Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)
mit richtigem Namen Tom. Er hatte sich unserem Team erst vor kurzer Zeit angeschlossen, und das war, wie wir bereits sagten, sein erster Einsatz mit uns. Wir waren noch dabei, uns vorsichtig an ihn heranzutasten und ihn zu beschnuppern. Er hat keinen Moment gezögert. Er ist in dieses Wasser gesprungen und unter Wasser auf Sam und mich zugeschwommen. Ian hat wie verrückt herumgeplanscht, und Gator hat sein wildes Cajun-Ding abgezogen, um die Aufmerksamkeit der Krokodile auf sich zu lenken, während Shark damit beschäftigt war, diesen Baum von ihnen runterzuziehen. Er musste unter Wasser für uns atmen. Ich bin gut im Wasser und kann lange unten bleiben, aber das ist gar nichts im Vergleich zu Tom. Er hatte alle Hände voll zu tun. Musste uns mit Luft versorgen, an dem Baum zerren und uns mit mehr Luft versorgen, bis er das blöde Teil von uns runtergezogen hatte. Ian hat immer noch rumgeplanscht, und Gator hat weiterhin seine verrückten Possen abgezogen, um sie zu ködern, und Jonas und Rye haben über Wasser geholfen, den Baum hochzuheben.«
Azami kniff ihre Lippen fest zusammen und sah Sam wortlos an. Sie wusste trotz all der Scherze und des Gelächters, wie gefährlich die Situation wirklich gewesen war und wie dicht Sam und Tucker davorgestanden hatten, ums Leben zu kommen.
Das ist die Form von Arbeit, die dir gefällt?
Sam nickte bedächtig. Stört dich das?
»Was ist aus dem Franzosen geworden? Ist er entkommen?«, fragte Azami die anderen.
Ich bin Samurai. Ich habe ein ehrenwertes Leben gewählt. Da ist es nur angemessen, dass der Mann, den ich für ein gemeinsames Leben in Betracht ziehe, ein ebensolches Leben wählt. Ich fürchte den Tod nicht, und du fürchtest ihn offensichtlich auch nicht. Mein Vater hat mich gelehrt, niemals den Tod zu fürchten, sondern mein Leben in vollen Zügen auszukosten und jeden Moment zu genießen, als könnte es mein letzter sein. Als Partner kommt für mich nur jemand in Frage, der sein Leben auch so lebt.
»Nein, zum Teufel, er ist nicht entkommen«, sagte Ian. »Wir haben ihn mit uns zurückgeschleift und ihn den Franzosen übergeben. Die waren sehr froh, ihn zu kriegen, und ich glaube, sie haben ihn wegen Landesverrats verurteilt. Was auch immer sie über ihn verhängt haben, er hat es verdient.«
Ich habe nicht den geringsten Zweifel daran, Azami, dass wir zusammengehören. Er brauchte sie nicht mehr zu berühren, um zu wissen, dass sie sich auf ihn eingelassen hatte. Ihre Wärme war in ihm und füllte die einsamen Orte aus.
Er hatte auf der Straße gelebt und sich mühsam über Wasser gehalten, immer einen Schritt vor den Banden und den Pädophilen, bis er versucht hatte, einen Wagen zu stehlen, mit dem Gedanken im Hinterkopf, aus der Stadt zu verschwinden. Er hatte zu der Zeit keinen Plan gehabt, nur das dringende Bedürfnis, von dort, wo er war, fortzukommen. General Ranier hatte ihm gesagt, es sei Vorsehung, dass er versucht hatte, ausgerechnet Raniers Wagen zu stehlen, denn das hatte es ihnen erlaubt, einander zu begegnen. Insgeheim war Sam ganz egal, was es war. Für ihn zählte nur, dass sie einander begegnet waren und dass der General ihm zu einer guten Ausbildung verholfen und seinem Leben eine Richtung gegeben hatte. Und jetzt war ihm Azami begegnet. Sie war sein Leitstern, nach dem er sich ausrichten würde, und der Weg erschien ihm sehr klar.
»Oh, oh«, flüsterte Ian übertrieben laut. »Jetzt fliegen wir auf.«
Azami rückte noch näher zu Sam und brachte ihren Körper schützend zwischen ihn und die Tür. Er musste lächeln. Seine Frau würde angesichts einer Bedrohung nicht friedlich in einer Ecke sitzen.
»Es ist Ryland«, sagte er leise.
Sie warf ihm über ihre Schulter einen Blick zu. Die Bewegung war anmutig, ein Rascheln von Seide und Sünde, Verlockung in Form von langen Wimpern und heiterer Gelassenheit, hinter der sich glühende Leidenschaft verbarg. Sein Herz schlug heftig. Azami lächelte ihn an. Es war ein intimes Lächeln, das nur ihm zugedacht war und das genügte, um ihm zu sagen, dass sie ihm gehörte, ganz und gar ihm.
Ryland füllte den Türrahmen mit seinen breiten Schultern fast vollständig aus. In seinen Armen schmiegte sich Daniel an ihn, hellwach, intelligent und nur zu gern bereit, sich dem Spaß anzuschließen, den all seine Onkel miteinander hatten.
»Glaubt ihr, ihr macht genug Lärm?«, schnauzte Ryland die Männer an. »Es ist mitten in der Nacht, falls das keiner von euch bemerkt hat.«
»Haben wir Daniel
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