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Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Titel: Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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zerbrochen und habe festgestellt, dass ich mich von einer Ecke eines Raums in eine andere bewegt hatte, konnte mich aber nicht daran erinnern, den Raum durchquert zu haben. Es war beängstigend. Eine Zeit lang hatte ich Angst davor, es meinem Vater zu sagen. Ich habe befürchtet, ich sei dabei, den Verstand zu verlieren. Ihr Sohn ist noch ein Baby, und er erlebt dasselbe Gefühl jetzt schon.«
    Ryland begrub sein Gesicht am Hals des Babys, und seine Arme packten fester zu, bis Daniel sich wand und Ryland gezwungen war, seinen Griff zu lockern. Er hob den Kopf und sah Sam mit seinen stahlgrauen Augen ins Gesicht. »Wusstest du das?«
    »Ich hatte nie auch nur den geringsten Verdacht, Rye«, sagte Sam. »Da Azami uns jetzt auf diese Möglichkeit hingewiesen hat, kann ich mich durchaus erinnern, dass Daniel manchmal an einem Ort war, und dann hat er ein oder zwei Meter von dort entfernt mit meinem Werkzeug gespielt. Aber ich habe erst mit etwa achtzehn Jahren dieses Gefühl der ›inneren Zerbrochenheit‹ gehabt. Da weder du noch Lily die Fähigkeit zur Teleportation besitzt, bin ich gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass Daniel dazu fähig sein könnte. Andererseits glaube ich nicht, dass meine Eltern sie besaßen, denn sonst wären sie ständig im Fernsehen aufgetreten und hätten ihre Geschichte verkauft, um an Geld für ihre Drogen zu kommen. Himmel noch mal, Rye.« Sam rieb sich die Nase und wusste nicht, wie er seinen Freund trösten sollte.
    Es konnte durchaus passieren, dass Daniel mitten in einer Wand landete, bevor ihm die Gefahr voll und ganz klar wurde. Ryland und Lily hatten es ohnehin schon schwer, auch ohne das Wissen, dass sich ihr Kind mittels Teleportation mitten in den Wald, in die Minen oder aufs Dach begeben konnte. Die übersinnlichen Gaben, die sie von Geburt an besessen hatten und die dann von Whitney gesteigert worden waren, waren sowohl ein Segen als auch ein Fluch. Jede Gabe konnte sich als extrem gefährlich erweisen. Erst recht bei einem so jungen und unerfahrenen Menschen.
    »Sie haben sich an mir vorbeigeschlichen, stimmt’s?«, sagte Ian vorwurfsvoll. »Ich wusste doch, dass ich nicht eingeschlafen bin.«
    Sam war klar, was Ian tat: Er wollte Ryland Zeit geben, die Neuigkeit zu verkraften und sich in irgendeiner Form mit der Gefahr für seinen Sohn zu arrangieren. Daher lenkte er die allgemeine Aufmerksamkeit vorsätzlich von ihrem Anführer ab.
    »Viele Male, wenn Sie es genau wissen wollen«, sagte Azami, die bereit war, sich zu opfern, damit Ryland einen Moment Zeit hatte, um sich von dem Schock zu erholen und sein Kind eng an sich zu drücken. »Einmal habe ich Sie ins Kinn gekniffen.«
    Ian rieb sich das Kinn und sah sie finster an. »Das stimmt. Ich habe es gespürt. Ein Luftzug hat mich gestreift, und es fühlte sich an, als hätte mir jemand ein Haar aus dem Kinn gerissen.«
    »Es war rot, und ich konnte nicht widerstehen. Sie sollten sich wirklich rasieren«, hob Azami hervor. »Was soll dieser rote Flaum auf Ihrem Kinn überhaupt? Ist das eine Art Stellungnahme, die ich nicht verstehe?«
    »Eine Stellungnahme?«, sagte Ian aufbrausend und strich über das winzige rote V auf seinem Kinn. »Das ist männlich – wissen Sie das denn nicht?«
    Azami verbeugte sich leicht und senkte sittsam ihre Wimpern und ihr Kinn, aber nicht, bevor Sam das schelmische Funkeln in ihren Augen gesehen hatte. »Verzeihen Sie mir, Ian. Ich ahnte nicht, dass ein Mann von Ihrer Statur Flaum braucht, um männlich zu sein. Ich kann mich, was diese Sitte angeht, nur auf Unwissenheit berufen.«
    Die Männer grölten und knufften Ian, und Tucker streckte eine Hand nach dem roten Flaum aus. Ian stieß seinen Arm von sich.
    »Tucker«, sagte Ryland, und seine Stimme hatte wieder einen Befehlston angenommen. »Bring Daniel zu seiner Mutter. Sorge dafür, dass sie das Ausmaß der Gefahr versteht. Wir werden herausfinden, wie wir meinem Sohn am besten dabei helfen können, die Gefahr zu begreifen, in der er sich befindet. Versichere ihr das, bitte.« Bleib ständig an ihrer Seite. Halte dich bereit. Wenn Azami unbemerkt an unseren Wächtern vorbeischleichen kann, dann besteht die Möglichkeit, dass auch ihre Brüder es können. Diesen Befehl fügte er telepathisch hinzu, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, ob sein Gast den starken Anstieg von Energien wahrnahm, der mit dem Einsatz übersinnlicher Gaben einherging. Dann sprach er laut weiter. »Wir werden in der Einsatzzentrale sein. Ich glaube, Ms. Yoshiie hat

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