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Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Titel: Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Flugzeuge und einen Hubschrauber. Lilys Geld war gut verwendet worden. Dieser hochauflösende Satellit würde ihnen eine ganz erstaunliche Überwachung des Geländes ermöglichen. Sie hatten viel zu viele Feinde. Sie mussten jeden Befehl überprüfen und sich auch mit den beiden anderen Teams verständigen, die ihre Festung in San Francisco errichteten.
    »Hier entlang«, sagte Sam, der sich entschlossen hatte.
    Wieder fühlte er vor Unschlüssigkeit ein Flattern in seinen Eingeweiden. Das war bisher noch nie vorgekommen. Einen Feind erkannte Sam immer. Seine Augen waren weiterentwickelt. Er sah winzige Details, die anderen entgingen. Er war bestens darin ausgebildet, Lügen zu erkennen. Ihre Gesichter blieben abgeklärt und verrieten gar nichts, und doch sagten ihm winzige Signale, die sein Gehirn aufschnappte und die er noch nicht genau definieren konnte, dass etwas nicht stimmte.
    In der Regel war er zuvorkommend und hätte angeboten, das Gepäck der Frau zu tragen, doch er wollte seine Hände frei haben. Er hoffte, einer der beiden, die mit Scharfschützengewehren auf den Dächern lagen – Nico oder Kaden Montague, genannt »der Läufer«, ein starker Anker und Abschirmer –, würde diese Vorsichtsmaßnahme zur Kenntnis nehmen. Sie kannten ihn beide, und sie kannten seine Vorgehensweise. Jede Kleinigkeit, die aus dem Rahmen fiel, würde sie auf eine mögliche Gefahr hinweisen.
    Thorn schlang ihre Finger fester um den Griff ihrer kleinen Reisetasche. Sie konnte die Schützen nicht entdecken, aber sie wusste, dass sie da waren – inzwischen fühlte sie ihre Anwesenheit. Ihre übersinnlichen Energien ließen sich unmöglich ignorieren. Sowie sie in das Geländefahrzeug stieg, das sie zu dem verborgenen Unterschlupf der Schattengänger bringen würde, hätte sie keine Wahl mehr – oder jedenfalls nicht, ohne jemanden zu töten. Ihre Brüder wären automatisch gezwungen, den eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen. Weder Daiki noch Eiji waren genetisch weiterentwickelt, doch sie waren bestens bewandert, was den Weg des Samurai anging – dafür hatten Mamoru Yoshiie und seine Schule gesorgt. Sie waren außerordentlich gute Krieger, und sie wusste, dass sie auf sie zählen konnte. Im Lauf der letzten Jahre hatten sie oft zusammengearbeitet, und sie waren gut aufeinander eingespielt, doch das hier würde ihr bisher gefährlichster Einsatz sein. War es ihr Recht, das Leben ihrer Brüder in Gefahr zu bringen?
    »Ma’am?«, forderte Sam sie auf.
    Sie schenkte ihm ein zurückhaltendes Lächeln und blickte kurz zu ihm auf. Sowie sich ihre Blicke trafen, war es wie ein schwerer Schlag in ihre Magengrube, wie eine Million Schmetterlinge. Seine Wirkung auf sie war unbestreitbar. Sie hob ihre Tasche hoch, um ihm zu bedeuten, dass sie ihm folgen würde.
    Es hieß jetzt oder nie. Sie hatte bereits mit der Umsetzung ihres Plans begonnen. Sie musste sämtliche Mitspieler kennenlernen, und dieser Mann war ein Opfer, ein »Springer« in Whitneys Spiel, den er einem skrupellosen Killer überlassen würde, damit er ihn ausgiebig foltern konnte, ehe er sich seiner entledigte. Es bestand die Möglichkeit, dass sie ihn zu einem Verbündeten machen konnte. Jedenfalls würde sie, wenn es ihr gelang, diese Sache durchzuziehen, Augen und Ohren in Lily Whitneys Lager hier in Montana haben, und die Schattengängerteams würden die Satellitensoftware auch in ihrer Festung in San Francisco installiert haben wollen. Das würde ihr größter Schritt in ihrem Krieg gegen Whitney sein, und seine eigene Tochter könnte durchaus seinen Untergang herbeiführen.
    Schattengänger konnten einander in der Regel ziemlich leicht aufspüren, und sie fühlten es immer, wenn übersinnliche Energien zum Einsatz kamen. Sie hatte gelernt, dass sie eine Ausnahme war – nicht einmal Whitney hatte gewusst, dass sie starke übersinnliche Gaben besaß. Bisher hatte sie sich immer auf diesen Unterschied verlassen können, aber Sam Johnson könnte sich als die Ausnahme erweisen, als der Einzige, der fähig war, ihre übersinnlichen Energien selbst dann zu »fühlen«, wenn sie sie nicht einsetzte. Sie wusste, dass dies ein Bestandteil des Erkennungscodes war: Sie alle »fühlten« diese subtilen Impulse, die von ihren Körpern ausgingen, wenn sie einander nah waren. Sie kontrollierte diese Impulse, wie sie auch ihre Herz- und Lungenfunktionen kontrollieren konnte.
    Sam ging zu dem Geländefahrzeug voraus. Hätten ihm Nico und Kaden keine Rückendeckung gegeben, wäre

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