Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel der Herzen (German Edition)

Spiel der Herzen (German Edition)

Titel: Spiel der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
Vom Netzwerk:
einbläuen, dass er nichts trinken darf.«
    »Er darf gar nicht hingehen! Wir haben zu viel Aufhebens von seiner angeblichen Krankheit gemacht – nicht nur gegenüber Lord Jarret, sondern auch gegenüber den Leuten in der Stadt. Nach allem, was wir gesagt haben, wird jeder misstrauisch, wenn Hugh zum Dinner erscheint.«
    »Aber wir können es Hugh nicht ausreden hinzugehen. Es ist die einzige Zusammenkunft, die er nie versäumt. Und ein Teil von ihm sieht sich immer noch genötigt, den Schein zu wahren.«
    »Ich weiß«, sagte Annabel müde. »Wahrscheinlich spielt es sowieso keine Rolle. Die ganze Sache geht ohnehin den Bach hinunter, wenn Lord Jarret heute Nachmittag kommt, um mit ihm zu sprechen. Wir haben viel zu wenig Zeit, um Hugh zu erklären, warum wir nach London gefahren sind und warum Lord Jarret hier ist. Wer weiß, wie er reagiert, und wenn Lord Jarret im falschen Moment hereinplatzt –«
    Es war ein Albtraum! Warum musste Jarret auch so stur und misstrauisch sein? Warum war er weitaus fachkundiger, als sie zunächst angenommen hatte? Und obendrein viel zu versiert darin, sie zu durchschauen?
    »Selbst wenn wir den Nachmittag irgendwie überstehen«, fuhr sie fort, »wird der heutige Abend eine Katastrophe.«
    »Nein, mach dir keine Sorgen.« Sissy tätschelte ihr die Hand. »Ich kümmere mich um Hugh. Einen Abend lang werde ich ihn vom Trinken abhalten können. Und du kümmerst dich um Lord Jarret. Wenn du ein wenig mit ihm tanzt und tändelst, schenkt er Hugh vielleicht nicht so viel Beachtung.«
    »Du gibst viel zu viel auf meine Begabung, einen Mann zu bezirzen«, sagte Annabel. »Und das Problem mit heute Nachmittag ist damit immer noch nicht gelöst.«
    Inzwischen waren sie zu Hause angekommen. Zum Glück war Hugh nirgendwo zu sehen. Jarrets Kutscher half ihnen beim Aussteigen und ihrem Diener beim Abladen des Gepäcks. Als sie das Haus betraten, überkam Annabel wie immer die Sehnsucht nach einem eigenen Zuhause. Hier fühlte sie sich wie ein Eindringling, was sich wohl niemals ändern würde.
    Sie liebte Sissy und Hugh und die Kinder natürlich, aber dieses Haus war nicht ihr Haus. Die hellen Rosa- und Lavendeltöne der Tapeten waren für ihren Geschmack zu fade. Sie sehnte sich nach leuchtendem Rot und Gold, nach wahren Farbexplosionen, die zu den in ihr schlummernden Leidenschaften passten. Sollte sie jemals ein eigenes Haus haben, würden darin polierte Mahagonitische und Polstermöbel mit üppigem Brokatbesatz stehen. Und mit Troddeln. Mit vielen Troddeln. Sie liebte Troddeln.
    Und dieses Haus würde nie nach altem Bienenwachs und saurem Wein riechen. Nicht, wenn sie es irgendwie verhindern konnte.
    Als sie und Sissy dem Diener ihre Mäntel gaben, informierte sie der Butler darüber, dass der gnädige Herr schlief. Annabel hätte schreien können vor Wut. Wenn die Dienerschaft von »schlafen« sprach, war damit gemeint, dass Hugh im Delirium war. Und es war erst kurz nach Mittag! Er musste wieder die ganze Nacht getrunken haben.
    Doch dann fiel ihr plötzlich eine Lösung für ihr Problem ein. »Sissy«, sagte sie, sobald Geordie die Treppe zu seinem Zimmer hinaufgestürmt war und der Butler sich zurückgezogen hatte, »ich habe eine Idee. Wir müssen dafür sorgen, dass Lord Jarret erst morgen früh seine geschäftliche Unterredung mit Hugh haben kann.«
    »Und was soll das nützen?«
    »Verstehst du es denn nicht? Lord Jarret möchte heute Nachmittag die Brauerei besichtigen – und das lassen wir ihn auch tun. Er wird sehen, dass der Betrieb im Prinzip in gutem Zustand ist, dass die Männer hart arbeiten und unsere Bräue von gediegener Qualität sind. Und Mr. Walters wird ihn mit seinem Geschäftssinn und seinen Fachkenntnissen beeindrucken. Und außerdem wird Mr. Walters nicht ein Wort gegen Hugh sagen.«
    »Ich weiß immer noch nicht –«
    »Während Lord Jarret die Brauerei besichtigt, werden wir beide Hugh dazu bringen, in unser Vorhaben einzuwilligen. Wir müssten ihn so oder so dazu überreden, und wenn wir verhindern, dass Lord Jarret ihn schon heute Nachmittag trifft, haben wir auch genug Zeit dafür. Heute Abend beim Dinner achten wir dann darauf, dass das Geschäft nicht zum Gesprächsthema wird … und dass Hugh nichts trinkt.«
    Sie schritt in der Diele auf und ab, während sie ihren Plan ausarbeitete. »Hugh ist morgens immer besser beisammen – solange er keinen Kater hat. Wenn wir ihn bis morgen früh nüchtern halten können, wird er in der Lage sein, seine Pflicht zu

Weitere Kostenlose Bücher