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Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Titel: Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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hat, kann der Gerichtsmediziner einen sehr feinen Einstich übersehen haben.« Er trommelte unruhig mit den Fingern auf den Tisch. »Wenn ich ein Killer wäre, brächte ich alles über meine Zielpersonen in Erfahrung. Auf die Weise hätte ich auch herausgefunden, dass Patterson eine schwere Allergie gegen Erdnüsse hatte. Wenn ich ihm also den Giftstoff verabreichen könnte, würde niemand jemals erfahren, dass es etwas anderes als ein Unfall war, genau wie bei den beiden anderen.«
    So. Geschafft. Er sah sich nach einem Glas Wasser um. Tucker hatte eine ungeöffnete Flasche Wasser vor sich stehen. Er schnappte sie sich und trank sie in einem Zug fast zur Hälfte leer.
    »Ein Überträger, der sich auflöst?«, wiederholte Ryland. »Das ist eine Möglichkeit.«
    Kaden und Nico tauschten einen langen Blick miteinander. Schließlich schüttelte Kaden den Kopf. »Macht ihr euch überhaupt eine Vorstellung davon, wie akkurat man sein müsste, um in aller Öffentlichkeit ein Blasrohr zu benutzen und jemandem einen Pfeil in den Mund zu schießen, während derjenige spricht? Die Chancen, dass irgendjemand derart geschickt ist, sind so gut wie nicht existent.«
    Er hatte sie verraten. Verdammt noch mal, noch weiter würde er nicht gehen, bevor er Gelegenheit hatte, mit ihr zu reden. Sam blieb stumm. Er fühlte sich beschissen, sowohl psychisch als auch physisch. Der Schweiß brach ihm wieder aus. Er versuchte, sich nicht zu bewegen, denn der Wundschmerz wartete nur auf die kleinste Regung seines Körpers, um sich Geltung zu verschaffen.
    »Dir gelingen undenkbare Treffer bei starkem Wind«, entgegnete Gator. »Es ist ja nicht so, als ließe sich das nicht machen.«
    Nico schüttelte den Kopf. »Das ist nicht dasselbe. Ihr redet davon, jemanden in den Mund zu treffen. Ich könnte jemandem eine Kugel in den Mund schießen, aber dabei würde es keine Rolle spielen, ob er geöffnet oder geschlossen ist. Das Timing müsste perfekt sein. Und es hat sich in einem gut besuchten Café abgespielt.«
    »Undenkbar«, stimmte Kyle Forbes, genannt »Ratchet«, ihm zu. Mit gerade mal einem Meter achtzig, blauen Augen und mittlerer Statur war sein Äußeres trügerisch. Er war ungewöhnlich stark und genial im Umgang mit Sprengstoff, und zudem war er Arzt. »Niemand würde das in einer Menschenmenge an einem öffentlichen Ort versuchen. Wenn man da sein Opfer verfehlt …«
    »Aber vielleicht verfehlt man es nicht«, sagte Gator, der nur widerstrebend die Theorie aufgab, dass sie es mit einem echten Rätsel zu tun hatten. Er sah Sam an, um seine Bestätigung einzuholen.
    Sam brachte kein Wort mehr heraus. Der Raum um ihn herum schwankte ein wenig, und der Fußboden warf Wellen. Er war dankbar für den Stuhl, auf dem er saß.
    »Wenn man jemanden hinterrücks umlegt, will man kein ›Vielleicht‹«, hob Kaden hervor.
    Kyle grinste und zuckte die Achseln. »Da ist natürlich auch was dran. Um so etwas zu versuchen, muss man sich seiner selbst vollkommen sicher sein.«
    »Vielleicht war da ein Angehöriger eines der verschollenen Stämme Amazoniens zu Besuch«, sagte Gator lachend.
    »Mit einem Messer könnte ich es«, sagte Jonas Harper, genannt »Smoke«, in die Stille hinein. Er war geschmeidig, mittelgroß mit blondem Haar und hellbraunen Augen, ein stiller, hochintelligenter Mann, der ein meisterlicher Dieb hätte sein können. Im Umgang mit Messern war er ein unangefochtener Meister. »Es wäre schwierig, aber mit genügend Übung und wenn ich mein Ziel genau studierte, wäre ich in der Lage, seine Eigenheiten kennenzulernen, seine Art, sich zu bewegen, die Kleinigkeiten, die Menschen tun, wenn sie sprechen.«
    »Du könntest einen Mann am anderen Ende eines Raums mit einem Messer direkt in seinen Mund treffen?«, fragte Kyle, halb skeptisch, halb ehrfürchtig.
    Jonas nickte. »Ich weiß, dass ich es könnte.« Jonas war in einer Zirkusartistenfamilie aufgewachsen und hatte schon in seiner Kindheit Messer geworfen; er war sozusagen mit einem Messer in der Hand geboren worden.
    »Wirklich?« Kyle zog eine Augenbraue hoch. Er sprang auf und raste aus dem Raum.
    »Der heckt was aus, Smoke, du solltest dich besser hüten«, riet Gator Jonas mit seinem breiten, schleppenden Cajun-Akzent.
    Die Männer brachen in schallendes Gelächter aus. Jonas zuckte die Achseln und zog eines der vielen Messer heraus, die er meist mit sich herumtrug. An den Wänden des Raums hingen diverse häufig benutzte Zielscheiben, die bezeugten, dass Jonas, wenn er

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