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Spiel der Herzen

Spiel der Herzen

Titel: Spiel der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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hast mich in Teufels Küche gebracht.«
    »Wieso?«
    »Helga weiß Bescheid.«
    »Über was weiß Helga Bescheid?«
    »Über Thekla Bendow.«
    Werner guckte sehr überrascht.
    »Nicht von mir«, sagte er dann.
    »Von wem sonst?«
    Nun wurde auch Werner langsam zornig.
    »Bist du plemplem? Glaubst du vielleicht, ich hätte ihr das mitgeteilt?«
    »Ihr nicht!« fauchte Frank. »Aber jemand anderem!«
    »Wem?«
    »Das mußt du wissen, nicht ich!«
    »Ich weiß gar nichts!« gab Werner in derselben Lautstärke zurück, besann sich aber dann und fuhr fort: »Hör mal zu, Frank, so kommen wir nicht weiter. Willst du mir nicht sagen, was eigentlich passiert ist? Ehe ich das nicht weiß, kann ich dazu nicht Stellung nehmen.«
    Daraufhin erstattete Frank einen kurzen, einigermaßen zusammenhängenden Bericht. Er tat dies in wesentlich ruhigerer Form, nachdem er den ersten Dampf abgelassen hatte. Er setzte sich dazu sogar. Als er fertig war, blickte er allerdings Werner wieder sehr aggressiv an und sagte: »So, nun bist du dran! Für das Ganze gibt es doch nur eine Erklärung – du mußt herumgequatscht haben.«
    »Nein.«
    »Dann möchte ich wissen, wie dieser Brief zustande gekommen ist.«
    »Das möchtest nicht nur du wissen, sondern auch ich.«
    Beide verstummten. Frank brütete dumpf vor sich hin, Werner bemühte seine Erinnerung, ob ihm in der Vergangenheit nicht doch bei irgendeiner Gelegenheit in irgendeiner Umgebung eine unbedachte Bemerkung entschlüpft sein könnte. Das Ergebnis seiner Gewissenserforschung lautete: nein.
    Die Stille zwischen den beiden unterbrach Frank, indem er sagte: »Eines ist jedenfalls klar …«
    Er erhob sich. Werner ahnte, was kommen würde.
    »Mein Ausflug in die Literatur«, fuhr Frank in selbstquälerischer Ironie fort, »ist beendet. Den Schriftsteller Frank Petar gibt's nicht mehr.«
    »Frank«, versuchte Werner zu retten, was noch zu retten war, »du mußt doch nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Einigen wir uns darauf, daß du eine Pause einlegst. Warte doch erst mal ab, ob da noch einmal etwas nachkommt.«
    »Nein!« erklärte Frank kategorisch. »Ich habe die Nase voll. Weiß der Teufel, welche Minen da noch gelegt sind. Mit mir kannst du nicht mehr rechnen. Es reut mich zutiefst, mich überhaupt auf diese Sache eingelassen zu haben.«
    »Was soll ich dann machen?« fragte Werner ratlos.
    »Die Briefe selbst schreiben. Das hättest du von Anfang an tun sollen.«
    Ein neuer – gar kein so schlechter – Gedanke schoß Werner durch den Kopf. Doch schon in der nächsten Sekunde wurde er ihm torpediert von Frank, der mit scharfer Stimme hinzusetzte: »Aber nicht unter meinem Namen, davor warne ich dich.«
    Werner erkannte, daß er vor einem Scherbenhaufen stand, dessen Trümmer nicht mehr zu kitten waren.
    »Wohin gehst du?« fragte er Frank, als dieser sich zur Tür wandte. »Nach Hause?«
    »Nein, ein Pils trinken.«
    »Ich komme mit.«
    So erfuhr eine alte Männerfreundschaft, die in die Krise geraten war, doch wieder ihre Neubelebung.
    Die seelische Verfassung Franks, die ganzen Umstände führten zu einem solchen Besäufnis bei ihm, daß er sich am nächsten Morgen so schnell nicht in der Lage fühlte, sich aus dem Bett zu erheben. Mit elender Stimme bat er Helga, seine Sekretärin im Büro anzurufen und ihr eine plötzliche, sicherlich rasch wieder vorübergehende Erkrankung ihres Chefs zu melden. Wortlos begab sich Helga zum Apparat und erfüllte ihm seine Bitte. Dann traf sie Anstalten, das Haus zu verlassen. Sie holte einen ihrer leichten Mäntel aus dem Kleiderschrank im Schlafzimmer und zog ihn an. Dabei vermied sie es, Frank anzusehen oder mit ihm zu sprechen.
    Er beobachtete sie von seinem Bett aus und fragte: »Du gehst weg?«
    »Ja.«
    »Darf ich wissen, wohin?«
    »Das sagte ich dir gestern schon: zum Einwohnermeldeamt.«
    »Wirst du dann wieder mit mir sprechen?«
    »Das kommt auf die Auskunft an, die ich erhalte.«
    Dieser Auskunft konnte Frank mit Gelassenheit entgegensehen. Sie fiel dann auch positiv für ihn aus. Helga kehrte als reuige Sünderin zurück. Frank lag noch immer im Bett. Mit einem ganz lieben Lächeln betrat Helga das Schlafzimmer und sagte: »Ich schäme mich.«
    »Warum?«
    »Das weißt du doch.«
    Frank hatte Oberwasser. »Etwa weil du beim Einwohnermeldeamt nichts erreicht hast?«
    »Ja.«
    »Die haben dir also gesagt, daß gar keine Thekla Bendow existiert?«
    »Ja.«
    »Der Tanz, den du mir gemacht hast, erfolgte demnach zu

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