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Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Titel: Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dass sie seinen Schutz nicht brauchte. Nicht einmal ihren Händen war ein nervöses Flattern anzusehen – sie faltete sie auf ihrem Schoß und wartete, bis alle sich gesetzt hatten. Ryland nickte Gator zu, der rasch aufsprang, um Azami eine Tasse Tee zuzubereiten.
    »Ms. Yoshiie«, setzte Ryland an.
    Sie neigte ihren Kopf so anmutig und sittsam, wie es ihre Art war. »Bitte, nennen Sie mich Azami. Mir wäre es lieber, mich in amerikanischen Umgangsformen zu üben.«
    »Dann eben Azami«, sagte Ryland, der sich in keiner Weise von ihren zarten Gesichtszügen täuschen ließ. »Ich glaube, es ist an der Zeit für eine Erklärung, meinen Sie nicht auch?«
    »Eine Erklärung haben Sie allerdings verdient«, stimmte sie ihm zu. »Sie waren mehr als geduldig mit mir. Dr. Whitney hat mich Thorn genannt. Er hat den Mädchen die Namen von Blumen und Jahreszeiten gegeben, da ihm klar war, dass wir anders angesprochen werden mussten als mit den Nummern, die er uns in seinen Aufzeichnungen gegeben hat. Er hielt mich für ziemlich unnütz und meinte, ich sei kaum für irgendetwas anderes als Experimente zu gebrauchen, und daher war ich anstelle einer Lilie oder einer Rose ein Dorn für ihn, ein Stachel, der ihm immer lästig war, bis er sich meiner entledigt hat. Er hat mich in Japan auf der Straße aussetzen lassen. Ich war acht Jahre alt.«
    Ihre sachliche Enthüllung wurde schweigend aufgenommen. Ryland legte beide Hände auf den Tisch, beugte sich zu ihr vor und richtete seinen stechenden, stählernen Blick fest auf ihr Gesicht.
    »Wir Schattengänger erkennen einander an den Energien, die uns umgeben. Ich fühle keine solchen Energien, wenn Sie einen Raum betreten.« Es war keine Frage – Ryland traf eine Feststellung. Er sah Kaden an, um es sich von ihm bestätigen zu lassen.
    Sam unterdrückte seine Wut. Er wurde selten wütend, aber Ryland bezeichnete sie indirekt als Lügnerin.
    Kaden schüttelte den Kopf. »Ich fühle überhaupt nichts«, stimmte er ihm zu, »aber Sam hat es gefühlt. Er hat von Anfang an gespürt, dass bei der Familie Yoshiie etwas nicht stimmte, insbesondere bei Azami. Er ist so weit gegangen, ihre Gesichter einzuscannen und sie an Lily zu senden, damit sie in das Gesichtserkennungsprogramm eingegeben werden.« Auch Kaden beugte sich mit einem leichten Stirnrunzeln zu Azami vor. »Weshalb hätte Whitney Sie für unbrauchbar für ihn und das Programm halten sollen, wenn Sie ganz offensichtlich Gaben besitzen?«
    »Whitney ist in der Lage, sogar schon bei Kleinkindern übersinnliche Gaben zu entdecken. Bedauerlicherweise ist er im Umgang mit Kindern nicht gerade schrecklich geduldig. Meine Fähigkeit zur Teleportation hat sich nicht gezeigt, bevor ich zehn Jahre alt war.«
    »Ein Kind namens Thorn wurde erwähnt«, sagte Kaden zu Ryland. »Saber, Jesses Ehefrau, hat mehrfach von ihr gesprochen.«
    Azami blieb stumm und hielt Abstand von Sam. Er wusste, genau, was sie tat. Wenn Ryland die Dinge, die sie ihm sagte, nicht akzeptierte, wenn diese Besprechung schlecht ausging, dann wollte sie nicht, dass er Schwierigkeiten mit seiner Einheit bekam oder eine Wahl zwischen ihr und seinem Team treffen musste.
    Mach dir um mich keine Sorgen, Azami. Ich bin ein erwachsener Mann. Ich treffe meine eigenen Entscheidungen und lebe mit den Konsequenzen. Ich weiß genau, was ich tue und warum.
    Ryland wandte sich ihm abrupt zu. »Wenn du etwas zu sagen hast, dann sprich es aus, damit alle es hören können, Sam. Deshalb bist du doch hier, oder nicht?«
    Sam hatte selten erlebt, dass Ryland diese Stimme benutzte, und so leise und streng sie auch war, sagte sie ihm doch vor allem, dass er sich auf gefährliches Terrain begeben hatte.
    »Ich habe ihr gesagt, sie soll sich meinetwegen keine Sorgen machen. Dass ich meine eigenen Entscheidungen treffe und genau weiß, was ich tue und warum.« Sam dachte gar nicht daran, sich vor der Wahrheit zu drücken.
    »Das hoffe ich sehr«, sagte Ryland.
    »Ich hatte vom ersten Moment unserer Begegnung an Vorbehalte gegen die Familie Yoshiie, insbesondere gegen Azami. Ich habe von Anfang an für möglich gehalten, dass sie eine von uns ist, ein Schattengänger. Es lag nicht daran, dass ich die vertrauten Energien wahrgenommen habe. Ich kann selbst nicht genau sagen, was es war, aber irgendetwas hat mir überhaupt nicht behagt, und ich habe nicht nur die Bilder an Lily geschickt, sondern auch Nico und Kaden einen Hinweis gegeben«, berichtete Sam. Er widerstand dem Drang, seine Hand

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