Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel der Herzen (German Edition)

Spiel der Herzen (German Edition)

Titel: Spiel der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
Vom Netzwerk:
es ihr besser geht.«
    »Nein, sofort«, sagte er bestimmt, legte ihr eine Hand auf die Schulter und drückte sie sanft auf den Stuhl. »Sie tun Ihrer Schwägerin keinen Gefallen, wenn Sie auch noch krank werden.«
    Sie fügte sich widerstrebend, aber als die Bedienung ihr Taubenbrust und Erbsen brachte, stocherte sie nur in ihrem Essen herum. »Eigentlich bin ich heruntergekommen, weil ich Sie um einen Gefallen bitten wollte, gnädiger Herr.«
    Er wünschte, sie würde endlich damit aufhören, ihn ständig »gnädiger Herr« zu nennen. Erst wenige Stunden zuvor hatte er die Hand an ihrer Brust gehabt. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Wäre es vielleicht möglich, dass Geordie heute Nacht in Ihrem Zimmer schläft?«
    Er zögerte einen Augenblick, aber er konnte ihr diesen Wunsch unmöglich abschlagen. »Selbstverständlich«, entgegnete er und rang sich ein Lächeln ab.
    »Aber Tante Annabel, ich möchte bei dir und Mutter schlafen!«, protestierte der Junge.
    »Du wirst besser schlafen, wenn du bei Seiner Lordschaft übernachtest«, sagte sie müde. »Und für deine Mutter ist es auch besser.«
    Das war vermutlich richtig. Jarret würde zwar eine unruhige Nacht haben, dessen war er sicher, aber darüber konnte er sich unter den gegebenen Umständen schlecht beschweren. »Komm, mein Freund, sei ein Mann. Männer schlafen nicht bei ihren Müttern, nicht wahr?«
    George schluckte, dann straffte er die Schultern. »Nein, da haben Sie wohl recht.«
    »Machen Sie sich um uns keine Gedanken«, sagte Jarret zu Annabel. »Wir wissen uns zu unterhalten. Wir trinken ein paar Pints, spielen mit den anderen Männern hier Siebzehnundvier und fallen über die eine oder andere Kellnerin her.«
    Annabel entfuhr ein Lachen. »Das halten Sie wohl für witzig«, sagte sie und bemühte sich, wieder eine ernste Miene aufzusetzen.
    »Sie haben doch gelacht, oder?«, erwiderte er.
    »Nur weil ich so müde bin, dass mich alles zum Lachen bringen würde«, erwiderte sie. Aber sie sah ihn dabei liebevoll an, was eine beunruhigende Reaktion in seinem Inneren auslöste.
    »Versuchen Sie, etwas zu schlafen«, sagte er sanft und bemühte sich, nicht daran zu denken, wie bezaubernd sie barfuß und nur mit einem dünnen Nachthemd bekleidet aussehen musste. »Und machen Sie sich um uns keine Gedanken.«
    »Danke, dass Sie sich um ihn kümmern.« Annabel erhob sich. »Ich sollte wieder nach oben gehen. Der Doktor hat mir ein Elixier gegeben, das ich Sissy alle zwei Stunden verabreichen muss.«
    Sie ging zur Treppe, dann drehte sie sich noch einmal um und warf ihm einen entschuldigenden Blick zu. »Oh, und ich muss Sie warnen. Geordie tritt im Schlaf um sich.«
    »Dann trete ich einfach zurück«, sagte Jarret. Als Geordie ihn entsetzt ansah, lachte er. »Ich mache doch nur Spaß, Junge. Wir werden schon zurechtkommen.«
    Dennoch sah es ganz danach aus, als sollte es eine lange, schreckliche Nacht werden.

10
    Annabel verbrachte die nächsten vierundzwanzig Stunden damit, Nachttöpfe zu leeren und Sissys fiebrige Stirn abzuwischen. Am Ende ihres zweiten Tages in diesem Gasthaus nickte sie in dem Sessel neben dem Bett ein. Ein paar Stunden später wurde sie von einem quietschenden Geräusch aus dem Schlaf gerissen. Sissy war aufgestanden und hatte das Fenster geöffnet.
    »Was tust du da?«, rief sie und eilte an die Seite ihrer Schwägerin.
    »Hier ist es ja wie im Backofen«, sagte Sissy. »Wir brauchen frische Luft.«
    Annabel fasste Sissy an die Stirn, und ihr fiel ein Stein vom Herzen. »Dein Fieber ist gefallen. Du hast keinen Schüttelfrost mehr!«
    »Aber ich bin klamm von oben bis unten.« Sissy ging wieder ins Bett und zog sich die Decke bis ans Kinn, dann klopfte sie neben sich. »Komm her, du brauchst auch deinen Schlaf.« Plötzlich richtete sie sich ruckartig auf. »Ist Geordie immer noch bei Seiner Lordschaft?«
    »Ja. Der arme Mann! Als ich ihn zuletzt gesehen habe, machte er einen äußerst abgespannten Eindruck.«
    Aber er hatte sie abermals genötigt, sich hinzusetzen und etwas zu essen. Wann immer sie nach unten gegangen war, um über Sissys Zustand Bericht zu erstatten, war er ausgesprochen zuvorkommend gewesen. Er hatte sogar dafür gesorgt, dass man ihr zu den Essenszeiten Tee und eine Mahlzeit aufs Zimmer brachte.
    »Hast du keine Angst, dass Geordie sich wegen Hugh verplappert und Seine Lordschaft herausfindet, was wirklich mit ihm los ist?«, fragte Sissy.
    Annabel kletterte seufzend ins Bett. »Natürlich habe ich Angst

Weitere Kostenlose Bücher