampf ihren eigenen Weg ging, aber in einer so wichtigen Angelegenheit wie der Wahl eines Ehemannes würde sie sich ihrer Familie niemals widersetzen. Er wünschte, er hätte ihr mehr Fragen zu den Sitten ihres Landes gestellt. Er hatte keine Ahnung, was als eine Kränkung angesehen werden würde und was nicht.
    Sam begab sich durch das Haus zum zweiten Flügel. In Lilys und Rylands Haus befanden sich sämtliche Büros und ein Labyrinth von Gängen, die zu Lilys Laboratorien führten. Der Gästeflügel grenzte an die Tagungsräume, und somit waren sowohl die Gäste als auch die Familie vollkommen ungestört. Jeder Angehörige von Team eins hatte sein eigenes Haus. Die Häuser waren in den Wald gebaut, doch sie wurden durch das Haupthaus geschützt. Das Trainingszentrum befand sich auf der anderen Seite der Laboratorien, ein riesiger Komplex, in dem das Team täglich trainieren konnte. Es gab ein großes Hallenbad und ein Waffenlager, obwohl jedes Privathaus ein eigenes Waffenarsenal enthielt.
    Die kleine Krankenstation war mit den Laboratorien verbunden. Sam war dankbar dafür, dass Lily beschlossen hatte, ihm ihr kleines Gästezimmer zur Verfügung zu stellen, das manchmal als Krankenzimmer für einen Angehörigen des Teams genutzt wurde, der von einer Wunde genas und nicht rund um die Uhr versorgt werden musste. Sam konnte Krankenhäuser prinzipiell nicht leiden. In Lilys Haus war es behaglich, und er fühlte sich immer freundlich aufgenommen. Sämtliche Männer schauten vorbei und besuchten ihn, und sogar der kleine Daniel stattete ihm Besuche ab.
    Er blieb vor dem größten Gästezimmer stehen, einer Suite mit einem geräumigen Wohnzimmer und einem eigenen Badezimmer, die wichtigen Geschäftsleuten wie Daiki und Eiji Yoshiie vorbehalten war. Kein Laut war zu hören, doch er wusste, dass sie dort drinnen waren und ihn erwarteten. Sie hatten die Einsatzzentrale verwanzt, damit sie ihre Schwester besser beschützen konnten. Er zweifelte nicht daran, dass beide Männer trotz der Tatsache, dass sie keine übersinnlichen Gaben besaßen, geschickte Krieger waren.
    Er konnte nicht glauben, dass seine Hände klamm waren und sein Herz heftig klopfte. Er war schon weniger besorgt in ernstzunehmende Kämpfe gezogen. Beide Männer sprachen ausgezeichnetes Englisch, und daher gab es keine Sprachbarriere, und er sprach, ehrlich gesagt, fließend Japanisch. Während er vor der Tür stand, ließ er sich einen Moment Zeit, um seine Kleidung zu inspizieren. Er war barfuß und trug eine Jeans und ein achtlos zugeknöpftes Hemd mit ein paar Blutflecken. Verdammt noch mal. Er hätte sich umziehen sollen.
    Was zum Teufel tat er hier überhaupt? Er hätte sie sich wie ein Höhlenmensch über die Schulter werfen und sie forttragen sollen. Er konnte sie überreden, ihn zu heiraten. Mit Wein, Sex und Kerzenlicht. Ja, das konnte er hinkriegen. Aber die Erlaubnis von zwei Schwertkämpfern mit versteinerten Mienen einholen? Wahrscheinlich lachten sie über sein Dilemma. Er würde darüber lachen, wenn Azami seine Schwester wäre.
    Sam holte Atem und klopfte an die Tür, ehe er sich sein Vorhaben ausreden konnte. Es war ein höfliches Klopfen, obwohl er eigentlich an die Tür hämmern wollte, bis sie nachgab, um sodann ihre Übergabe zu verlangen. Er würde nicht ohne sie fortgehen. Wenn sie zu lange darüber nachdachte, würde sie es sich anders überlegen. Welche vernünftige Frau hätte das nicht getan?
    Die Tür schwang langsam auf, und Eijis breite Gestalt füllte den Türrahmen aus. Er sah Sam mit ausdrucksloser Miene an, nur seine dunklen Augen wirkten nachdenklich. »Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Wenn der Mann seinem Team angehört hätte, hätte Sam ihm gesagt, er solle sich diesen ganzen Blödsinn sparen, denn schließlich wüssten sie ganz genau, warum er hier war. Stattdessen verbeugte er sich leicht und versuchte es mit einem zaghaften Lächeln.
    »Entschuldigen Sie bitte meine Aufmachung. Ich hatte keine Kleidung zum Wechseln dabei.« Er stöhnte fast. Das war zwar eine kleine Erinnerung daran gewesen, dass er sich in den Kampf gestürzt hatte, aber vielleicht war es keine allzu gute Idee gewesen. Er war verwundet

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