Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)
nennt, und auch den, der ihm die Führung der Rebellenarmee streitig machen will, Eudes Ekabelas Bruder Ezekial. Beide müssen aus dem Weg geräumt werden, wenn der Präsident dieses Landes die Lage jemals festigen will.«
»Sie wollen beide Männer ausgeschaltet haben?«, fragte Ryland.
Der General nickte. »Sie wollen, dass diesem Völkermord dort Einhalt geboten wird, und die zerlumpte Rebellenarmee scheint einfach nur alles zu zerstören und wegzurennen. Verschwinden, das können sie gut. Sie hindern die UN daran, die Menschen mit Nahrung zu versorgen, die besonders dringend etwas zu essen brauchen, obwohl die Rebellen, wenn Sie mich fragen, auch die Diamantenminen halten und der Präsident sie wieder an sich bringen will, was für ihn wahrscheinlich ein größerer Motivationsfaktor ist, Hilfe zu erbitten.«
»Und was ist mit der Abholung?«, fragte Ryland.
»Ekabela hat ein streng gehütetes Paket, einen großen Diamanten. Er behauptet, er würde ihn aushändigen, wenn Armine ermordet wird und er die Führung der Rebellen an sich reißen kann. Er hat einen Zeitpunkt und einen Ort ausgehandelt, wo Sie ihn treffen und das Paket entgegennehmen werden. Sie wollen, dass Sam sich mit ihm trifft.«
Ryland schnaubte missbilligend. »Sam ist der Scharfschütze, der seinen Bruder Eudes getötet hat.«
Der General nickte. »Das sollte er nicht wissen. Diese Information sollte er nicht haben, aber warum will er ausdrücklich Sam, wenn er es nicht weiß?«
»Das ist eine gute Frage, Sir«, sagte Ryland. »Nico übernimmt die meisten Scharfschützeneinsätze für uns. Es ist nicht einleuchtend, dass jemand ausdrücklich Sam verlangt.«
Der General zog ein weiteres Blatt Papier aus seiner Innentasche und schob es Ryland über den Tisch zu. »Das ist der Name des Mannes, von dem ich glaube, dass er diese Befehle ausgegeben hat. Ich bin abgeblockt worden, wo auch immer ich gefragt habe, aber dieser Mann war in meinem Büro, und beide Male, als wir, nachdem er fort war, nach Wanzen gesucht haben, haben wir sie gefunden. Ich weiß, das klingt verrückt, aber ich bin ihm zweimal auf Wohltätigkeitsveranstaltungen begegnet, die Whitney abgehalten hat. Ich glaube, er ist ein früherer Spießgeselle von Whitney und sie haben noch Kontakt. Ich weiß nicht, was diese Befehle zu bedeuten haben, aber ich weiß, dass von uns erwartet wird, dass wir sie ausführen.«
Azami konnte sehen, dass Ryland den Namen stirnrunzelnd ansah, doch er sprach ihn nicht laut aus. Es gab etliche Menschen, die sie verdächtigte, Whitney zu unterstützen, und die sie deswegen unter Beobachtung gestellt hatte.
»Wer ist das?«, fragte Ryland.
»Er arbeitet für die CIA und ist von Kinshasa aus tätig. Er steht sich gut mit dem Präsidenten dort, und daher wäre es einleuchtend, dass der Befehl von ihm kommt, aber ich konnte keine Bestätigung dafür einholen, was keinesfalls einleuchtend ist. Man sollte mir diese Informationen nicht vorenthalten. Hier stimmt etwas nicht, Rye.« Er holte Atem und vermied es, Sam in die Augen zu sehen. »Ich will, dass Sie Sam hierbehalten. Ich übernehme die Verantwortung dafür, dass der Befehl in dem Punkt nicht ausgeführt wird.«
Erleichterung durchflutete Azami. Der General hätte versuchen können, den Verdacht auf eine andere Person zu lenken, wenn er noch mit Whitney befreundet war, doch er liebte seinen Ziehsohn mit Sicherheit.
»Sir«, setzte Sam an.
Ryland warf ihm einen warnenden Blick zu. »Das ist nicht nötig, Sir. Sam ist in dem Kampf mit den Männern verwundet worden, die versucht haben, die Familie Yoshiie an sich zu bringen. Er ist nicht in Form für einen Einsatz.«
Der General lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und legte beide Hände flach auf den Tisch. »Sie hielten das nicht für eine Information, die ich hätte haben wollen?«
»Ich war besorgt, Ihr Büro könnte …«, Ryland zögerte, ehe er sich entschloss fortzufahren »… kompromittiert sein. Sie werden mit Sicherheit von jemandem beobachtet. Wir wollten nicht, dass Sams Verletzungen bekannt werden. Wenn er nicht gut auf die Operation angesprochen hätte, hätten wir Sie selbstverständlich benachrichtigt, damit Sie herkommen.«
»Azami hat ihm das Leben gerettet, Sir«, fügte Kaden hinzu.
»Das nächste Mal werden Sie mich benachrichtigen, wenn mein Junge auch nur einen Kratzer abkriegt«, fauchte der General.
Azami stellte fest, dass sie lächelte. Seine Wut war aufrichtig. Das konnte er nicht heucheln.
»Und wie gehen wir
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