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Spiel der Herzen (German Edition)

Spiel der Herzen (German Edition)

Titel: Spiel der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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wenn es endlich so weit ist.«
    Sie erstarrte. »Sie sind furchtbar von sich überzeugt, nicht wahr?«
    »Wie immer.«
    Als sie sich zu ihm umdrehte – vermutlich, um ihn für seine Arroganz zu rügen –, ertappte sie ihn dabei, wie er ihren hübsch zur Schau gestellten Hintern betrachtete, und richtete sich rasch auf. »Sie halten mich für eine Hure, nicht wahr?«
    Er stutzte. »Wieso sollte ich?«
    »Wegen dem, was ich mit Rupert getan habe.«
    »Eine Nacht der Leidenschaft mit Ihrer ›großen Liebe‹ macht Sie noch nicht zu einer Hure.«
    »Warum behandeln Sie mich dann so?«, erwiderte sie. »Warum sind Sie so grob und sagen solche schockierenden Dinge zu mir?«
    Weil er wollte, dass sie ebenso schockiert war wie er, als ihm klar geworden war, dass sie ihn belogen hatte. Weil es immer noch an ihm nagte, dass das liebreizende Mädchen vom Lande, das ihn nach Burton gelockt hatte, nur mit ihm gespielt hatte, um zu bekommen, was es wollte. » Sie haben doch von Irish Whist angefangen!«
    »Das meine ich nicht. Sie sind so kalt, so zornig.«
    Der Schmerz, der aus ihren Worten sprach, versetzte seinem gerechten Zorn einen Stich, doch er konnte nicht aufhören. »Können Sie es mir verdenken? Sie haben mich belogen.«
    »Wenn ich es nicht getan hätte, wären Sie nicht hergekommen. Ich habe getan, was ich tun musste.«
    »Wie Sie es jetzt wieder tun«, bemerkte er mit eisiger Stimme.
    Sie verschränkte die Arme vor dem Bauch. »Genau.«
    » Deshalb bin ich zornig. Ich dachte, Sie wären –«
    »Ein unschuldiges, züchtiges Mädchen vom Lande?«, sagte sie bitter.
    »Ehrbar.«
    Sie funkelte ihn wütend an. »Ich bin ehrbar, verflucht!«
    »So ehrbar, dass Sie Ihren Körper verwetten, um die Brauerei Ihres Bruders zu retten?«
    Ihre Augen sprühten Feuer. » Sie hatten diese Wette vorgeschlagen, nicht ich.«
    »Aber Sie haben sie angenommen. Und Sie haben die heutige Wette vorgeschlagen.« Er trat näher. »Weshalb sich mir die Frage aufdrängt, ob unsere Küsse und Liebkosungen nur dazu dienten, mich zu ködern.«
    Sie wich entsetzt vor ihm zurück. »Sie glauben, ich würde … Sie glauben wirklich, ich würde … Sie sind verrückt! Sie haben sicherlich gemerkt, dass ich Sie wirklich begehrt habe. So etwas kann eine Frau nicht vortäuschen.«
    Er verspürte eine gewisse Genugtuung, sosehr er sie auch zu verdrängen versuchte. »So etwas kann eine Frau sehr wohl vortäuschen.«
    Sie sah ihn verwirrt an. »Wie?«
    Sie war entweder die beste Schauspielerin, die er je gesehen hatte, oder trotz ihrer Zeit mit dem heldenhaften Rupert völlig unbedarft, was das Liebesspiel betraf. Ihn beschlich allmählich der Verdacht, dass Letzteres zutraf. Und falls ja … »Das wissen Sie wirklich nicht?«
    »Ich weiß nur, dass Sie jeden unserer Küsse angebahnt haben. Für eine Frau, die einen Mann ködern will, war ich dabei recht zurückhaltend.«
    Ihre unerschütterliche Logik trieb einen Keil in seinen Selbstschutz, wie es keiner ihrer Vorwürfe vermocht hatte. Denn sie hatte ihn tatsächlich nicht zu verführen versucht, sondern er sie. Und wenn sie ihn mithilfe ihrer körperlichen Reize hätte manipulieren wollen, hätte sie ihn dazu verleitet, das Bett mit ihr zu teilen, um ihn so in die Heiratsfalle zu locken. Ein wenig Schweineblut, ein vorgetäuschter leichter Schmerz, und er hätte nicht einmal gemerkt, dass sie nicht mehr unberührt war.
    Stattdessen hatte sie ihn in seine Schranken gewiesen, nachdem sie sich in der Scheune nähergekommen waren.
    »Und was die Ehre angeht«, fuhr sie erzürnt fort. »Das ist ein Luxus, den sich manche Leute nicht leisten können, gnädiger Herr. Aber woher sollen Sie das da unten in London wissen, wo Sie Ihre Tage mit Spielen und Trinken verbringen können, ohne einen Gedanken an diejenigen zu verschwenden, denen Sie Leid zufügen!«
    »Leid zufügen?« Sein Zorn wallte von Neuem auf. »Im Gegensatz zu Ihrem Bruder weiß ich meine Gelüste zu zügeln.«
    »Tatsächlich? Warum sind wir dann hier?«
    Ihre Worte trafen ihn wie ein Schlag in die Magengrube. Ja, warum war er hier? Wenn er sie wirklich für eine kaltherzige Intrigantin hielt, warum wollte er sie dann besitzen?
    Weil er nicht glauben wollte, dass es alles nur Täuschung gewesen war. Weil es ihm mehr bedeutet hatte, als er zugeben wollte. Aber ihr hatte es nichts bedeutet. Jedenfalls nicht genug, um ehrlich zu ihm zu sein.
    Und das war ihm unerträglich.
    »Touché, Annabel«, sagte er leise. »Ich bin hier, weil ich Sie

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