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Spiel der Herzen

Spiel der Herzen

Titel: Spiel der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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gedrängt hatte. Auch ihn hatte sie sausen lassen. Was sie zurückbehielt vom Kontakt mit ihm, war Freude am Sex. Diesbezüglich hatte sie der liebestolle junge Baron bis an die Grenze zum Perversen auf den Geschmack gebracht. Clara hatte von einer Großtante sogar einen echten Spitzweg geerbt. Das Bild hing im Wohnzimmer über der Couch. Werner war ein besonderer Verehrer des kleinen gelernten Apothekers zu München, der ein großer Maler war. Werner hätte sich auch heute gerne wieder einige Zeit vor das Bild gestellt, um es zu bewundern. Clara erlaubte ihm das aber nicht. »Jetzt gibt's Besseres zu tun«, sagte sie und schob ihn in ihr kleines Schlafzimmer. »Los, wir wollen sehen, wer wen am schnellsten auszieht.«
    Die Kissen waren natürlich nicht naßgeweint, aber noch zerwühlt. Clara machte ihr Bett nur in unregelmäßigen Abständen. Wenn es sich nicht vermeiden ließ, daß darüber gesprochen wurde, sagte sie, daß in ihrem Elternhaus versäumt worden sei, ihr das besser beizubringen. Für Werner war aber Claras ungemachtes Bett nichts Neues mehr, deshalb konnte also auch heute wieder sozusagen darüber hinweggegangen werden.
    Das ›Rennen‹, zu dem Clara den Startschuß gegeben hatte, gewann sie selbst. Als Werner noch an ihrem BH herumfummelte und ihr dann endlich auch noch das Höschen an den Beinen herunterstreifte, war es ihr schon gelungen, ihn alles Wichtigen zu entblößen. Nur die Socken trug er noch.
    »Die ziehst du dir selbst aus«, sagte sie und schlüpfte unter die Decke.
    »Mach' ich«, grinste er.
    »Beeil dich.«
    Es konnte ihr gar nicht schnell genug gehen. Sie verzehrte seine Nacktheit mit ihren Blicken. Als er aber bei ihr lag, wurde ihre Geduld noch minutenlang hart auf die Probe gestellt. Minuten können in solchen Situationen für Frauen wie Ewigkeiten sein.
    Claras heißer Griff unter der Decke ging sofort wieder dorthin, wo er Werners totale Pflichtvergessenheit in der Redaktion hervorgerufen hatte.
    »Oje«, sagte sie.
    »Nur keine Angst«, antwortete er.
    »Hoffentlich.«
    »Ich bin allerdings keine zwanzig mehr –«
    »Das fühle ich.«
    »– aber auch noch keine siebzig.«
    »Wie alt bist du denn?«
    »Das weißt du längst – vierunddreißig.«
    »Den nackten Tatsachen nach zu schließen, die ich in der Hand habe, reicht das bei weitem nicht mehr«, sagte Clara frivol.
    »Kleine Erholungspause gönnst du ihm keine?«
    »Nein.« Clara unterstrich das, was sie sagte, dadurch, daß ihre Hand, mit der sie sich an ihm zu schaffen machte, keinen Augenblick stillhielt. »Oder ist dir das, was ich anstelle, zuwider?«
    Werner schwieg ein Weilchen, schloß die Augen, genoß Claras enorme manuelle Geschicklichkeit und ächzte: »Nein.«
    Das Ächzen ließ Clara wieder Hoffnung schöpfen, auch wenn ihre sensiblen Finger noch keinerlei greifbares Anzeichen des Erfolges, den sie anstrebten, verspürten.
    Clara war aber noch nicht an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angelangt.
    »Vielleicht genügt dir die Hand nicht?« fragte sie ihn.
    »Doch.«
    »Ich meine, dazu, daß es schneller geht.«
    »Bitte«, sagte er, im Liegen achselzuckend, »wenn dir die Zeit gar so sehr auf den Nägeln brennt …«
    Claras frivoles Mundwerk feierte wieder Urständ.
    »Auf den Nägeln nicht, Süßer.«
    Das war aber dann für einige Zeit das letzte Wort, das sie sprechen konnte, denn Zunge und Lippen waren blockiert dadurch, daß Clara die Ablösung ihrer Hand durch ihren Mund vornahm. Ihr Ziel war Werners Erektion, beileibe nicht schon wieder sein Orgasmus. Letzteren wollte sie ja jetzt verknüpfen mit ihrem eigenen. Und sehr bald konnte sie sagen: »So, nun komm und mach mich –«
    »Nicht aufhören!« flehte er.
    »Doch, doch, jetzt bist du an der Reihe, mich glücklich zu machen. Lange genug warte ich nun schon darauf. Außerdem fällt ja dabei das gleiche noch einmal auch für dich ab.«
    Während sie dies sagte, brachte sie sich in die entsprechende Position, legte sich auf den Rücken, zog ihn auf sich und öffnete weit ihre Schenkel.
    Und nun war er es, der seine ganze Routine ausspielte. Pulvertrocken blieb er dabei. Ein Mann wie er lief keine Gefahr, im Bett in Schweiß zu geraten. Er bot ihr alle Variationen, die sie liebte. Er wechselte Rhythmus und Tempo, Stärke und Sanftheit, Tiefe und nur Andeutung. Mit letzterer schreckte er sie, so daß sie rief: »Nicht! Wir verlieren uns! Fester, fester, tiefer!«
    »So?« fragte er, ihrem Wunsch nachkommend.
    »Ja, so!«
    »Oder so?« Er schob

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