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Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Titel: Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Sam. Du hast eine Menge Blut verloren, bevor wir dich operiert haben, und trotz der Blutkonserven, die ich dir zweimal gegeben habe, hattest du immer noch nicht genug rote Blutkörperchen. Ich möchte wirklich, dass du versuchst, dich auszuruhen. Das Zenith verhilft dir zwar zu einem schnelleren Heilungsprozess, aber es ist möglich, dass du nicht ganz so schnell Blut bildest, wie du es tun solltest. Ich frage mich, ob das eine der Nebenwirkungen ist.«
    Hier bot sich ihm der nächste Einstieg, um an weitere Informationen zu kommen, doch er hielt den Mund. Er wollte nicht fragen und sich erst recht keine Klarheit verschaffen. Solange er stumm blieb, konnte er noch hoffen.
    »Ich will aufstehen.«
    »Nein, das kommt überhaupt nicht in Frage, Sam.«
    Er grinste sie an. »Kennst du mich denn so wenig, Lily? Ich habe da dieses Problem mit dem Wörtchen ›nein‹. Das gibt es nicht in meinem Wortschatz.«
    Sie setzte ihre strengste Miene auf, die nicht annähernd so streng war, wie sie glaubte. »Ich bin hier die Ärztin, Johnson, und das heißt, ich weiß, was das Beste für dich ist.«
    Seine Augenbrauen schossen in die Höhe. » Johnson? Ist das alles, was du zu bieten hast? Ich wette, Ryland findet dich total goldig, wenn du ihm auf die ernste Tour kommst. Natürlich weißt du, was das Beste für mich ist. Ich stehe trotzdem auf. Mein Hintern wächst sonst an diesem Bett fest.«
    Lily lachte schallend.«Du bist unmöglich. Du liegst erst wenige Tage flach, du Spinner.«
    »Ausgeschlossen.« Er sah sie wieder mit einem einschmeichelnden Lächeln an. »Bist du sicher? Es kommt mir vor, als sei es schon mehr als ein Monat. Wo stecken all die anderen?«
    »Sie haben sich in der Einsatzzentrale eingeschlossen. Und damit du es gleich weißt: Nein, du kannst nicht hingehen.«
    Jetzt hatte sie schon wieder dieses Wort benutzt, aber er würde sie nicht darauf hinweisen. Wenn sie die Nadel nicht aus seinem Arm nahm, würde er sie selbst rausziehen, sowie sie den Raum verließ.
    Lily seufzte, als hätte sie seine Gedanken gelesen. »Ich werde die Nadel rausnehmen, aber ich werde meinen Mann erschießen, wenn er dir erlaubt, etwas anderes zu tun, als auf einem Stuhl zu sitzen. Kapiert?«
    »So, so. Du willst also Rye erschießen. Da könnte ich glatt mit von der Partie sein. Der Mann ist ein Ärgernis, wenn er mit Befehlen um sich wirft, was er, nebenbei bemerkt, ständig tut.«
    »Das brauchst du mir nicht zu sagen. Mich kommandiert er auch herum.« Aber sie lachte wieder, und ihre Augen wurden in dem Moment sanft, als sie über ihren Mann sprach.
    Sam hatte es immer schön gefunden, wie offen Ryland und Lily ihre Zuneigung zeigten; jetzt empfand er eine Spur von Neid. Er war nie auf den Gedanken gekommen, sich zu wünschen, eine Frau würde ihn so ansehen, bis er Azami begegnet war. Jedes Mal, wenn er die Augen schloss, konnte er ihr Gesicht sehen. Er schmeckte sie in seinem Mund. Einmal im Lauf der Nacht, als er schweißgebadet aus dem Albtraum von dem kleinen Mädchen erwacht war, das gefoltert wurde und an das er nicht herankommen konnte, hatte er dicht davorgestanden zu schreien, und in dem Moment hatte er die zarte Berührung ihrer Hand gefühlt und ihren Duft eingeatmet.
    »Zieh dieses Ding aus meinem Arm, Lily.« Er zögerte. »Bitte.« Er würde aufstehen, und wenn sie nicht einsichtig war, würde er vor ihren Augen aus dem Bett springen, aber manchmal kam man bei Lily mit gutem Benehmen viel weiter – und mit Höflichkeit.
    »Hetz mich nicht, Sam«, fauchte sie ihn an, als sei er ihr Bruder.
    Das gefiel ihm an Lily. Sie nahm selten Anstoß daran, wenn die Männer sie herumkommandierten – was sie ständig taten –, tat trotzdem, was sie wollte, und ignorierte die Männer einfach. Lily ging ganz entschieden ihren eigenen Weg, und sie strahlte immer dieses stille Selbstvertrauen aus.
    Er maulte leise vor sich hin und brachte sie damit zum Lachen, als sie sich mit den Beuteln beschäftigte, die an dem Tropfständer hingen.
    »Das hätten wir, du griesgrämiger Kerl«, fügte sie hinzu, während sie die Nadel aus seinem Arm zog. »Und dass du mir ja nicht rumläufst. Es mag ja sein, dass deine Wunden schnell heilen, aber wenn du erwartest, dass dieses Loch in deinem Körper innerhalb von ein paar Tagen zuwächst, dann verlangst du etwas zu viel – sogar von Zenith.«
    Er zuckte unwillkürlich zusammen. Er hatte das Gefühl, Lily schon allein dadurch zu belügen, dass er keine Fragen stellte, aber er war entschlossen,

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