Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Titel: Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
seinem berühmten Blick, der andere zum Wegsehen zwang, aber in Wahrheit wurden ihm die Knie langsam weich. Er zog einen Stuhl unterm Tisch hervor, ließ sich darauf sinken und streckte die Beine vor sich aus, um seinen protestierenden Körper zu beschwichtigen. Mehr als alles andere wollte er nach Azami fragen. Wie ging es ihr? Hielt sie sich noch auf dem Gelände auf? Hatten sie die Familie Yoshiie unter Hausarrest gestellt? Hatte ihr jemand Fragen zu ihren übersinnlichen Fähigkeiten gestellt? Was war mit dem Zenith der zweiten Generation?
    Es war ihm unmöglich, nur im Bett zu liegen und sich zu fragen, was mit ihr los war. Er dachte an sie, sowie er aufwachte, und er träumte von ihr, wenn er keine Albträume hatte, aber er würde ganz bestimmt nicht nach ihr fragen – weder die Männer noch Lily. Und schon gar nicht jemanden, dem auffallen würde, wie untypisch es für ihn war, sich nach einer Frau zu erkundigen.
    »Sam.« Ryland hatte keine »normale« Stimme, wenn es um seine Männer ging – oder um die Gesundheit seiner Frau und seines Sohnes. »Schaff deinen Arsch auf der Stelle wieder ins Bett.«
    »Das geht nicht, Sir. Ich muss Meldung erstatten. Falls sich die Yoshiies noch auf dem Gelände aufhalten …« Er warf unverfroren den Köder aus und wartete geduldig darauf, dass Ryland anbiss.
    Rylands Miene wurde noch finsterer. »Wenn ich deinen Bericht über die Yoshiies bräuchte, wäre ich an deinem Krankenbett erschienen und hätte ihn verlangt. Am ersten Tag haben sie sich ausgeruht, und sie sind auf dem Gelände herumgeführt worden. Das hat Lily übernommen.«
    »Ihr habt sie herumgeführt?« Sams Herz machte einen Satz und schlug dann wieder in seinem normalen Rhythmus. Seine Erleichterung war immens, als er hörte, dass Azami noch in der Nähe war und dass er sie wiedersehen würde. Aber zugleich löste seine eigene Erleichterung auch Schuldbewusstsein in ihm aus, da er mit Sicherheit wusste, dass mit der Familie Yoshiie etwas nicht stimmte. Hinzu kam dieser eigenartige Adrenalinschub, der immer dann erfolgte, wenn er wusste, dass er sich auf ein geistiges Kräftemessen einließ, und auch das war besorgniserregend.
    »Ian hat sie im Auge behalten. Sie standen durchgehend unter strengster Bewachung. Wir kaufen den Satelliten sowieso. Sie brauchen Zugang zu unseren Computern.«
    »Sind sie in diesem Raum gewesen?«, fragte Sam.
    Ryland kapierte, worauf er hinauswollte. Er war schon immer ein intelligenter Mann gewesen. Er setzte sich aufrecht auf seinem Stuhl hin. Jede Spur von Lässigkeit war aus seiner Körpersprache verschwunden, die jetzt deutlich den passionierten Soldaten zeigte. »Sie haben einen großen Teil dieser Woche daran gearbeitet, die Installation vorzubereiten. Worum geht es, Sam?«
    Was konnte er dazu sagen? Dass Ian Azami unmöglich im Auge behalten und sie streng bewachen konnte?
    »Ich weiß nicht, was mit den beiden anderen ist, aber Azamis Fähigkeiten sind erstaunlich. Sie besitzt übersinnliche Gaben. In der Hinsicht kann sie es mit jedem in diesem Raum aufnehmen – und vielleicht nicht nur das.«
    Ryland nickte und entspannte sich sichtlich. »Das hat sie uns gegenüber offen eingestanden. Wir alle hatten von Natur aus übersinnliche Gaben, und wir wissen, dass sie existieren. Lily sagt, es ist nicht weiter erstaunlich, solche Gaben bei anderen zu finden, die nicht weiterentwickelt worden sind.«
    Sam nickte. Das war einleuchtend. Die Mitglieder des Teams entstammten unterschiedlichen Milieus, genau wie die der anderen Teams, und daher konnten sie natürlich nicht die Einzigen auf Erden mit ausgeprägten übersinnlichen Fähigkeiten sein. Es überraschte ihn ein wenig, dass Azami ihre Fähigkeiten zugegeben hatte. Sie hatte tapfer an seiner Seite gekämpft und dabei ganz außerordentliche übersinnliche Gaben an den Tag gelegt. Sie musste wissen, dass der Verkauf des Satelliten durch diese Gaben gefährdet war – und dass vielleicht sogar ihr Leben in Gefahr war –, und doch hatte sie nicht gezögert. Er konnte nicht anders, als sie dafür zu respektieren und zu bewundern.
    Und sie zu begehren.Er gestand sich die Wahrheit ein. Er wollte sie für sich allein. Er hatte nie zuvor eine Frau für sich selbst gewollt. Er empfand enorme Zuneigung zu den Ehefrauen diverser Angehöriger der Schattengängerteams, die sehr unterschiedliche Persönlichkeiten hatten, aber keine von ihnen hätte zu ihm gepasst. Er war immer äußerst engagiert. Er brauchte geistige und körperliche

Weitere Kostenlose Bücher